Thomas Löhn trainiert seit dieser Saison sowohl die Herren des Kreisligisten TSV Holvede-Halvesbostel als auch die Frauen des Landesligsten MTV Wohnste. Am gestrigen Sonntag hatte er mit seinen Teams zwei emotionale Spiele hintereinander. In einem kurzen Interview verriet uns der Trainer, wie er mit der Doppelbelastung umgeht, ob seine Männer und Frauen anders trainiert werden und ob er auch in der kommenden Saison beide Teams weiter coacht. Kleiner Spoiler: Er muss bei einer Mannschaft leider aufhören.
Okay das war schon sehr speziell, in der Regel spielen wir mit den Mädels eher samstags und bei den Herren sonntags. Wenn parallel gespielt wurde, war ich bei Holvede dabei. In Wohnste vertritt mich dann mein Co- Trainer Hermann Kunde und Torwart-Trainer Detlef Rook. Aber auch die Mädels übernehmen viel Verantwortung, vor allem im organisatorischen Bereich.
An diesen Tag konnte ich auch den Fokus schnell wieder auf Wohnste lenken. Im Laufe der Zeit habe ich es mir auch abgewöhnt, nach Niederlagen mich länger aufzuregen oder zu ärgern. Akzeptieren was ist und was man nicht mehr ändern kann, hilft dabei schon. Der auch in der Höhe verdiente Sieg mit den Mädels tat sein Übriges. Dennoch war ich den Abend ziemlich geschafft und habe trotzdem aber gut geschlafen.
Prinzipiell bestimmt bei mir die fußballerische Ausrichtung der Mannschaft, das letzte Spiel und der nächste Gegner das Training der Teams. Frauen und Männer haben aber für mich schon etwas unterschiedliche Herangehensweisen im Training. Bei den Mädels bekomme ich immer kritische Blicke, wenn Kopfball oder Zweikampftraining ansteht. Aber Übungen wie Überzahl-Spiel, taktische Dinge, Torschuss und das Abschluss-Spiel, kann man bei beiden gleichermaßen trainieren. Jeder sieht das aber wahrscheinlich auch anders.
Das Trainieren von zwei Mannschaften gleichzeitig ist auch für mich ein Experiment. Die Trainingszeiten sind Montag und Mittwoch bei den Mädels und Dienstag und Donnerstag bei den Herren. Dazu die Spiele am Wochenende. Also man muss schon sagen, dass klingt etwas verrückt.
Da Holvede mein Heimatverein ist und ich Wohnste nicht aufgeben wollte, habe ich mit beiden Vereinen diese Konstellation damals vereinbart. Ich habe diese Entscheidung, nach jetzt etwa 9 Monaten Praxis, nicht bereut. Nur hat sich bei mir im privaten Umfeld etwas verändert und ich habe diese Zeit nicht mehr. Zur nächsten Saison werde ich in Wohnste, nach fünf tollen Jahren aufhören und nur noch Holvede trainieren.