DFB sperrt den Hachinger Trainer für drei Spiele – Derby gegen 1860 findet ohne ihn statt
Harte Strafe: Marc Unterberger, Trainer der SpVgg Unterhaching, wurde nach dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen vom DFB-Sportgericht für drei Spiele gesperrt und muss zusätzlich eine Geldstrafe von 3.000 Euro zahlen. Anlass war ein Vorfall nach Abpfiff der Partie am 27. September, bei dem Unterberger die Rote Karte sah.
Der 35-Jährige hat bereits ein Spiel der Sperre abgesessen und wird auch in den Spielen gegen 1860 München am 20. Oktober und Alemannia Aachen am 23. Oktober auf der Tribüne Platz nehmen müssen. Erst am 26. Oktober gegen Viktoria Köln darf er wieder ins Trainerteam zurückkehren.
Der Vorfall ereignete sich nach dem 0:0 gegen Sandhausen, als Unterberger nach dem Schlusspfiff auf den Vierten Offiziellen Kenny Abieba zuging. Zuvor hatte er sich in der 84. Minute lautstark über eine Entscheidung beschwert und seine vierte Gelbe Karte der laufenden Saison erhalten.
Nach dem Spiel suchte er das Gespräch mit Abieba und bot ihm einen Handshake an, der jedoch aus dem Ruder lief: Abieba fiel dabei leicht gegen einen hinter ihm stehenden Tisch. Laut Unterberger habe er lediglich gesagt: „Ich habe Euch die vierte gelbe Karte von ganzem Herzen gegönnt, weil ich sie echt verdient habe.“
Der Vierte Offizielle berichtete den Vorfall an Schiedsrichter Dr. Robert Kampka, der Unterberger daraufhin die Rote Karte zeigte. Das DFB-Sportgericht wertete dies als unsportliches Verhalten und stellte fest, dass Unterberger den Offiziellen nicht nur körperlich, sondern auch verbal angegangen habe. Die Sperre von drei Spielen sowie die Geldstrafe von 3000 Euro stellen eine der härtesten Strafen dar, die bisher gegen einen Trainer in der 3. Liga verhängt wurden.
Nach dem Vorfall zeigte sich Unterberger einsichtig, aber auch frustriert. Er räumte ein: „Da muss ich mir an die eigene Nase fassen. Wer sich am Dienstag in Rostock so äußert wie ich, dem darf das nicht passieren.“ In Rostock hatte er die Schiedsrichter noch scharf kritisiert und gesagt: „Ich bin noch nie so respektlos von einem Schiedsrichterteam behandelt worden, wie das hier heute der Fall war.“
Doch er betonte nach dem Spiel gegen Sandhausen auch: „Ob die Karten berechtigt oder unberechtigt sind, ist völlig egal. So etwas darf einfach nicht passieren. Die Entgleisung tut mir leid.“
Trotz dieser Einsicht wies Unterberger den Vorwurf, er habe den Vierten Offiziellen absichtlich in den Tisch gedrückt, entschieden zurück. „Er wollte sich von meiner Hand losreißen, und jetzt sagt er, ich hätte ihn in den Tisch hineingedrückt. Das stimmt nicht, man sieht ja, dass er nach hinten fällt.“
Dennoch zeigte er Verständnis für die Entscheidung: „Aber ja, er hat es so bewertet. Ich kann das ein Stück weit nachvollziehen.“ Ein klärendes Gespräch habe danach nicht mehr stattgefunden: „Das bringt ja nichts. Mir war schon klar, dass sie ein bisschen scharf auf mich sind nach den Aussagen in Rostock.“
Die Sperre hat zur Folge, dass Unterberger während der Spiele nicht in den Innenraum darf. Er muss von der Tribüne aus zuschauen. Co-Trainer Sven Bender übernimmt seine Aufgaben. Unterberger beschrieb die Situation als „äußerst unangenehm“, da er keinen direkten Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen kann.
„Es ist schwer, das Geschehen nur von der Tribüne aus zu verfolgen. Aber ich habe die Strafe akzeptiert und werde mein Bestes tun, um das Team von außen zu unterstützen.“