BCF Wolfratshausen bestätigt mit 3:0 über SV Bad Heilbrunn seinen Aufwärtstrend. Die Gäste müssen nach einer starken Leistung des Gastgebers letztendlich auch der Belastung Tribut zollen. Der Spielbericht.
Wolfratshausen/Bad Heilbrunn - Unerwartet einseitig verlief und endete das Landkreisderby in der Bezirksliga Süd, schlug doch der BCF Wolfratshausen den SV Bad Heilbrunn deutlich und auch in dieser Höhe verdient mit 3:0 und bestätigte damit seinen jüngsten Aufwärtstrend. Die Gäste verpassten im ersten Abschnitt zwei richtig gute Möglichkeiten, ehe der physische Aspekt im dritten Pflichtspiel innerhalb von sechs Tagen immer offenkundiger wurde. „Wir konnten in der zweiten Halbzeit nicht mehr zulegen“, bilanziert HSV-Sprecher Christoph Hüttl. Doch auch losgelöst des Kraftfaktors wäre es „nicht unser Tag“ gewesen.
Ein wenig musste sich Farchets Coach Tarkan Demir wie der Oberbefehlshaber einer kleinen Armee vorgekommen sein. Denn sein Team trat am Samstag geschlossen zum Dienst an, konkret: zum Dienst an der Mannschaft. Diese Art von Fußball ist nach Demirs Geschmack – einfacher Fußball, jeder für jeden, keine Kunststücke. Eben eine tadellose, geschlossene Mannschaftsleistung sowie ein rasches Führungstor, das die Richtung weisen sollte: Fabijan Podunavac bediente Fabio Ratte, der ließ zwei Heilbrunner aussteigen und schloss mit dem linken Fuß ab. Der Ball zeichnete eine kuriose Flugbahn, ehe er sich hinter dem verdutzten Keeper Hüttl in die Maschen senkte. „Das hat uns Selbstvertrauen gegeben“, hielt Demir fest. In der Folgezeit habe seine Mannschaft „den Ball laufen lassen und besser gespielt“.
Vor dem 1:0 verpasste Felix Geller einen Querpass frei vor Adrian Neumeier, später verzog Jonas Gall eine Volleyabnahme. „Wir hatten wenige gute Aktionen und nach der Halbzeit gar keine mehr“, räumt Hüttl ein. Der endgültige Knackpunkt der Partie war die Frühphase des zweiten Spielabschnitts, bog doch der Ballclub mit einem Doppelschlag endgültig auf die Siegerstraße ein. Ralf Schubnells Präsenz nach Rotsperre war allein schon Gold wert für den Spielaufbau der Hausherren. So erkämpfte sich der Kapitän die Kugel in der Hälfte des HSV, dann zog er an und aus halblinker Position ab, von wo der Ball den Weg neben den Pfosten zum 2:0 fand. Und als die Gäste die Kugel nach dem Anstoß sogleich wieder abgeben mussten, behauptete Podunavac Musti Kantars Zuspiel mit feiner Körperbeherrschung, ehe er bei einem Solo seine Torjägerqualitäten aufblitzen ließ.
„Wir hatten wenige gute Aktionen - und nach der Halbzeit gar keine mehr“
HSV-Torwart Christoph Hüttl
Was die finale halbe Stunde betraf, wollte Demir keine wirkliche Kritik üben. Er merkte lediglich an, dass der Umgang mit weiteren Tormöglichkeiten nicht gerade geschickt war. Mit dem Schlusspfiff verpasste unter anderem Schubnell das sichere 4:0. Hüttl verifizierte den BCF-Sieg, relativierte ihn aber auch: „Sie haben uns nicht hergespielt, waren aber effizienter und haben ihre Tore gemacht.“