Gleich zweimal hat Bayern-Fan "Laui" am Wochenende für die Zweitvertretung der TSG Sandershausen getroffen. Was gut klingt und dem 29 Jahre alten Daniel Lauer die Ehre des FuPa-Spielers der Woche eingebracht hat, sieht der Auserkorene durchaus selbstkritisch. So räumt er im Interview mit unserer Redaktion ein, dass er auch noch ein drittes Tor hätte schießen können und dass er mit dem Punktgewinn gegen die favorisierte DJK Zagreb nicht so recht zufrieden ist.
Der beidfüßige Offensiv-Allrounder hat in der Hinrunde vorwiegend in der Verbandsliga-Mannschaft seines Klubs agiert. Der Lehrer für Elektrotechnik, Informatik und Sport an der Max-Eyth-Schule in Kassel hat indes wenig Motivations-Probleme, wieder in der Reserve zu spielen, wie er im Gespräch verrät.
Du hast lange nicht für die Zweite gespielt, vor allem, weil du in der Verbandsliga zum Einsatz gekommen bist. Was war am letzten Wochenende der Grund?
Daniel Lauer: Die letzten beiden Wochen war ich auf Ski-Klassenfahrt und bin Samstag vor dem Spiel erst wiedergekommen.
Jeder Fußballer will naturgemäß so hoch wie möglich spielen, ein Wechsel in die Zweite geht da mitunter zu Lasten der Motivation. Bei dir scheinbar nicht. Wie hältst du deine Spannung aufrecht?
Lauer: Ich brauche mich dazu nicht extra motivieren. Fußball macht Spaß, auch in der zweiten Mannschaft durch die Spieler. Ich nutze dort gerne die Spielzeit, um mich wieder für die erste Mannschaft zu empfehlen. 90 Minuten in der zweiten Mannschaft sind auch für meine Fitness besser als ein Kurzeinsatz in der Ersten.
Ihr habt am Wochenende einen späten Ausgleich kassiert, aber der Punkt ist dennoch wichtig, oder?
Lauer: Das Hinspiel ging klar an den Gegner. Demnach wären wir vor dem Spiel mit dem Punkt sicherlich zufrieden gewesen. Der Spielverlauf ging aber klar zu unseren Gunsten. Wir waren näher am 3:1 als der Gegner am Ausgleich. Der trifft aber dann mit der zweiten Chance zum zweiten Tor. So sind es am Ende eher zwei verlorene als ein gewonnener Punkt.
Du hast zwei Treffer erzielt, hat vermutlich ganz gutgetan?
Lauer: Ja, das tut gut. Wenngleich ich noch ein drittes auf dem Fuß hatte, was das Spiel vermutlich entschieden hätte.
In der Tabelle beträgt der Abstand zu den gefährlichen Plätzen sieben Punkte. Schafft das Team den Klassenerhalt?
Lauer: Gegen die direkten Konkurrenten muss das Team gewinnen, das traue ich ihnen absolut zu. Zweite Mannschaften können den Vorteil haben, dass Spieler aus der ersten Mannschaft unterstützen und sich empfehlen können, wenn es die Kaderbreite und die eigene Tabellensituation zulässt. Wir müssen aber auch mit der ersten Mannschaft noch einige Punkte holen, damit wir nicht auf einen Abstiegsplatz rutschen.
Vor Corona hast du in der KOL alles kurz und klein geschossen. Was sind deine persönlichen Ziele für diese Saison?
Lauer: Neben der Verletzungsfreiheit ist das oberste Ziel der Klassenerhalt mit der ersten Mannschaft. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen.
Vor ein paar Tagen hat der Verein bereits die ersten Neuzugänge für die nächste Saison vermeldet. Auch viele Spieler aus dem aktuellen Kader der ersten Mannschaft haben bereits ihre Zusage gegeben. Dein Name war dort nicht zu lesen. Was wird aus dir in der kommenden Spielzeit?
Lauer: Es hat noch kein Gespräch mit den Verantwortlichen von Sandershausen gegeben. Ich gehe davon aus, dass das demnächst ansteht. Ich kann mir eine weitere Saison dort vorstellen. Für mich ist aber auch denkbar, in einem anderen Verein als Spieler auch in eine Trainerrolle zu schlüpfen. Ich habe die B-Lizenz, trainiere seit einigen Jahren Jugendliche und kann mir einen Übergang in den Herrenbereich als Trainer vorstellen.