2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Im Laufe des Spiels setzte sich Talha Demirhan immer besser gegen Nils Flühr (rechts) und Bastian Kreidler.	Foto: Jochen Werner
Im Laufe des Spiels setzte sich Talha Demirhan immer besser gegen Nils Flühr (rechts) und Bastian Kreidler. Foto: Jochen Werner

Eintracht-Coach Murat Yasar: "Einfach Schrott"

Eintracht unterliegt nach 1:0-Führung noch 1:4 gegen Schifferstadt +++ Murat Yasar findet klare Worte

BAD KREUZNACH. „Es war von der ersten bis zur letzten Minute einfach Schrott.“ Eintracht-Trainer Murat Yasar fand deutliche Worte zum Spiel seiner Jungs, die alles vermissen ließen, was sie in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hatte und die einen an sich mausetoten Gegner, der bereits abgestiegen und als Schlusslicht angereist war, stark machten. Statt mit mehr als anderthalb Beinen die Verbandsliga in der kommenden Saison sicher zu haben, müssen jetzt aus den verbleibenden drei Partien noch Zähler her.

Sommerkick mit unerklärlichen Abspielfehlern auf beiden Seiten und einer Vielzahl an Chancen, die teilweise kläglich vergeben wurden. Bis zur Trinkpause im ersten Durchgang hatte die Eintracht wenigstens eine gute Aktion. Bertin Gelenbevi legte mit der Hacke Thiemo Stavridis auf, der spielte weiter Auf Deniz Darcan, und der Kapitän sorgte unter gütiger Mithilfe von Phönix-Keeper Kevin Schuster mit einem Schuss ins Kurze Eck für die Führung (13.). Ein Kopfball von Konstantin Ludwig (30.), ein Abseitstor von Darcan (35.) und ein geblockter Darcan-Schuss (39.). Mehr war bis zur Pause nicht. Dass die Kurstädter in Führung blieben, lag an der Schwäche im Gästesturm, der die teilweise haarsträubenden Abwehrfehler nicht nutze.

Ludwig, Strunk und Flühr lassen das 2:0 liegen

Zwischen der 50. und 53. Minute hatten Ludwig, Maik Strunk und Nils Flühr gleich dreimal das 2:0 auf dem Fuß, ehe die Gäste besser ins Spiel kamen. „Meine Mannschaft hat dann Moral gezeigt und endlich die Chancen genutzt“, freute sich Phönix-Trainer Peter Libowsky. Samsidin Sonko schlug die Einladung von Flühr (57.) erst noch genauso aus wie Talha Demirhan (66.), doch dann rappelte es im Eintracht-Kasten. Die Yasar-Truppe bekam einen Eckball nicht geklärt, und Pietro Berrafato traf satt und unhaltbar per Dropkick aus 15 Metern (68.).

Sekunden, nachdem Gelenbevi an Schuster gescheitert war, zeigte Schedsrichter Fabian Jutzi auf der anderen Seite auf den Punkt. Niclas Moerbel hatte Sonko gefoult, Demirhan verwandelte sicher (77.). Zwei Minuten später der nächste Konter, und auch der saß: Sonko schlenzte das Leder wunderschön vom linken Strafraumeck in den rechten Winkel. Und wenn alles schiefgeht, dann fällt auch noch ein als Flanke gedachter Ball von der rechten Seite mit dem linken Fuß ohne weitere Berührung von Freund oder Feind ins lange Eck. Edonis Pajaziti gelang das Kunststück zum Endstand (86.).

Nach dem Abpfiff waren beide Trainer einig, „ein ganz schwaches Spiel“ gesehen zu haben. Für Schifferstadt lag die Genugtuung darin, die rote Laterne abgegeben zu haben. Bei der Eintracht sind die Ansprüche anders gelagert. Umso erfrischender der Klartext von Yasar. „Es war der Klassiker, bei dem nix geht“, sagte der. Seine Truppe hätte im zweiten Durchgang wahrscheinlich noch Stunden weiterspielen können, ohne Zählbares zu bekommen. „Letzte Woche haben wir in Gau-Odernheim über unserem Limit gespielt“, so Yasar, „heute dagegen haben wir fast um die Gegentore gebettelt.“ Vielleicht habe auch das Trainerteam eine gewisse Mitschuld, hätte eine kompaktere Formation aufbieten können. Am gebrauchten Tag hätte allein das aber wohl auch nichts geändert.
SG EINTRACHT 1
SCHIFFERSTADT 4

SG Eintracht: Becker – Förstel, Moerbel, Brunswig, Flühr – Stavridis, Strunk, Gelenbevi, Kreidler (66- Auletta) – Ludwig (72. Brodhäcker), Darcan. Zuschauer: 60.
Schiedsrichter: Fabian Jutzi (Leinbach)
Tore: 1:0 Darcan (13.) 1:1 Sempert (68.) 1:2 Demirhan (77., Foulelfmeter) 1:3 Sonko (79.) 1:4 Pajaziti (86.).

Aufrufe: 015.5.2022, 20:00 Uhr
Jochen WernerAutor