Am Ende wurde es überdeutlich und nahm rekordverdächtige Ausmaße an: Die Rheinlandliga-Zweite der SG Schneifel-Auw deklassierte im Derby den Kontrahenten aus Esch und Feusdorf und gewann auch in der Höhe verdient mit 13:0. Bereits zur Halbzeit hatten die effizient agierenden Schneifeler das halbe Dutzend vollgemacht. Ein Spieler erwischte einen besonders guten Tag und trug sich gleich sechsmal in die Torschützenliste ein: Tobias Johanns erzielte die Treffer zum 3:0 (29.), 6:0 (44.), 7:0 (47.), 8:0 (54.), 10:0 (59.) und 12:0 (78.). Spielertrainer Artur Heck ließ das zur Einschätzung kommen, dass „Tobias einen super Lauf hatte. Dass ihm alles gelang, sah man allein an den zwei Toren, die er aus spitzem Winkel erzielt hat“.
Heck, der in der 23. und 32. Minute selbst zweimal zugeschlagen hatte, war indes noch nach dem 3:0 (29.) nicht restlos von dem sich anbahnenden Kantersieg seiner Mannschaft überzeugt: „Letzte Woche hat man gesehen, dass selbst eine 3:0-Führung nicht ausreicht, um ein Spiel zu gewinnen. Das 3:3 gegen Daun war am Ende auch ärgerlich. Von daher mussten wir gegen Esch weiter nach vorne spielen. Wir waren schließlich gewarnt.“ Und das tat seine Mannschaft mit unwiderstehlichen Flankenläufen in beeindruckender Manier. „Spätestens nach dem 7:0 kurz nach der Halbzeit war Efeu nur noch auf Schadensbegrenzung aus“, so Heck, der allerdings auch wusste, wie schwerwiegend die Personalprobleme der Gäste waren. Efeu-Esch-Trainer Sebastian Heinzen erklärte, dass „wir die Absagen von einigen Leistungsträgern mit Leuten aus der zweiten Mannschaft gegen so einen starken Gegner nicht kompensiert bekamen“. So fehlten mit Timo Klinkhammer, Florian Harings, Adisak Pinsamruat, Kevin Brang und Sebastian Mies gleich fünf Säulen aus Verletzungsgründen. Zu allem Überfluss verletzte sich Erman Aslan nach 16 Minuten und musste vorzeitig raus.
Schneifel-Coach Heck blieb in der Euphorie sachlich und lobte trotz des enormen Laufpensums und der Durchschlagskraft seiner Offensivabteilung auch die Abwehr: „Wir haben auch hinten wieder gut gestanden und zu Null gespielt. Nachdem Efeu auch etliche gute Angriffe vorgetragen hatte, aber oft vor dem Sechzehner hängen blieb, haben sich für uns viele Räume ergeben, die wir toll genutzt haben.“
Das schönste Tor der Vereinigten aus Auw, Ormont, Hallschlag und Stadtkyll ging auch auf das Konto des Sixpackers Tobias Johanns. Der nahm einen abgeblockten Ball aus 17 Metern direkt an und donnerte die Kugel per Seitfallzieher zum 10:0 in die Maschen. Beim zwölften Treffer verkniff sich der Stürmer den Jubel aus Respekt vor dem Gegner. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass auch die Gäste ihre Chancen hatten. Freistehend verdaddelte so Daniel Hansen in der 41. Minute, nach einem Freistoß von Florian Mayer klärte Auws Keeper Nico Lorsbach stark (64.) und der gleiche Spieler drosch in der 73. Minute alleinstehend über den Kasten.
SG-Efeu-Trainer Heinzen richtete seine Spieler bereits kurz nach dem Abpfiff wieder auf: „Wenn du zur Halbzeit schon 0:6 hinten liegst, ist es schwierig, in der Kabine jemanden zu motivieren. Das Problem war auch, dass wir die wenigen Chancen einfach nicht nutzten. Ein 0:13 habe ich persönlich auch noch nicht erlebt. Doch jetzt gilt es: Aufstehen, die Krone wieder richten und weiter geht’s. Nächste Woche gegen Kylltal-Birresborn II müssen dann Punkte her.“
SG Schneifel Auw II – SG EFEU-Esch ⇥13:0 (6:0)
SG Schneifel Auw II: Nicolas Lorsbach - Johannes Sigel (77. Jannik Backes), Lars Meyer, Dirk Eichten (69. Harald Weberskirch), Jonas Lachmann, Tobias Johanns, Jan Leiendecker, Mario Klein, Artur Heck (61. Alija Asotic), Tobias Maus, Marco Backes (79. Robin Niesen)
SG Efeu-Esch: Christian Hoffmann - Tobias Krämer (84. Daniel Hansen), Thomas Forens (63. Patrick Berscheid), Michael Mies, Erman Aslan (16. Jakub Dzwoniarski), Massimo Sportelli, Philipp Östreich, Christopher Swart, Leon Blum, Florian Mayer, Louis Mathey
Schiedsrichter: Pascal Arens (Birresborn) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Tobias Maus (14.), 2:0 Artur Heck (23.), 3:0 Tobias Johanns (29.), 4:0 Artur Heck (32.), 5:0 Marco Backes (39.), 6:0 Tobias Johanns (44.), 7:0 Tobias Johanns (47.), 8:0 Tobias Johanns (54.), 9:0 Jan Leiendecker (57.), 10:0 Tobias Johanns (59.), 11:0 Alija Asotic (76.), 12:0 Tobias Johanns (78.), 13:0 Tobias Maus (78.)