2024-10-11T12:52:31.388Z

Ligabericht
– Foto: Sebastian Bohr

Diskussionen um Eintracht-Siegtreffer

Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit beschert Eintracht Bad Kreuznach das 1:0 bei der TSG Bretzenheim

Mainz. Die Serie wird immer verblüffender. Fünf Fußballmannschaften aus Rheinhessen spielen in der Verbandsliga. Und gegen sie alle hat Eintracht Bad Kreuznach nun gewonnen. Womöglich auch, weil der Aufsteiger diesen Lauf hat, gab es in der Nachspielzeit bei der TSG Bretzenheim einen viel diskutierten Elfmeter, der zum 1:0 (0:0)-Sieg führte.

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Deniz Darcan spurtete ein letztes Mal Richtung Strafraum, geriet zwischen zwei Bretzenheimer, stürzte über Luca Scherers Bein. Eingefädelt oder zu Fall gebracht? Auf oder vor der Strafraumgrenze? Die Meinungen gingen, streng nach Vereinsfarben getrennt, auseinander. „Ich war am ersten vorbei, wollte am zweiten vorbei. Er hat sein Bein stehen lassen. Absolut berechtigt“, beurteilt Darcan den Pfiff. „Ich stehe da, er läuft auf mich drauf, sucht den Kontakt. Für mich war das kein Elfer“, sagt Scherer.

Darcan jedenfalls nutzte den Strafstoß, verlud Keeper Marlon Müller (90.+2). Und machte aus einem typischen 0:0-Spiel einen Dreier für den nunmehr Tabellenvierten, der allerdings nun fünf Wochen auf den nächsten nicht-pfälzischen Gegner warten muss. Inhaltliche Begründungen für diese Statistik findet Thorsten Effgen auf die Schnelle nicht. Und eigentlich, sagt der Kreuznach-Coach, hätte die Leistung im Mainzer Stadtteil auch getaugt, die Serie zu brechen.

„Viele Dinge haben gefehlt“, moniert Effgen, „aufgrund der Umstände ist es ein schöner Sieg. Wir haben unsere Inhalte nicht so aufs Feld bekommen.“ Ohne den kranken Levi Mukamba gab diesmal Manuel Wein den Aushilfs-Rechtsverteidiger. So mancher war erkältungsgeschwächt. Dann humpelte auch noch Marc Nauth runter. „Das ist etwas Muskuläres und wird länger dauern“, lautet Effgens erste Diagnose. Am Ende fehlten die Fachkräfte fürs gewohnte System, sodass der Trainer sich zur Umstellung auf 4-1-4-1 gezwungen sah. „Das haben die Jungs super umgesetzt und nach einem Ballgewinn auch den Elfmeter rausgeholt.“

Ein „relativ ausgeglichenes, intensives Spiel von zwei Mannschaften, die sehr gut verteidigt und wenig zugelassen haben“, sah Darcan. „Fußballerisch war das beiderseits gut, es waren gute Ballstafetten dabei. Aber auch die Abwehrreihen waren sehr stabil.“ Zwei, drei Halbchancen für die Gäste vor dem Seitenwechsel sprangen heraus, zwei, drei für die Platzherren danach.

Die Umschaltangriffe, auf die die Gäste immer stärker setzten, wurden von sehr emsig wieder nach hinten laufenden Mainzern geblockt. „Der Gegner hat unwahrscheinlich hohen Balldruck entfacht“, bekennt Effgen, „so eine laufstarke Truppe habe ich in dieser Liga selten gesehen.“ Und doch behielt die Eintracht mit ihrem Kapitän das letzte Wort. „Drei Siege in Folge, das ist wichtig für uns“, sagt Darcan, „wir haben keine Ziele ausgerufen, aber wenn wir oben dran sind, wollen wir das natürlich auch bleiben.“

Eintracht: Basting – Wein, Simioanca, Brunswig, Flühr – Baumann – Celebi (76. Fakas), Strunk (67. Stavridis), Wingenter (88. Wollmann) – Darcan, Nauth (25. Özen).



Aufrufe: 022.10.2023, 20:10 Uhr
Torben SchröderAutor