Eine wichtige Position beim SV Breinig ist noch unbesetzt. Ein Platzwart für die schmucke Anlage des Fußball-Landesligisten wird noch gesucht. Ansonsten scheint der Tabellensechste der vergangenen Saison gut gerüstet für die neue Spielzeit. Sowohl im Trainerteam als auch im Spielerkader kam frisches Personal dazu, weshalb Trainer Dirk Ruhrig ehrgeizige Ziele ausgibt.
Shady und Kariem Emara vom letztjährigen Mittelrheinligisten Borussia Freialdenhoven, der Ex-Vichttaler Josef Mbuyi aus Herstal, dazu einige Verstärkungen von Ligakonkurrenten – man darf die Kaderplanung des Sportlichen Leiters Horst Mohr von Coach Dirk Ruhrig als gelungen bezeichnen. „Bei den Verstärkungen kann ich nicht sagen: Wir wollen irgendwo mitspielen“, sagt Ruhrig. Der 52-Jährige gibt selbstbewusst die Top 3 als Saisonziel aus. Ob es für den Platz ganz oben reicht, sei dann in einer ausgeglichenen Liga auch Spielglück. Sportchef Mohr ist „ein bisschen vorsichtiger“, er würde den SV Breinig am Ende gerne unter den ersten Fünf sehen. Die Erkenntnisse der Vorsaison wirken bei Mohr noch nach. „Wir sind der Musik hinterhergelaufen“, sagt er.
Wenn es um die Philosophie und die Spielidee ging, erhielten die Breiniger stets viel Lob vom Gegner. Das sei auch der Anspruch des Clubs, sagt Horst Mohr, aber neben dem Lob wolle man in Zukunft auch häufiger noch die drei Punkte einsammeln. „Wir müssen einfach klarer werden in unseren Aktionen“, fordert der Sportchef. Man hört sofort, dass sie die vergangene Spielzeit in Breinig ausführlich analysiert haben. Denn Dirk Ruhrigs Worte gehen in dieselbe Richtung. „Nicht wieder in Schönheit sterben – das wird der Schlüssel zu allem sein“, sagt der Trainer.
Die Vorbereitung findet auf dem Platz statt, Ruhrig plant nur zwei reine Laufeinheiten – die er selbst mitmachen wird. Der neue Athletiktrainer Kilian Simon und Physiotherapeut Christian Bünten, der im Winter aus Vichttal zurückkehrte, spielen für den Trainer eine große Rolle dabei, sein Personal dank individueller Behandlung topfit und verletzungsfrei durch die Vorbereitung zu bringen.
Taktisch hat Ruhrig schon im Winter mit der Erweiterung des Repertoires begonnen und die Dreierkette als Alternative einstudiert. Egal ob 4-2-3-1 oder 3-4-3, Ruhrig will mit der maximalen Flexibilität in die Runde gehen. Als Fixpunkt in der Offensive ist Josef Mbuyi eingeplant. Der 26-Jährige kommt vom FC Herstal und war früher schon in Vichttal, beim 1. FC Düren und beim FC Hürth auf Torejagd. „Er ist als klarer Neuner vorgesehen“, sagt Ruhrig. Womit wir wieder bei der Analyse der Vorsaison wären. Mehr Durchschlagskraft nach vorne wünscht sich der Trainer, klare Aktionen und Abschlüsse im vorderen Drittel. „Wir haben viel für die Galerie gespielt“, blickt Ruhrig zurück.
Dass Flügelspieler Luca Bini Breinig in Richtung Wegberg-Beeck verlassen hat, bedauern Mohr und Ruhrig unisono. Seine Qualität als Vorbereiter und Torschütze zu ersetzen, wird eine der Aufgaben sein. Ruhrig nimmt sich dabei selbst in die Pflicht. Da es in seiner Mannschaft keinen klassischen Leader gebe, werde er selbst noch mehr in die Führungsrolle gehen. Dieser Wunsch sei auch aus der Mannschaft an ihn herangetragen worden. „Man darf nicht vergessen, dass Dirk lange Co-Trainer war“, sagt Horst Mohr, der Ruhrig vor einem Jahr nach Breinig lotste und über die Zusammenarbeit schwärmt. In seiner zweiten Saison als Chef will und soll Ruhrig also noch mehr Verantwortung übernehmen. „Auch bei mir selbst will ich die letzten Prozente rauskitzeln“, sagt der 52-Jährige.
Vor dem Ligaauftakt geht es dann im Kreispokal zum Kreisligisten FC Eschweiler. Ruhrig und Mohr sind sich einig, dass die kommende Landesliga unheimlich ausgeglichen sein wird. Die beiden Dürener Clubs Kurdistan und Arnoldsweiler haben sie auf dem Zettel. „Aufsteiger Erkelenz sollte man nicht unterschätzen, auch Raspo Brand wird eine bessere Rolle spielen“, schätzt Ruhrig. Für ihn ist klar: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen.“
Ob sich neben der offenen Position des Platzwarts personell noch etwas tut in Breinig? Eigentlich seien die Planungen abgeschlossen, sagt Horst Mohr. Dennoch halte man die Augen weiter offen.
Zugänge: Maximilian-Noel Müller, Reza Schlömer (beide von Jugendsport Wenau A-Junioren), Jalil Tahir (SV Rott), Jonas Beckers (SV Eilendorf), Metin Saljiu (1. FC Düren), Luca Gehlen (Arminia Eilendorf), Shady Emara, Kariem Emara (beide Borussia Freialdenhoven), Josef Mbuyi (Herstal)
Abgänge: Tobias Achterberg, Jan Herrmann (beide zu Rasensport Brand), Luca Bini (FC Wegberg-Beeck), Cedric Petter (SV St. Jöris), Nobuhiro Oda, Rei Higuchi (beide Ziel unbekannt)
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