Vor wenigen Wochen wäre ein Fazit zum FC-Astoria Walldorf deutlich positiver ausgefallen. Acht sieglose Spiele ab Mitte Oktober drüben den starken Eindruck, den die Elf von Matthias Born bis dahin hinterlassen hat. Im Halbzeit-Interview sprechen wir mit dem FCA-Cheftrainer über den Verlauf der Vorrunde und über seine Hoffnungen für den Vorbereitungsauftakt am 20. Januar.
Herr Born, wie froh sind Sie darüber, dass nun Winterpause ist?
Matthias Born: Sehr froh. Es ist immer eine lange Zeit vom Trainingsstart Mitte Juni bis Mitte Dezember. Da wird es ab Mitte November traditionell schwierig, weil wir regelmäßig auf dem Zahnfleisch gehen. In den vergangenen Jahren haben aber in der Endphase fleißig gepunktet, diese Runde läuft es mal andersrum. Jetzt gilt es einfach Kräfte zu sammeln für das kommende Jahr.
Zwölf der 22 Punkte holte ihre Mannschaft aus den ersten sechs Spielen. Warum lief es danach nicht mehr so gut?
Wenn wir das wüssten, hätten wir vorher schon drauf reagiert. Grundsätzlich wäre es leicht daran festzumachen, dass wir immer wieder ein paar personelle Ausfälle hatten.
Ab Mitte Oktober, als wir Sechster waren, hatten wir ein paar stärkere Gegner wie Offenbach, Steinbach, Frankfurt oder Hoffenheim. Es lief aber auch nicht gegen Kontrahenten auf Augenhöhe wie im letzten Spiel vor der Pause gegen Barockstadt Fulda-Lehnerz (2:3). Im Endeffekt sind es Kleinigkeiten, einfache Fehler, die gnadenlos bestraft werden.
Ging der Mannschaft vielleicht ein wenig die Kraft aus gegen Ende? Das Programm hatte es schließlich in sich und einige Kicker standen fast jede Minute auf dem Feld.
Es ist eher ein Stück weit die Leichtigkeit, beziehungsweise das Selbstverständnis in unserem Spiel verlorengegangen. Es wirkt für mich überhaupt nicht so, als dass die Jungs sich ergeben. Im Gegenteil, sie hauen sich in jedem Training voll rein.
Gleich sechs Mal genügte eine Führung nicht, um am Ende als Sieger dazustehen. Fehlt vielleicht auch ein bisschen Erfahrung innerhalb der Truppe?
Darauf würde ich es nicht reduzieren. Wir haben mit Roman Hauk, Emilian Lässig, Max Müller, Maik Goß oder Lennart Grimmer in der Defensive viele Jungs, die gestandene Regionalliga-Spieler sind. Selbst unser junger Torhüter Jerik von der Felsen (20 Jahre) spielt bereits seine zweite Runde als Nummer eins.
Das letzte Pflichtspiel von Kapitän Marcel Carl liegt mittlerweile über ein Jahr zurück. Wann dürfen Sie den Kapitän wieder auf den Platz schicken?
Marcel hat vergangene Woche wieder mit der Mannschaft trainiert und wird zur Vorbereitung richtig einsteigen können. Natürlich wird er Zeit benötigen, aber er hat in der Reha fleißig gearbeitet und wird mit Sicherheit in einer guten körperlichen Verfassung zum Vorbereitungsstart erscheinen.
Andere Leistungsträger wie Tim Fahrenholz oder Theodoros Politakis fehlten ebenfalls länger. Wie sieht der Genesungsverlauf bei den beiden aus?
Ich gehe von aus, dass die beiden zum Vorbereitungsstart einsteigen können. Das gilt ebenfalls für die anderen Verletzten Tim Hansen, Ken Hauser, Alexander Müller, Tilmann Jahn und Moritz Reuther. Bennet Schieber kehrt nach seinem studienbedingten USA-Aufenthalt ebenfalls zurück.
Sind Transfers geplant?
Ausschließen kann man das nie. Wir sind aber überzeugt davon, einen guten Kader zu haben. Außerdem kommen ja die vielen Verletzten zurück.
Vorne scheint die TSG Hoffenheim II dieses Jahr dran zu sein mit der Meisterschaft. Ihre Mannschaft hat bereits beide Saisonspiele gegen den souveränen Primus absolviert und dabei immerhin ein Remis ergattern können. Was trauen Sie der TSG in der Rückrunde zu?
Alles andere als der Hoffenheimer Aufstieg wäre für mich eine Überraschung. Die TSG ist definitiv die beste Mannschaft, die ich dieses Jahr in der Regionalliga gesehen habe. Vor allem wenn man bedenkt, dass sie über 30 Spieler eingesetzt haben und überhaupt kein Bruch oder Qualitätsverlust in ihrem Spiel zu erkennen ist.
Im Mai endet Ihre elfte Saison als FCA-Cheftrainer in der Regionalliga und Ihr Vertag läuft zum 30. Juni 2025 aus. Gibt es ein zwölfte Regionalliga-Jahr und wie lange wird die Ära Matthias Born in Walldorf andauern?
Das sehen wir nächstes Jahr. Wir haben uns darauf verständigt nach dem Vorbereitungsstart und Ende der Transferperiode Anfang Februar zu reden.