2023-09-19T13:46:11.487Z

Ligabericht
Kosova-Spielertrainer Enkel Alikaj und Sportlicher Leiter Armando Zani (rechts daneben) bastelten vor der Saison an einem schlagkräftigen Kader.
Kosova-Spielertrainer Enkel Alikaj und Sportlicher Leiter Armando Zani (rechts daneben) bastelten vor der Saison an einem schlagkräftigen Kader. – Foto: Redaktion Regensburg

Die Landesliga soll es sein: Das macht den FC Kosova heuer so stark

Trotz des nahezu perfekten Saisonstarts verfällt man am Regensburger Weinweg nicht in Euphorie

Ans Frühjahr 2023 erinnert sich beim FC Kosova Regensburg niemand gern zurück. Am vorletzten Spieltag vergeigte man gegen das stattdessen jubelnde Regenstauf (0:4) die Meisterschaft in der Bezirksliga Süd, am letzten Spieltag mit einer Niederlage in Thalmassing (2:3) sogar die Vizemeisterschaft. Und damit den Einzug in die Aufstiegsrelegation. Riesengroß war der Frust und die Enttäuschung. Heuer soll alles anders werden. Die Kicker vom Weinweg unternehmen einen erneuten Anlauf in Richtung Landesliga. Und es lässt sich gut an: Die vom albanischen Ex-Profi Enkel Alikaj trainierte Mannschaft steht nach acht Spielen bei 22 von 24 möglichen Punkten. Auf Kosova wartet das Spitzenspiel beim Überraschungsdritten DJK Arnschwang. Wir nutzten die Gelegenheit und sprachen mit dem sportlichen Leiter Armando Zani über die bisherige Saison, die Kaderqualität und das Kommende.

Freilich, angesichts der fast perfekten Punkteausbeute bislang gibt es wenig zu Meckern. Und das macht Zani auch nicht. „Wir sind gut gestartet“, fasst er zusammen, „und bis auf das Spiel in Thalmassing hat die Mannschaft gute Leistungen gezeigt und steht zu Recht oben in der Tabelle“. Die Punkte hätte man alle verdientermaßen eingesammelt. Vor einem Jahr missglückte der Saisonstart, die ersten drei Spiele gingen verloren. Diesmal war der FC Kosova sofort präsent und erfolgreich. „Der gute Start hängt mit dem größeren Kader und den Neuzugänge zusammen“, erklärt Zani. Gemeinsam mit Dauer-Trainer Enkel Alikaj machte sich der ehemalige Jahn-Profi vor der Saison daran, einen noch breiteren und schlagkräftigeren Kader im Vergleich zur Vorsaison zusammenzuschustern. Das ist augenscheinlich gelungen.

Sehr zufrieden sind Zani und Alikaj mit den Neuzugängen. Das sind Armend Ratkoceri (23) vom VfB Bach sowie einem Quartett vom TSV Neutraubling: Almir Mujcinovic (20), Rozart Burgaj (24), sowie die Brasilianer Arthur Mendes da Silva (27) und Raul Almeida Da Silva (29). Nicht zu vergessen ist in diesem Atemzug Shkelzen Kleqka (29), der nach einer langen Verletzungspause immer näher an seine alte Form kommt.

„Spieler wie Kevi Berberi, Ildian Shyti, Artur Mendes da Silva und Rozart Burgaj – um nur einige zu nennen – haben nicht nur für einen Qualitätssprung im Kader gesorgt, sondern auch den Konkurrenzkampf erhöht“, freut sich Armando Zani. Was hinzukommt: Wir haben jetzt eine gute Mischung von Qualität und Potenzial, was unseren Spiel stabiler macht. Zudem können wir im Spiel jederzeit von der Bank aus Spieler bringen, die der Mannschaft sofort helfen.“

Dem nahezu perfekten Saisonstart mit Siegen gegen die Topteams Parsberg, Bad Abbach und Sportclub sowie mit dem Einzug ins Endspiel des Kreispokals zum Trotz, behält man bei Kosova die Bodenhaftung. Vorm Saisonstart hatten die Verantwortlichen ganz klar den erstmaligen Aufstieg in die Landesliga als Ziel auserkoren und rücken davon nicht ab. Dennoch weiß man, dass noch viele knifflige Aufgaben warten und folglich noch nichts gewonnen ist. „Trotz des guten Starts verfallen wir nicht in Euphorie, die Saison ist lang und wir haben schwere Spiele vor uns“, weiß Zani, der von einer nicht zu unterschätzenden Konkurrenz um die Aufstiegsplätze spricht: „Parsberg, Bad Abbach oder auch Arnschwang sind stark und nicht zu unterschätzen. Dazu gibt es genügend Mannschaften, die uns an guten Tagen vor Probleme stellen können.“

Gegen jene Arnschwanger, die als Aufsteiger bisher so furios auftreten und mit Lukas Riedl (18 Saisontore) den Spitzen-Torjäger der Liga in ihren Reihen vorweisen, geht es am Sonntag um 15 Uhr. Glückt den Regensburgern der fünfte Sieg in Serie, würden sie den Verfolger auf acht Punkte distanzieren. Als ärgster Kontrahent um den Meistertitel kristallisiert sich der TV Parsberg heraus, der den Kosovaren letzte Saison am letzten Spieltag den zweiten Platz wegschnappte. Gegenwärtig ist die Weber-Truppe bei einem absolvierten Spiel mehr einen Zähler im Hintertreffen und verlor das direkte Duell. „Ich glaube, dass unsere Mannschaft die Qualität und Mentalität mitbringt, um lange Zeit ganz oben zu bleiben“, so Armando Zani bescheiden.

Aufrufe: 015.9.2023, 13:15 Uhr
Florian WürtheleAutor