Die Kreisklassen-Fußballer von AEG Dachau hatten heuer noch nicht viel Anlass zur Freude, der Aufsteiger ist akut abstiegsgefährdet. Wie gut tut da ein überraschender Sieg: Mit 3:0 gewannen die Dachauer Griechen in Bergkirchen.
TSV Bergkirchen – AEG Dachau 0:3: Für den Tabellenzweiten TSV Bergkirchen war es ein Spiel zum Vergessen, für den Aufsteiger aus Dachau Balsam. Die Dachauer gewannen hochverdient, sie haben damit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht, den sie über die Relegation noch erreichen können.
„Wir haben es über uns ergehen lassen“, klagte Bergkirchens Spielertrainer Simon Zacherl – und meinte damit die „zehn Horror-Minuten“. Das 0:1 in der 32. Minute erzielte Vasileios Tselempis, der ein schönes Solo gekonnt abschloss. Nach einer Ecke fiel in der 37. Spielminute das 0:2 durch Alexandros Likkas. Und den Deckel aufs Spiel machte dann Nikolaos Papadopulos, der den Ball in der 44. Minute zum 0:3 ins Tor spitzelte. Die Bergkirchner Abwehr war sich in dieser Situation nicht einig.
In der zweiten Halbzeit spielte Bergkirchen besser, wirklich nennenswerte Torchancen gab es aber nicht. „Wir hätten noch eine Stunde spielen können und hätten keins geschossen, uns hat heute alles gefehlt, um ein Fußballspiel gewinnen zu können“, so Zacherl. AEG-Sprecher Jorgo Andreadis war natürlich hocherfreut über den unerwarteten Auswärtssieg. Er vergab Bestnoten an seine Mannschaften und an Schiedsrichter Richard Conrad.
TSV Schwabhausen – SV Odelzhausen 3:1: Die erste Halbzeit war insgesamt sehr überschaubar, was das Niveau betrifft. Schwabhausen war bemüht um Spielkontrolle, die Gäste standen tief und warteten auf Fehler im Spielaufbau und hofften auf eigene Standards. Die Hausherren konnten sich ein paar Halbchancen erspielen. Insgesamt stand jedoch zur Pause ein leistungsgerechtes 0:0.
In Halbzeit zwei waren die Schwabhauser präsenter und zielstrebiger. Nach einer Ecke erzielte Hristiyan Hristov (49.) per Kopf die 1:0-Führung. Schwabhausen drückte auf den zweiten Treffer, doch die Gäste erzielte nach einem Konter mit ihrem ersten Torschuss den Ausgleich, Torschütze war Sascha Richter (67.). Schwabhausen war aber weiterhin die tonangebende Mannschaft und erzielte durch Chris Henning (78.) nach einem schönen Steckpass von Thomas Schneider das 2:1. Leo Schüler machte in der Naschspielzeit den Deckel drauf. Nach einem Steckpass von Elias Schaffer lief er alleine auf Torwart Nicolas Sauter zu und verwandelte eiskalt (90.+3).
„Wir haben mit Sicherheit schon bessere Spiele gezeigt, aber am Ende steht ein verdienter Sieg“, so Schwabhausens Trainer Andre Schaffer. Sein Odelzhausener Kollege Konrad Brandmair sagte, dass „uns wieder zwölf Spieler gefehlt haben“, das habe Schwabhausen zu nutzen gewusst. „Der Gegner war besser, und am Schluss war bei uns einfach keine Kraft mehr da.“
TSV Indersdorf – SV Niederroth 2:1: Nach sieben Jahren ist das Gemeindederby mal wieder an den TSV Indersdorf gegangen, „endlich“, wie Teamsprecher Tobias Altstiel befand.
Die erste Halbzeit war kein fußballerischer Leckerbissen für die zahlreichen Zuschauer am Indersdorfer Fußballplatz, die bei knapp 20 Grad den Muttertag genossen. Beide Mannschaften konzentrierten sich auf die Abwehrarbeit und versuchten, mit langen Bällen in die Tiefe ihre Stürmer in Szene zu setzen. Die Abwehrreihen standen jedoch sicher – bis kurz vor dem Halbzeitpfiff: Patrick Bromm schlug eine Flanke aus dem Halbfeld, Indersdorfs Kapitän Chris Bopfinger lief mustergültig ein und schob zur Halbzeitführung ein (44.).
Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel an Fahrt und Attraktivität auf. Die Gäste mussten kommen, Indersdorf lauerte auf Konter. Manchmal reicht individuelle Klasse aus – und so sorgte Niederroths Spielertrainer Dominic Reisner nach einer Stunde für den Ausgleich, nach perfekter Vorarbeit von Philipp Gottschalk. Daraufhin lieferten sich Indersdorfs Torjäger Tobias Altstiel und Niederroths Keeper Andreas Koll ein kleines Privatduell, das der Torhüter mit starken Paraden zunächst für sich entschied.
Eine dieser resultierenden Ecken sorgte dann aber doch für den – unterm Strich – verdienten Heimsieg: Der eingewechselte Johannes Karl köpfte fünf Minuten vor Schluss eine Ecke von Bopfinger mustergültig ein. „Schlussendlich freuen wir uns über drei – sicherlich nicht unverdiente – Punkte“, so Trainer Stefan Schmidl.
SV Haimhausen – SV Ampermoching 3:6: Im Fußball passieren mitunter verrückte Dinge, doch ein Spielverlauf wie der im Duell zwischen dem SV Haimhausen und dem SV Ampermoching ist eine Rarität. Denn zur Halbzeitpause deutete alles auf einen Sieg der Gastgeber hin. Bastian Schild hatte die Heimelf früh in Führung gebracht (3.), Mario Grad (38.) und David Beer (45.+2) mit ihren Treffern für eine komfortable Führung zur Pause gesorgt. 3:0 zur Pause – was sollte da aus Sicht des SV Haimhausen noch anbrennen? „Wir hätten sogar noch höher führen können”, sagte Trainer Christian Schmeizl, der allerdings bereits vor dem Seitenwechsel einige Nachlässigkeiten seiner Spieler beobachtet hatte.
Ampermoching brauchte für ein mögliches Comeback einen schnellen Treffer, doch auch eine Viertelstunde nach dem Seitenwechsel führte Haimhausen mit 3:0. Doch dann folgte der totale Einbruch. Zunächst verkürzte Fabian Barth (62.), ehe nur drei Minuten später Artun Raim den Doppelschlag der Gäste perfekt machte. Ampermoching schnupperte wieder am Punktgewinn, während von Haimhausen viel zu wenig kam. Das bestrafte der SVA eiskalt mit vier weiteren Treffern in nur zehn Minuten.
Dennis Tscharnke erzielte den Ausgleich (72.), Julian Barth drehte die Partie (74.) und Mohamed Tchassama (79.) sowie Blarart Blaku (82.) legten weitere Treffer zum 3:6 nach. Davon erholte sich Haimhausen nicht mehr. Die Ampermochinger bejubelten einen Erfolg für die Geschichtsbücher mit sechs Treffern in einer Halbzeit.
SV Weichs – SV Petershausen 4:1: Aufsteiger Petershausen ging schon nach zwei Minuten in Führung. Christian Sänger traf nach einem Eckball mit einem abgefälschten und deshalb für SVW-Tormann Fabian Langer unhaltbaren Schuss. Doch das Gegentor hatte bei den Weichsern einen „Hallo-Wach-Effekt“ zur Folge. Der Gastgeber wurde immer dominanter, während die Petershausener zusehends Probleme hatten, Lücken zu schließen und in die Zweikämpfe zu kommen. Die Weichser Überlegenheit zahlte sich schnell aus. Schon in der 14. Spielminute drosch Alexander Niwergol einen Freistoß aus 19 Metern mit Vehemenz ins Torwackeck.
Bis zum nächsten Tor dauerte es allerdings. Als der Schiedsrichter in der 64. Minute auf den Punkt zeigte, lief Paul Häusler an, traf jedoch nur die Latte. Doch der Ball fiel Philipp Heiß vor die Füße. Das wohl entscheidende 3:1 erzielte Ibrahim Imamovic in der 74. Minute mit einem eleganten Schlenzer ins lange Eck. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Maximilian Tauchmann mit einem abgefälschten 16-Meter-Schuss (81.).
Weil Bergkirchen patzte, ist nun der SV Weichs ärgster Verfolger von Tabellenführer SV Günding.
FC Tandern – SV Günding 0:1: FCT-Trainer Oliver Beck verpasste das Duell aufgrund der Kommunion seines Sohnes. Er wurde von Martin Krimmer vertreten. Der Coach der zweiten Mannschaft sah „einen großen Kampf” seiner Elf gegen den Tabellenführer. Günding hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz und schnürte die tief stehenden Tanderner phasenweise ein, doch das Bollwerk hielt dem Druck stand.
Bis kurz vor die Halbzeitpause blieb es beim 0:0. In der 43. Minute gelang es dem Spitzenreiter dann doch einmal, einen Angriff erfolgreich zu Ende zu spielen. Florian Riedl netzte zum 1:0 ein – und brachte den Favoriten somit auf Kurs.
Tandern brauchte einen Treffer, doch das Spiel machte weiterhin Günding. Die Gäste liefen an, doch im letzten Drittel fehlten die Ideen. Der SVG verpasste es, nachzulegen. Das hätte sich um ein Haar gerächt, denn einmal kam Tandern gefährlich vor den Kasten des Spitzenreiters. Weil SVG-Torhüter Alexander Klimarx den Ball von der Linie kratzte, blieb es beim knappen 1:0-Erfolg der Gündinger.
VfL Egenburg – TSV Geltendorf 2:0: Das Ticket für die Aufstiegsrelegation hatte der VfL Egenburg bereits vor dem viertletzten Saisonspiel in der Tasche. Um den Aufstieg weiterhin in der eigenen Hand zu haben, durfte die Elf von Spielertrainer Christian Hain gegen Tabellenelften Geltendorf nicht patzen. Die Gäste entpuppten sich allerdings als harte Nuss. Geltendorf errichtete einen Defensivriegel vor dem eigenen Strafraum, gegen den die Egenburger zunächst keine Lösungen fanden. Und weil Geltendorfs Torhüter Maxi Leichinger einen Freistoß von Thomas Berglmeir aus dem Winkel fischte und weiterhin starke Paraden zeigte, ging es torlos in die Pause.
Kurz nach dem Seitenwechsel war Leichinger geschlagen, weil die Egenburger das Glück auf ihrer Seite hatten. Denn Berglmeirs Abschluss nach einer feinen Einzelleistung wurde unhaltbar abgefälscht (49.). Die Gäste wichen auch in der Folge nicht von ihrem Plan ab. Sie lauerten auf die eine Chance, um einen Punkt mitzunehmen. Doch in der 78. Minute wurde dieser Plan durchkreuzt, denn nach einem Foul an Daniel Glockner zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Ales Szczepurek versenkte den Elfer zum 2:0. Dabei blieb es.
Ein verdienter Sieg der Egenburger, die drei Spieltage vor Schluss zwei Punkte Rückstand auf Türkenfeld haben. Zum Saisonfinale treffen beide Teams in Egenburg aufeinander. Das Hinspiel gewann der VfL. Der direkte Aufstieg aus eigener Kraft ist weiterhin möglich.