2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Spitzenreiter Paroli geboten: Ohlstadt II, hier mit Maximilian Baumann (l.), knüpfte Erberfing einen Punkt ab.
Spitzenreiter Paroli geboten: Ohlstadt II, hier mit Maximilian Baumann (l.), knüpfte Erberfing einen Punkt ab. – Foto: Rabuser

Die ganze Gefühlspalette der A-Klasse: Glücklich, stolz, zornig, zufrieden

Murnau II vor Aufstieg

Nicht alle, die am Wochenende in der A-Klasse spielen sollten, haben gespielt. Drei Teams aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen hatten unverhofft frei.

Landkreis – Die Reserve des 1. FC Garmisch-Partenkirchen trat nicht an, die Grainauer bekamen kampflos drei Punkte. Die Partie der Mittenwalder wurde abgesagt. Umso unterhaltsamer gestalteten sich die Spiele, die stattfanden. Sie hinterließen einen zornigen Megas-Trainer, einen glücklichen Murnau-II-Coach, einen stolzen Ohlstädter Teamleiter und einen zufriedenen Oberammergauer Aushilfsbetreuer – dessen Gefühlslage beim Blick auf die Statistik überrascht.

Schiedsrichter: Michael Krich (FC Penzberg) – Zuschauer: 40 – Tore: 0:1 Magg (16.), 0:2 Wagner (41.), 1:2 Ghlamian (44.), 2:2 Azeza (67.) – Rote Karte: Megas (90.)

Der FC Megas Garmisch-Partenkirchen beweist Moral. Zum dritten Mal im sechsten Spiel schaffte es das Team von Theodoros Tegos, nach einem Rückstand doch noch Punkte mitzunehmen. In diesem Fall einen. Das 2:2 gegen Ingenried erinnerte an das Hinspiel. Auch da war der FC mit 0:2 hinten gelegen, ging dann sogar als Sieger vom Platz. Dazu reichte es diesmal nicht, was Tegos auch einen Tag später noch die Zornesröte ins Gesicht trieb. „Wir wurden ganz klar um den Sieg gebracht.“ Den das Team so dringend gebraucht hätte im Abstiegskampf. Eigentlich, betont er, halte er sich mit Kritik an Schiedsrichtern zurück. Er pfeift selbst, „und ich weiß, dass es nicht immer leicht ist. Aber so eine Situation so zu bewerten, das habe ich noch nie erlebt.“ Tegos sprach die Spielszene nach knapp einer Stunde beim Spielstand von 1:2 an. Ein weiter Ball in den Strafraum landete bei Ahmed Muse, dessen Gegenspieler zu spät kam, sodass er den Megas-Stürmer von den Beinen holte. Klare Sache für Tegos. Schiedsrichter Michael Krich pfiff auch zugunsten der Gastgeber – statt auf Elfmeter entschied er jedoch auf indirekten Freistoß. Er sah offenbar kein Foul, sondern ein „Sperren des Balls“. „Unglaublich“, findet Tegos.

Durch Nachlässigkeiten war Megas überhaupt wieder in Rückstand geraten, kurz vor dem Pausenpfiff gelang Wahid Ghlamian per Freistoß der Anschluss. Trotz des Frustes über den verweigerten Strafstoß kam der FC noch zum Ausgleich. Erneut durch einen sehenswerten Treffer: Ebrahem Azeza zog von der linken Seite nach innen und versenkte das Leder. Spannend blieb es bis zum Schluss. „Leider haben wir in den letzten zehn Minuten ein wenig die Nerven verloren.“ Glücklicherweise wehrte Ghlamian in der 90. Minute einen Schuss noch mit der Brust auf der Linie ab. (ak)

Schiedsrichter: Dragan Dekic (TSV Benediktbeuern) – Zuschauer: 45 – Tore: 1:0 Popp (17.), 2:0 Voß (18.), 3:0 Wackerle (32.), 4:0 Wagensommer (65.), 5:0 Fürst (85.), 6:0 (Fürst (88.).

Der Druck ist da. Wenn das ganze Umfeld damit rechnet, dass man gewinnt, wird das Gewinnen schwieriger. Richtig schwierig sogar, findet Michael Schmid. Seiner Murnauer Reserve aber ist’s gelungen. Deutlich und souverän – „was echt schön ist“. Den SV Polling II fegten sie zu Hause mit 6:0 vom Platz. Dabei hätte der Sieg noch deutlich höher ausfallen können, meint der TSV-Coach. „Die Pollinger können sich bei ihrem Torwart bedanken“, sagt Schmid. „Chancen hatten wir für noch mehr Tore.“ Gefeiert aber wurde am Sonntag nicht. „Dafür gibt es keinen Grund“, stellt Schmid klar. „Noch haben wir nichts erreicht.“ Er hofft auf die große Aufstiegsparty am kommenden Wochenende. Im Spitzenduell gegen Hungerbach könnten der TSV gleich den ersten Matchball nutzen. (kat)

Schiedsrichter: Michael Kügler (ESV Penzberg) – Zuschauer: 30 – Tore: 1:0 Ammer (17./ET), 1:1 Hoiß (37.), 1:2 Plonner (66.), 1:3 Plonner (71.), 2:3 Benedikt (73./FE), 3:3 Attal (81.)

Die Rückserie entpuppt sich immer mehr zur Feierstunde für den SVO II. Das 3:3 gegen Tabellenführer SV Eberfing war das siebte Spiel ohne Niederlage. Anfänglich hatte die Heimelf etwas Mühe ins Spiel zu finden, lag auch mit 1:3 im Hintertreffen. Letztlich fand sie aber wieder einen Weg, um zu punkten. „Wir haben uns reingearbeitet“, betont Coach Stefan Frombeck. Sein Team ging durch ein Eigentor der Gäste in Führung und präsentierte sich anschließend zu passiv. Zugleich profitierte Eberfing von der individuelle Klasse seiner Stürmer. Doch durch die Treffer von Thomas Benedikt per Strafstoß und Rafat Atal holte der SVO den Rückstand noch auf. „Das spricht für die Moral und den Charakter dieser Mannschaft – gerade in einer Saisonphase.“ (or)

Schiedsrichter: Walter Timm (TSV Peißenberg) – Zuschauer: 58 – Tore: 1:0 Otto (23.), 2:0 Otto (57.), 2:1 Hopfensberger (78.), 2:2 Straub (87.) – Rote Karte: Günter (77.), Noll (90.+1)

Zwei Rote Karten, ein verspielter 2:0-Vorsprung – Grund genug, um angefressen zu sein. Nicht so Michael Drewing, Aushilfstrainer in Oberammergau. „Hört sich blöd an, war aber ein richtig gutes A-Klassen-Spiel“, sagt er nach dem 2:2 gegen Eschenlohe. Mitnichten war’s ein fußballerisches Gemetzel, vielmehr eine faire Partie. Nur in der Schlussphase kam Hektik auf gepaart mit Zweikämpfen über der Grenze des Erlaubten, die zu den zwei Platzverweisen von Alexander Güntner (77.) und Florian Toll (90.) führten. „Die zwei waren total geknickt, das ist denen noch nie passiert“, sagt ihr Coach nach den zwei Tätlichkeiten. Er machte ihnen hinterher klar, dass so etwas nie mehr passieren dürfe und sie daraus lernen sollen. Obendrein sind sie unüblich für den TSV, der vor dem Spieltag Rang eins der Fairnesstabelle belegte.

Von der Überzahl profitierte der SVE stark. Coach Florian Mayr nahm den Oberammergauern die Aktionen nicht übel. Danach saß man bei einem Bier zusammen. „Es macht mehr Spaß, wenn ein bissl Konkurrenzkampf da ist.“ Sein Team kämpfte sich mit zwei Standardtoren zurück. Zu loben galt es vor allem die Ersatzleute, die in die Startelf gerutscht waren, weil eine Handvoll Stammkräfte fehlte. Bei den jungen Oberammergauern freuten sich alle für Marvin Otto, den Doppeltorschützen. Auch Drewing: „Der spielt so mannschaftsdienlich, hat zuletzt immer bissl Pech gehabt.“ (am)

„Ich habe einfach nicht genügend Spieler zusammen bekommen“, erklärte Sascha Staab, Trainer des 1. FC Garmisch-Partenkirchen II. Da die Partie innerhalb des eh schon recht engen Spielplans nicht nachgeholt werden kann, wird sie mit einem 2:0-Erfolg für die Gastgeber gewertet. Zwei Punkte am Grünen Tisch, gegen die SC-Trainer Christoph Saller sicher nichts einzuwenden haben dürfte. (ak)

Aufrufe: 015.5.2023, 13:10 Uhr
Redaktion Garmisch-PartenkirchenAutor