
Rüsselsheim (boli). Als am späten Sonntagabend der Ball in den Maschen zappelte, lagen sich Deniz Celik, Firat Tayboga, Rachid El Ghazouzni und Hüyseyin Demirkaya jubelnd in den Armen. Der SV Dersim ist der Sieger der Rüsselsheimer Stadtmeisterschaft. Gegen die Gäste des SV Flörsheim stand es nach regulärer Spielzeit 1:1, im Neunmeterschießen setzte sich der Gruppenligist dann 5:4 durch. Zum nunmehr 50. Mal kürten die Rüsselsheimer Vereine ihren Meister in der Großsporthalle. Nicht allein wegen des Jubiläums herrschte an den zwei Turniertagen eine besondere Atmosphäre in der Halle.
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„Wir wollten unbedingt gewinnen“, freute sich Murat Celik, neuer Sportlicher Leiter bei Dersim. „Dass Emrah zwei Dinger hält, ist natürlich ein Riesending.“ Gemeint ist Torwart Emrah Ülgen, der im Neunmeterschießen im Finale zweimal stark parierte und seinem Team damit gegen den SV Flörsheim den Sieg bescherte (5:4). Natürlich hätte man gerne so gewonnen. „Beim Strafstoß ist das immer 50:50.“ Dersim-Neuzugang Dawda Martin Njie hatte zum 1:0 getroffen, die Gäste glichen kurz vor Schluss aber noch aus.
Ein famoser Einstand für den Neuen, der von Wiesbadener Verbandsligisten Türkischer SV kommt, wie Murat Celik verrät und in Rüsselsheim helfen soll, die hohen Ziele auch zu verwirklichen. Vier weitere Neuzugänge kann Dersim außerdem verkünden. Ebenfalls vom Türkischen SV kommt Abdul Rahman Jalloh, aus der Verbandsliga Abdoulaye Junior Toure (SV Zeilsheim) sowie Issaka Mouhaman von Gruppenligist TSV Bad Nauheim und Oualid Garte von der TSG Wörsdorf (Kreisoberliga Rheingau-Taunus). Als Abgang verzeichnet Dersim aktuell Oliver Pandov.
„Da waren so viele Emotionen“, berichtete Seyfettin Ellekoglu, der Teammanager von Türk Gücü. Der FC war in diesem Jahr Ausrichter des Turniers. „Da war natürlich auch eine gewisse Härte drin in den Derbys, weil klar, da will jeder gewinnen.“ Und in der Halle eben auch ordentlich Tempo. „Wenn du da nur einen Augenblick nicht aufpasst, kassierst du schon ein Tor“, weiß Ellekoglu. Von vielen Emotionen, dabei aber keine Streitereien und insgesamt einer guten Stimmung berichten die Gastgeber, die an den beiden Turniertagen geschätzt 800 Zuschauer begrüßten. Gut 25 Helfer hatte der Verein im Einsatz zum Aufbauen und während des Turniers und natürlich auch zum Aufräumen. Bis 22 Uhr am Sonntagabend musste die Halle wieder „fit“ sein.
Die Gastgeber waren selbst mit zwei Teams angetreten. Im Viertelfinale waren die Gäste des SV Flörsheim (A-Liga Main-Taunus), der spätere Finalteilnehmer, eine Nummer zu groß (1:6). Derweil hielt sich die zweite Mannschaft (aktuell Dritter in der C-Liga Groß-Gerau Nord) gegen den Gruppenligisten und späteren Sieger Dersim Rüsselsheim beim 1:2 beachtlich. „Das Ergebnis hätte viel höher ausfallen können“, ist Ellekoglu stolz. Der aber auch zugibt: „Der Hallenfußball liegt uns nicht so gut, daran müssen wir noch arbeiten. Insgesamt sind wir aber sehr zufrieden.“
Apropos arbeiten. Für Türk Gücü geht im neuen Jahr die Rückrunde weiter am 1. März bei der SG Dornheim. Klar, dass sich der Spitzenreiter in der A-Liga einiges vorgenommen hat, bei einem Vorsprung von 14 Punkten auf Verfolger SKV Mörfelden (35) – auf den SV 07 Nauheim und Concordia Gernsheim (je 34) ist es sogar ein Zähler mehr. Ende Januar geht es los mit der Vorbereitung mit Trainer Özden Celik, der allerdings zur Wachsamkeit mahnt. Abgänge im Winter gibt es keine, man sei aber laut Ellekoglu mit dem einen oder anderen potenziellen Neuzugang im Gespräch: „Da gibt es aber noch nichts Konkretes.“
Noch etwas früher startet Gruppenligist Dersim in die Vorbereitung, nämlich schon am 19. Januar. „Wir müssen ackern“, sagt Sportchef Murat Celik. Schließlich hat man sich für die Rückrunde noch einiges vorgenommen. „Wir wollen Ginsheim noch einholen“, lautet die Marschroute. Neun Punkte beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter aktuell. Celik: „Wir planen für den Aufstieg.“
Der VfB Ginsheim hatte als Gast übrigens im vergangenen Jahr die Rüsselsheimer Stadtmeisterschaft gewonnen, war diesmal aber nicht am Start. Im nächsten Jahr ist Dersim Rüsselsheim dann Ausrichter und zugleich Titelverteidiger.