2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Im Derby zwischen dem TSV Reuth (in Schwarz-Weiss) und der Steinwaldelf aus Erbendorf (in Schwarz) steht für beide Kontrahenten eine Menge auf dem Spiel.
Im Derby zwischen dem TSV Reuth (in Schwarz-Weiss) und der Steinwaldelf aus Erbendorf (in Schwarz) steht für beide Kontrahenten eine Menge auf dem Spiel. – Foto: Dagmar Nachtigall

Derby Reuth vs. Erbendorf: Es geht nicht nur ums Prestige

Während der Gastgeber dringend Zählbares im Abstiegskampf benötigt, brauchen die Gäste die Punkte, um Rang 2 nicht endgültig aus den Augen zu verlieren.

"It´s Derbytime" heisst es am Sonntag auf dem Sportplatz in Premenreuth, wenn der Aufsteiger und aktuelle "Schleudersitzinhaber" TSV Reuth (12./24) im von je her brisanten Nachbarduell auf den TSV Erbendorf (5./37) prallt. Dabei geht es nicht nur ums Prestige, sondern für beide Kontrahenten um viel mehr. Die Mannen von Werner Eisenhut brauchen unbedingt Zählbares, um den Relegationsplatz 12 abgeben zu können, die Steinwaldelf dagegen - nach nur einem Zähler aus den letzten vier Partien - benötigt den vollen Ertrag, um die Chancen auf den Relegationsplatz 2 noch aufrecht zu halten. Da ist also mächtig Spannung angesagt, ein großer Zuschauerzuspruch ist zu erwarten.

Die drei Mannschaften, die neben dem TSV Reuth um die Ränge am rettenden Ufer buhlen, müssen allesamt auswärts antreten. Dabei stehen der ASV Haidenaab (11./25 - in Schirmitz) und der TSV Eslarn (10./26 - in Tremmersdorf) vor äußerst hohen Hürden. Am ehesten ist da dem SC Kirchenthumbach (9./27 - Dießfurt) ein Punktgewinn zuzutrauen. Doch wer weiß, Überraschungen gibt es ja immer wieder.

Rückblick auf ein Nachholspiel am Donnerstagabend:

Wie schon in Schirmitz stand der SV Plößberg gegen eine Spitzenmannschaft kurz vor einer dicken Überraschung, führte wieder bis in die Schlußphase hinein mit 2:0, ehe sich die Dal-Elf am Ende erneut mit einem Remis zufrieden geben musste. Herausragend dabei die großartige kämpferische Leistung des Gastgebers, der über die gesamte Distanz alles aus sich herausholte und den vermeintlichen "Goliath" an den Rand einer Niederlage brachte.

Die Partie begann wie erwartet mit einem vom Anpfiff weg überlegenen Gast, der die tief stehende Heimelf geradezu in ihrer Hälfte einschnürte. Vier oder fünf "Riesenbretter" liess Vorbach liegen und verpasste dabei, die Partie frühzeitig in seine Richtung zu drehen. Nach einer halben Stunde wurde Plößberg mutiger und kam seinerseits zu ersten Chancen. Nachdem FC-Goalie Laurin Wiesnet einen Freistoß von Felix Kraus noch mit Mühe über die Latte gelenkt hatte, war er nur wenig später machtlos. Zu sorglos attackierten die Gäste bei einem einheimischen Angriff durch das Zentrum, urplötzlich stand Julian Schön frei vor dem FC-Gehäuse und schob das Spielgerät flach ins linke untere Eck (33.). Der Treffer verfehlte seine Wirkung nicht. Vorbachs Druck ließ merklich nach, zudem fanden die Gäste bei ihren oft unsauber vorgetragenen Angriffen kaum einmal eine Lücke in der vielbeinigen, um jeden Zentimeter kämpfenden SVP-Abwehr.

Nach dem Pausentee änderte sich zunächst nichts. Vorbach bemüht, strukturierte Offensivaktionen mit entsprechendem Abschluß vorzutragen, doch entweder fehlte in letzter Instanz die Präzision, oder Plößbergs Ersatzkeeper Nico Planner stand einem Torerfolg im Weg. Als einem Vorbacher bei einem der immer weniger werdenden einheimischen Gegenzüge ein Handspiel unterlief, zeigte der überzeugende Unparteiische auf den Punkt, Tobias Walter verwandelte eiskalt zum 2:0 und ließ die Überraschung Formen annehmen (66.). Die Zeit lief dem hohen Favoriten nun davon, mit der Einwechslung von David Dobmann und Spielertrainer Michael Kaufmann setzte man nun alles auf eine Karte, hatte in der 73. Minute aber Glück, dass Plößbergs Nummer 6, Tobias Walter, eine Riesenchance zur Vorentscheidung alleine vor Gästeschlussmann Wiesnet nicht nutzen konnte. Danach blies der Gast zur Generaloffensive und rannte an, es brannte ohne Ende lichterloh in der Plößberger Box. Nico Planner stand immer wieder im Brennpunkt, so holte er ein Geschoß von Michael Kaufmann in der 82. Minute mit einer Glanzparade aus dem Tordreieck. Als Eric Fastenmeier nach einem Getümmel auf 1:2 verkürzte (84.), waren die Gäste wieder im Spiel. Bekannt für späte Tore, wollten sie die Partie nun noch drehen, zu mehr als zum 2:2-Ausgleich - Jonas Heindl verwandelte ein Foulelfmeter sicher - sollte es gegen leidenschaftlich und mit letzten Kraftserven ihr Gehäuse verteidigende Hausherren aber nicht mehr reichen.

Tore: 1:0 Julian Schön (33.), 2:0 Tobias Walter (66./Handelfmeter), 2:1 Eric Fastenmeier (84.), 2:2 Jonas Heindl (88./Foulelfmeter) - Schiedsrichter: Alexander Schultes - Zuschauer: 100

Und hier die Vorschau auf den 23. Spieltag:

Mit dem Sieg im Kreinzlstadion zu Erbendorf wurde die erwartete Hürde gemeistert. Auch wenn Einiges nicht nach Wunsch funktionierte, stand für den FC unter dem Strich die maximale Punktausbeute. Während der Woche dürfte die Tabelle mit der Entscheidung des Sportgerichts und den letzten Nachholspielen glattgezogen werden. Eines steht aber fest: Dass die Männer um Kapitän Michael Diepold vier Spieltage vor Schluss noch um die Vergabe der ersten beiden Plätze in der Kreisliga mitspielen, ist eine nicht alltägliche Sache. Wünschenswert wäre es, dass diese Möglichkeit bis zum letzten Spieltag bestehen bleibt. Darum gilt es - wie schon die ganze Saison - immer nur das nächste als das wichtigste Spiel anzusehen und alles auf den Platz zu lassen. Bereits am Samstag gastiert mit dem TSV Eslarn eine Mannschaft, für die es aktuell noch darum geht ein abrutschen auf den Relegationsplatz zu vermeiden. Ein 1:0 oder 0:1 scheint sich bei den Männern aus „Isling“ als Standardergebnis etabliert zu haben. Die letzten 5 Spiele der Elf von TSV-Coach Häuber endeten allesamt mit diesem Ergebnis. Dass die Truppe von der Landesgrenze dabei stark eingeschätzte Teams wie die SpVgg Schirmitz, die DJK Weiden, den SV Kulmain und den FC Vorbach lange Zeit erfolgreich bespielt hat und auch bei den Niederlagen immer gefährlich war, werden alle Fussballinteressierten längst mitbekommen haben. Beide Teams werden den Sieg erringen wollen und haben gute Gründe alles in die Waagschale zu werfen. (Quelle: Roland Lins, FCT)

Das vierte 0:1 des Jahres gegen Kulmain lässt die Lage des TSV weiter besorgniserregend bleiben. Erneut war die im neuen Jahr zu Tage tretende Abschlußschwäche verantwortlich, am Ende mit leeren Händen dazustehen. Denn Chancen waren wieder da, in den entscheidenden Situationen ist der Grenzlandelf dann aber auch das Glück nicht hold (zwei Lattentreffer). Nun baut sich eine hohe Mauer auf vor den Männer von Bernd Häuber, von der Papierform her dürfte nur sehr schwer etwas zu holen sein. Kampflos wird man die Punkte jedoch nicht hergeben, das Ziel ist ein Punkt, auch wenn dafür vieles passen müsste.

1:1 in Haidenaab - "da haben wir leider nicht den erhofften oder auch benötigten Sieg erringen können, wenngleich das Unentschieden gerecht war", so der Sportliche Leiter des TSV, Hansi Stangl, im Rückblick. Konsequenz: Den "Schleudersitz" hat die Eisenhut-Elf wohl nicht verlassen können, sitzt den Mannschaften auf den gesicherten Plätzen aber weiterhin im Nacken. Ein Sieg im Derby nun, man hofft da natürlich auf die eigenen Gesetze, wäre goldwert. Mut machen soll dabei auch das Remis, das man der Steinwaldelf im heimischen "Kreinzl" im Hinspiel abluchsen konnte. "Im Derby benötigen beide Mannschaften einen Sieg, um die gesteckten Ziele noch erreichen zu können. Mit unverändertem Kader müssen wir dabei die Erbendorfer Offensive ausschalten und unsere Chancen wieder besser nutzen, um die drei Punkte einzufahren", so Stangl weiter.

Nach dem Auftakterfolg in Dießfurt und dem anschliessenden Remis gegen die DJK Weiden, hat der TSV nichts mehr Zählbares einfahren können und hat deshalb den Kontakt zu den ganz vorderen Plätzen ein wenig verloren. Zumindest Rang 2 liegt noch in Reichweite, deshalb will die Steinwaldelf beim Derby ihre sicher etwas weniger gewordenen Chancen auf den Relegationsplatz noch aufrecht halten. "Wir haben ein Derby, stehen vor einem schweren Spiel, wollen uns aber endlich einmal wieder für unseren Aufwand belohnen. Die Personalllage ist gut, bis auf die Langzeitverletzten Lukas Kastner und Fabian Liegl sind alle Mann an Bord", so TSV-Coach Roland Lang.

Zehn Punkte aus den vier Spielen des Jahres 2023 haben die SpVgg wieder in den engsten Kreis der Aufstiegsanwärter zurückkehren lassen. Nach dem schweren Auswärtsspiel am Freitagabend in Kohlberg prallt man auf einen Gast, der sich mitten im Abstiegskampf befindet. Die Erinnerung an das Heimspiel gegen Plößberg sollte der Hirmer-Crew nun Warnung genug sein, die Aufgabe mit voller Konzentration anzugehen. Dass ein Dreier auf der Agenda steht, ist klar.

Für die Gäste war das letztlich gerechte Remis im Heimspiel gegen Reuth natürlich nicht ganz zufriedenstellend, war doch geplant, den Keil zum Rele-Platz dicker werden zu lassen. In Haidenaab bleibt man trotz eines nun doch anspruchsvollen Restprogramms weiter optimistisch, am Ende über dem Strich zu stehen, denn der ASV "kann" Abstiegskampf. In Schirmitz hängen die Trauben hoch, es gilt das maximal Mögliche abzurufen, um mindestens einen Zähler ins Heimgepäck zu schnüren. Das Unterfangen ist schwer, aber nicht unmöglich.

Um ein Haar hätte der FC in Plößberg seine fünfte Saisonniederlage einstecken müssen, am Ende war das gerade noch erreichte 2:2 gegen den Absteiger gut für die Moral, sollte aber auch gleichzeitig als Warnung dienen für das Match am Sonntag, in dem man auf den nächsten Gegner prallt, der die Liga verlassen muss. Coach Michael Kaufmann, der den Aktionen der Seinen nach seiner Einwechslung in Plößberg höchstpersönlich noch mehr Druck verlieh, wird fordern, die gewohnten Qualitäten in Gänze auf den Platz zu bringen, um nicht noch mehr wichtiges Punktegut herzuschenken. Auf der Zielgeraden gilt es nun in aller Konsequenz, das Erarbeitete weiterzuführen und sich dafür am Ende zu belohnen. Deshalb zählt ohne Wenn und Aber nur ein Sieg, über alles andere wird man wohl auch nicht reden.

Der VfB wird die restlichen Partien nun einmal dafür nutzen, sich ordentlich aus der Liga zu verabschieden und zum anderen die Spiele wohl schon als Vorbereitung für die kommende Spielzeit in der Kreisklasse ansehen. Zum Ligaprimus reist man nun natürlich als krasser "Underdog", es gilt sich nach Kräften zu wehren und es dem hohen Favoriten so schwer wie möglich zu machen.

Das 0:1 von Kohlberg hat zur Folge, dass dem FC immer noch der ein oder andere Punkt fehlt, um sich endgültig in Sicherheit zu wähnen. Ein großer Schritt in die richtige Richtung wäre nun ein Dreier gegen die immer noch stark gefährdeten Gäste, die aufgrund ihrer gefährlichen Nähe zum Rele-Platz sicher hochmotiviert und kampfstark auftreten werden. Deshalb gilt es für die Mannen von Wolfgang Stier, nicht nur das spielerische Element auf den Platz zu bringen, sondern auch mit großem Einsatzwillen dem Gegner zu begegnen. Der fünfte Heimsieg ist das Ziel, das dürfte klar sein.

Drei Zähler Vorsprung zum "Schleudersitz", ein noch sehr anspruchsvolles Restprogramm mit Gegnern, die da heissen DJK Weiden, SV Kulmain und FC Tremmersdorf, der Druck des Gewinnenmüssens für die Männer von Daniel Klempau in Dießfurt ist schon groß. Der wird auf seiner Abschiedstour natürlich alle Hebel in Bewegung setzen, um sich mit dem Klassenerhalt selbst ein großes Präsent zu machen. So lautet die "Dumbächer" Devise ganz klar, "Vollgas von der ersten bis zur letzten Minute", um den lebenswichtigen vollen Ertrag einzufahren.

Nach beeindruckenden Auftritten vor der Winterpause hatte die DJK mit noch Ambitionen auf ganz vordere Plätze Weihnachten gefeiert. Nach dem Re-Start im März allerdings ist der Motor der Elf vom Flutkanal ins Stottern geraten, zwei Niederlagen und drei Unentschieden mit dabei nur einem einzigen erzielten Tor haben die Jungs von Stefan Krebs im Niemandsland des Klassements verschwinden lassen. Auch wenn das Saisonziel ohnehin nur mit "Mittelfeldplatz" angegeben wurde, will man in der Partie gegen den starken Aufsteiger endlich den Bock umstossen. Ein Sieg soll her.

Es ist schon beeindruckend, was der SV Kohlberg als bester Aufsteiger in seiner neuen Umgebung bislang geleistet hat. Noch ungeschlagen im neuen Jahr (die Nachholpartie am Freitag gegen Schirmitz nicht berücksichtigt), haben die Niemann-Männer mit eingefahrenen acht Zählern wohl den Grundstein dafür gelegt, auch in der kommenden Saison der Liga anzugehören. So wird man auch am Sonntag selbstbewußt an den Weidener Flutkanal reisen, mit dem Ziel, auch dort nicht ohne Zählbares den Platz zu verlassen.

Nach dem knappen 1:0-Sieg in Eslarn, wo die Zekic-Elf in Halbzeit 2 auch das nötige Glück für einen Auswärtserfolg zur Seite hatte, ist der Rückstand auf Platz 2 vor den finalen vier Matches vier Zähler groß. Um nun noch alles auszuloten, was möglich ist, gilt es natürlich in erster Linie, alle gestellten Aufgaben erfolgreich zu lösen und nebenbei noch auf Ausrutscher der Konkurrenz zu hoffen. Dass hierzu ein Dreier gegen das abgestiegene Schlußlicht gehört, steht natürlich ausser Frage, deshalb stehen die Zeichen auf Sieg, nichts anderes zählt.

Zwei Heim- und zwei Auswärtsspiele stehen noch auf dem Programm der Abschiedstour des SVP. Ordentlich verkaufen, lautet dabei die Devise der Mannen von Coach Muhammet Dal, der die Stiftländer zum Saisonende verlassen wird, um ab der Spielzeit 2023/24 bei der SpVgg Wiesau eine neue Herausforderung zu suchen. Sicherlich wird beim Auftritt in Kulmain eine Rolle spielen, wie viele "Körner" die Plößberger nach dem kräfteraubenden Donnerstagsspiel gegen Vorbach noch haben, in dem sie dem Favoriten immerhin ein 2:2 abtrotzten.

Aufrufe: 021.4.2023, 09:00 Uhr
Werner SchaupertAutor