2025-12-17T10:26:01.779Z

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Kein Wunder, dass beim ASV gute Laune herrscht.
Kein Wunder, dass beim ASV gute Laune herrscht. – Foto: Wolfgang Zink

Der Wintermeister spricht: »Wussten nicht viel über die Truppe«

Sven Zurawka, Trainer des ASV Neumarkt, im Interview.

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In den vergangenen Jahren reihte sich der ASV Neumarkt in der Tabelle eher in den hinteren Regionen ein. Und in diese Spielzeit die Explosion! Die Adler während der Winterpause auf Platz 1. Hängt diese Entwicklung einzig und alleine mit Sven Zurawka zusammen, der seit Sommer bei den Oberpfälzern auf der Bank sitzt? Der 30-Jährige dazu im FuPa-Interview...

Sven, der ASV Neumarkt steht über die Winterpause auf Platz 1 der Bayernliga Nord. Geht dieser lange Platz an der Sonne komplett an Dir vorüber – oder schwingt doch etwas Genugtuung, Stolz und Freude mit?
Ich bin da relativ entspannt, weil die derzeitige Tabellenführung noch kein Endprodukt ist. Aber, das steht auch fest, der Platz an der Sonne ist das Ergebnis harter Arbeit. Und deshalb bin ich schon stolz auf meine Truppe. Was ich in den Spielen und Trainingseinheiten sehe, gefällt mir. Die Jungs gehen immer ans Leistungslimit, lassen sich nie hängen.

Worin liegen die Gründe dafür, dass die Adler in dieser Saison ganz vorne mitmischen?
Im Sommer, als Drilon Asani und ich die Mannschaft übernommen haben, wussten wir, ehrlich gesagt, nicht viel über die Truppe. Wir wussen nicht, welche Qualität sie hat und wie die einzelnen Charaktere sind. Zudem ist vor der Spielzeit der ein oder andere Leistungsträger gegangen. Auf der anderen Seite haben wir nur junge Talente oder Spieler aus unteren Ligen geholt. Nichtsdestotrotz haben wir immer an unseren Weg geglaubt. Die Siegermentalität der Truppe ist überragend, gepaart mit einer Trainingsbeteiligung von 99 Prozent ist es dazu gekommen, dass wir ganz vorne dabei sind.

Du bist ja erst im Sommer zu den Oberpfälzern gekommen – und es läuft! Liegts also einzig und alleine nur an Dir?
Nein, überhaupt nicht. Das Trainerteam hat sich nicht den größten Anteil am Erfolg. Es sind viele Rädchen, die ineinander greifen. Und letztlich muss die Mannschaft auf dem Platz die Leistung bringen, um ein Spiel erfolgreich zu gestalten.

Sven Zurawka fühtl sich am Deininger Weg wohl.
Sven Zurawka fühtl sich am Deininger Weg wohl. – Foto: Sportfoto Zink / Melanie Zink

Immer wieder sprichst Du davon, dass das Team über die Grenzen gehen muss, um zu gewinnen. Zudem beklagst Du immer wieder die Ausfälle von wichtigen Leistungsträgern. Spielt die Mannschaft insgesamt nun am Limit, oder ist noch mehr drin?
Die Teams in beiden Bayernligen haben eine sehr hohe individuelle Qualität – mehr als noch vor ein paar Jahren. Die haben wir zweifelsohne auch, aber nicht die hohe Dichte wie andere Mannschaften. Manchmal geht es aber nicht nur um die Fähigkeiten eines Einzelnen, manchmal wächst die Truppe als Ganzes. Und dann ist es eben eine Art von Qualität, an bzw. über die Grenze zu gehen. Dann entwickelt man sich auch kontinuierlich weiter...

In welchen Bereichen siehst Du noch Verbesserungspotenzial?
In jedem. Ehrlicherweise haben wir zu viele Gegentore bekommen. Manchmal haben wir es dem Gegner zu einfach gemacht. Das müssen wir ändern!

Der ASV ist ein typischer Traditionsverein, bei dem es immer wieder Stimmungen aller Art gibt. Kannst Du das so unterstreichen?
Dadurch, dass wir eigentlich von Beginn an oben dabei sind in der Tabelle, ist es bisher sehr ruhig. Fest steht aber auch: In jedem Verein gibt es Reibungspunkte. Ich bin grundsätzlich ein Trainer, der gerne mal aneckt. Nur so bleibt man wach und verbessert sich.

Das Ende Deiner Vorgänger war – gelinge gesagt – jeweils unglücklich. Wie siehst Du das? Hast Du „Angst“ vor einem bitteren Ende?
Natürlich war das alles etwas suspekt. Aber: Das beeinflusst mich 0,0 in meiner Arbeit. Ich sehe die Chancen für mich, und nicht das Drumherum oder die Vergangenheit. Hätte ich als Trainer Angst, wäre ich fehl am Platz.

Abschließend der Blick in die Zukunft: Erzähl doch mal...
Die ersten drei Spiele nach der Winterpause. Da musst du gut starten, und dann schauen wir weiter...

Vielen Dank für das Gespräch - und alles Gute für die Zukunft!

Aufrufe: 018.12.2025, 13:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor