2025-12-03T05:51:34.672Z

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Luca Vanni hat mit dem SV Gonsenheim großes vor.  Foto: Julian Möhlich
Luca Vanni hat mit dem SV Gonsenheim großes vor. Foto: Julian Möhlich

Der SV Gonsenheim befindet sich im Vanni-Wandel

Oberligist will Image aufpolieren +++ Schon während der Vorbereitung läuft unter dem neuen Coach vieles anders

Mainz. Tue Gutes und rede drüber. Dieses Motto scheint sich der SV Gonsenheim für die neue Saison in der Oberliga gegeben zu haben. In den letzten Jahren klafften sportlicher Aufschwung und Zuschauerzuspruch mehr und mehr auseinander. Trainer Luca Vanni will nicht nur auf dem Feld mit „dominantem, aggressivem, aktivem, mutigem“ Fußball an die Ära Anouar Ddaou anknüpfen. Mit dem Stabswechsel geht auch eine Offensive in der Außendarstellung einher.

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„Wir wollen versuchen, eine Aufbruchstimmung zu erzeugen“, sagt Vanni. Mit dem neuen Kunstrasen, der derzeit verlegt wird, kommen auch eine deutlich aktivere Imagepflege auf Social Media, Spielball-Sponsoren, Einlaufkids, gestreamte Pressekonferenzen und manches mehr. Die Spieler haben sich die Kabine selbst gestaltet, samt Beamer für die Videoanalyse, gestützt durch eine teameigene Veocam samt Liveübertragung aufs iPad. „Künftig ist dreimal die Woche ein Physio da“, freut sich Vanni auch auf den neuen Fitnesscontainer, der auf der Anlage entsteht. „Überragend, was der Vorstand da möglich macht.“

Sechs Wochen Vorlauf auf die Saison

Am 21. Juni war, mit zwei Tagen voller diagnostischer Untersuchungen unter der Leitung von Athletiktrainer Marc André Muckhoff und einem Grillabend mit Anhang, Trainingsstart. Vorher waren vier Laufeinheiten angesetzt. Die Pause soll Frische geben nach der vorigen Saison, in der die Spieler ausgelaugt wirkten, emotional und körperlich. Zwei intensive Wochen mit vielen Spielformen, aber ohne Testspiele schlossen sich an, Vanni streute als junger Familienvater einen Kurzurlaub ein. Dann ging es mit der Arbeit gegen den Ball los, ehe das Spiel aus dem Druck im Mittelfeld anstand. Die nächsten Schritte: Spielaufbau, Positionierungen, Anlaufverhalten, Umschaltverhalten in beide Richtungen.

Natürlich ist die Vorbereitung zu kurz, sagt Vanni – man sei schließlich nie fertig mit dem Vermitteln von Inhalten. Erst recht nicht als neuer Chefcoach mit einem Kader, der mehrheitlich aus Neuzugängen besteht. Eine Elf samt Ersatzkeeper aus Akteuren, die vorige Saison schon in Gonsenheim Oberliga gespielt haben, bekäme der 31-Jährige gerade so eben zusammen – würden nicht Christian Jindra, Lukas Rodwald, Maurice Neukirch, Jan Vogel und Tibor Engler noch Verletzungen mitschleppen, genauso wie die Neuen Elias Walter, Leon Löber und Tom Luft. „Ich bin optimistisch, einen Großteil im Laufe der Vorbereitung zurückzubekommen“, sagt Vanni.

Zwei Neuzugänge schließen Kaderplanung erfolgreich ab

Hinzu bekommen hat er noch zwei weitere Neue. Linksverteidiger Aid Sulejmani (20) kommt mit der Ausbildung bei Wehen Wiesbaden und 21 Spielen Hessenligaerfahrung von RW Walldorf. Bei Hoffenheim und Greuther Fürth, wo er 43 Mal in der Regionalliga auflief, wurde Leart Haskaj (21) ausgebildet. Der Ludwigshafener ist ein Kumpel von SVG-Stürmer Cem Demir, wollte in seine Heimatregion zurück und soll das zentrale Mittelfeld verstärken. „Ein junger Qualitätsspieler“, sagt Vanni. Damit besetzte der SVG die Kaderplätze, die sonst Max Klein und Dorian Cucchiara behalten hätten. Bei den beiden Stammspielern klappte es aber mit dem USA-Visum.

Aktuell pendeln die Gonsenheimer mit ihren Trainingseinheiten zwischen dem Kleinfeld am Wildpark und der Bezirkssportanlage Hechtsheim. „Das darf nie eine Ausrede sein“, betont Vanni, „ich bin es aus der Jugend gewöhnt, mit halben Plätzen zu arbeiten, und mag kleine Spielformen.“ Und man weiß ja, wofür es gut ist – einen neuen Kunstrasen, der die Spielfreude deutlich steigern soll. Genauso wie die Grundausrichtung. „Ich will so spielen, dass die Jungs sich damit identifizieren können“, sagt Vanni. Danach seien auch die Transfers ausgerichtet gewesen.

Rundenstart beim TSV Gau-Odernheim

Am 25. Juli geben die Neuzugänge gemeinsam eine Einstandsfeier. „Man merkt, dass da schon was am Wachsen ist“, findet Vanni. „Der beste Klebstoff für eine Mannschaft sind Erfolge – und gemeinsam zu leiden.“ In diesem Sinne gibt es jetzt auch Eistonnen, in denen die Spieler regenerieren können. Nach dem 2:2-Auftakt gegen Hessenligist Eddersheim ging es zu Aufsteiger TSV Gau-Odernheim (1:1). Als „einen meiner besten Freunde“ bezeichnet Vanni TSV-Trainer Florian Diel.

Schon zum Saisonstart gibt es das Wiedersehen. Der SVG eröffnet gegen drei Aufsteiger, beginnend mit dem Gastspiel in Gau-Odernheim am Freitag, 1. August. Einem Testspiel entsprechend, ließen die beiden Lautsprecher es an der Seitenlinie ruhiger angehen. Dass die Gonsenheimer Bank mit Vanni und Co-Trainer Sven Liebisch nach dem sehr kontrollierten Ddaou deutlich lebhafter wird, ist absehbar. Getreu dem Motto: Spiel gut und rede drüber.

Aufrufe: 010.7.2025, 13:00 Uhr
Torben SchröderAutor