2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Marcel Groß (r.) beendet seine Karriere. Sein langjähriger Trainerkollege Steffen Schieck (l.) bleibt beim FC.
Marcel Groß (r.) beendet seine Karriere. Sein langjähriger Trainerkollege Steffen Schieck (l.) bleibt beim FC. – Foto: Siegfried Lörz

Der richtige Zeitpunkt ist gekommen

Verbandsliga +++ Marcel Groß sagt `Servus` +++ "Ich liebe den Fußball und bleibe ihm verbunden"

Als Spieler wollte in Nordbaden kein Stürmer auf Marcel Groß treffen. Der 37-Jährige war ein Innenverteidiger, wie es sie heute nur noch vereinzelt gibt. Robust, zweikampfstark und in der Offensive mit einer Kopfballgefahr ausgestattet, die der Konkurrenz die Angstperlen auf die Stirn getrieben hat.

In den vergangenen zehn Jahren rückte der aktive Kicker Groß mehr und mehr in die Rolle des Trainers. Zuerst mit seinem Heimatverein TSV Helmstadt und dann bei dem Klub, für den er jahrelang die Verbandsliga-Defensive zusammenhielt, den FC Zuzenhausen. Stets ein seiner Seite war dabei Steffen Schieck, die beiden bildeten ein kongeniales Trainerduo.

Nun ist Schluss für Groß nach 20 Jahren im Erwachsenen-Fußball. Im RNZ-Interview spricht er über seinen Abschied, wirft einen Blick zurück und gleichzeitig voraus. Denn eines ist klar, er wird weiterhin ein aufmerksamer Beobachter des Amateurfußballs bleiben.

Herr Groß, die vergangene Runde ließ wohl kaum irgendwelche Wünsch offen?

Marcel Groß: Natürlich hätte ich mir und der Mannschaft gewünscht, dass wir es in die Aufstiegs-Relegation und das Pokalfinale schaffen. Aber wir haben die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte gespielt. Darauf blicken wir alle sehr gerne und mit großem Stolz zurück.

Für Sie selbst endet eine lange Karriere, erst als Spieler und dann als Trainer. Wie viel Wehmut ist beim Abschied dabei?

Ein Abschied nach so langer Zeit im aktiven Fußball ist immer mit Wehmut verbunden. Aber gleichzeitig beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt für mich ohne Fußball, den ich (noch) nicht kenne, aber auf den ich mich ebenso freue.

Was gab letztendlich den Ausschlag zu sagen, ´ich mache Schluss´?

Ich habe mir darüber sehr viele Gedanken gemacht und mich intensiv damit beschäftigt. Ich bin nun seit über 20 Jahren aktiv und das stets mit großer Leidenschaft, wobei ich dem Fußball sehr vieles untergeordnet habe. Das kostet sehr viel Kraft und verlangt einem vieles ab. Ich habe daher frühzeitig in dieser Saison gespürt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Abschied gekommen ist. Diesen bestimmten Zeitpunkt für sich zu finden, ist generell schwierig, aber nach so einer Saison fällt es einem ein bisschen leichter. Und wenn es am schönsten ist, soll man bekanntlich aufhören (schmunzelt).

Zusammen mit Steffen Schieck haben Sie zehn Jahre im Trainerteam gearbeitet. Zuerst in Helmstadt und dann in Zuzenhausen. Was bedeutet Ihnen diese Zusammenarbeit?

Unsere Zusammenarbeit war stets von großem Respekt und gegenseitiger Anerkennung geprägt. Wir haben uns in dieser Zeit einfach perfekt ergänzt, begegneten uns immer auf Augenhöhe und hatten eine tolle Zusammenarbeit. Wir durften in dieser Zeit darüber hinaus sehr viele Erfolge feiern. Das verbindet einen natürlich und es wird für mich daher eine unvergessliche Zeit bleiben.

Gibt es ein bestimmtes Highlight aus dieser Zeit?

Das gibt es viele Highlights. Angefangen mit den Relegationsteilnahmen der ersten und zweiten Mannschaft in Helmstadt und dem Klassenerhalt in Zuzenhausen 2017/18. Ganz besonders in Erinnerung wird mir das Pokalhalbfinale gegen den FVS Sulzfeld 2019/20 bleiben, als ich in meinem letzten aktiven Pflichtspiel den Siegtreffer erzielt habe.

Dazu kommen je eine Halbfinalteilnahme im badischen Pokal als Spieler sowie als Trainer und zum Abschluss natürlich die gerade zu Ende gegangene Saison, die die erfolgreichste in der Vereinsgeschichte des FC Zuzenhausen gewesen ist.

Werden Sie in Zukunft trotzdem ab und zu auf den Sportplätzen im Kreis zu sehen sein?

Ich liebe den Fußball und werde diesem auch weiterhin stark verbunden bleiben. Von daher werde ich sicher ab und zu auf Sportplätzen zu sehen sein.

Für den FC wird die vergangene Runde mit Platz vier und dem Einzug in badische Pokalhalbfinale schwer zu toppen sein. Was trauen Sie der Mannschaft 2023/24 zu?

Der positive Trend der Mannschaft zeigt steil nach oben. Das kommt nicht von ungefähr. Durch die Kontinuität in der Mannschaft ist diese in den letzten Jahren unheimlich gereift, hat sich sehr positiv entwickelt und sich für die kommende Saison punktuell verstärkt.

Ich bin mir sicher, dass wieder eine ehrgeizige und spielstarke Mannschaft auf dem Platz stehen wird, die diese Leistung erneut bestätigen kann.

Um jedoch solche Resultate erreichen zu können, spielen viele Faktoren eine Rolle. Von daher drücke ich der Mannschaft ganz fest die Daumen, dass es wenig Verletzungen geben wird und in manchen Spielen auch das nötige Spielglück vorhanden ist, um wieder eine erfolgreiche Runde zu spielen.

Aufrufe: 013.6.2023, 16:00 Uhr
red.Autor