Der Meistertrainer nimmt seinen Hut beim SV Blau-Gelb Ausleben

Die Entscheidung traf Pasemann selbst, der persönliche Gründe dafür angab: „Meine Partnerin und ich wollen eine Immobilie erwerben, deren Umbau viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Daher kann ich mir vorerst keine Zeit mehr für den Fußball freihalten. Wenn ein Spieler mal ausfällt, ist das immer noch zu kompensieren. Wenn der Trainer sich jedoch nur alle zwei Wochen mal blicken lassen kann, macht das für mich wenig Sinn. Die Jungs haben da eine bessere Betreuung verdient und die sollen sie auch bekommen. Ganz werde ich dem Verein natürlich nicht den Rücken kehren, sondern werde mich weiterhin im Hintergrund als Abteilungsleiter betätigen und, soweit es mir möglich ist, auch als Spieler der Herrenmannschaft zur Verfügung stehen.“

An der Suche nach einem Nachfolger ist er auch beteiligt, hat „da schon eins, zwei Namen im Kopf, mit einem davon wurde auch schon das Gespräch gesucht.“ Da die Winterpause recht lang ist und die Saison erst Mitte März weiter geht, dürfte noch genug Zeit sein und daher auch mit keiner voreiligen Lösung zu rechnen sein.

“Seit dem Neustart in Ausleben als eigenständige Mannschaft können wir richtig stolz sein, welche Mannschaft da zurzeit für blau-gelb aufläuft. Dass wir auch im ersten Jahr gleich Meister in der 2.Kreisklasse werden konnten, mit dem Highlight des Heimsiegs im letzten Punktspiel vor über 400 Zuschauern, hat Lust auf mehr gemacht. Daher wollte ich auch weiterhin Trainer der Mannschaft bleiben. Eigentlich war ich ja mehr oder weniger eine Notlösung, da wir im Sommer letzten Jahres kurzfristig keinen Trainer finden konnten und ich aufgrund meiner Achillessehnenverletzung selbst nicht spielen konnte. Und auch mit dem aktuellen Saisonverlauf können wir durchaus zufrieden sein.“, so Pasemann. Aktuell steht die Mannschaft auf Platz 4 der Tabelle in der 1.Kreisklasse Staffel 2.

Der Fußball in Ausleben ist scheinbar auf einem guten Weg, was sich auch in den Zuschauerzahlen widerspiegelt. Im Schnitt sehen 136 Zuschauer die Heimspiele der Pasemann-Elf. Das Interesse ist also groß und die Mannschaft lässt aufhorchen. Nicht nur deswegen hat der scheidende Trainer ein gutes Gefühl für die Zukunft. „Was zurzeit in Ausleben für den Fußball getan wird, ist unglaublich. Die Infrastruktur rund um den Sportplatz wird stets verbessert, dank des großen Engagements des Vereinsvorstands rund um Präsident Uwe Hamann. Auch viele Sponsoren konnten wir zuletzt dazu gewinnen, die die Mannschaft gern unterstützen. Dazu kommt noch, dass wir eigenständig zurzeit vier Jugendmannschaften im Verein haben. Ich hoffe, dass es so weitergeht.“

Das Team und der Verein wissen bereits seit der letzten Woche von der Entscheidung des Trainers. Sein Nachfolger wird auf jeden Fall gute Voraussetzungen vorfinden. „Diese Mannschaft zu trainieren macht wirklich Spaß, denn das sind alles klasse Jungs, die sich auch außerhalb des Platzes super verstehen. Das macht das Ganze deutlich einfacher für den Trainer. Und sollte die Verletzungsmisere dann auch mal überstanden sein, kann hier auf über 20 Spieler zurückgegriffen werden, wovon Viele das Potenzial hätten, dass diese Mannschaft auch eine Klasse höher bestehen könnte. Vielleicht kann der neue Trainer da sogar noch mehr aus den Spielern rausholen.“

Die Statistik von Pasemann kann sich sehen lassen. In seiner ersten Station als Cheftrainer holte er in 28 Pflichtspielen 17 Siege, 6 Unentschieden und 5 Niederlagen bei einem Torverhältnis von 77:36 Toren. „Der Trainer ist immer nur so gut, wie die Mannschaft und die Jungs haben das Maximum in der ersten Saison rausgeholt. Das war schon der Wahnsinn und diese Erinnerungen nehme ich gern mit in meine Trainerpause“, meint er zwinkernd. Einen Ausstand hat er seinen Spielern natürlich auch schon versprochen.

Für Ausleben steht jetzt also nicht nur die Trainersuche an, sondern am kommenden Sonntag (05.11. 14 Uhr gegen die SG Hötensleben/Barneberg) dann auch das letzte Punktspiel der Hinrunde. Und das wird für den gebürtigen Hötensleber Pasemann dann auch noch mal ein Besonderes sein.

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