
Wer aus der Fußballszene kennt ihn nicht? Jörg Struwe! Man trifft ihn nicht in den Kneipen Stades, dafür mit Kamera auf den Sportplätzen des Landkreises. Versuche, mit ihm mal einen Kaffee zu trinken, scheiterten bislang.
Früher gab es einen Nationaltrainer, das war der „Mann mit der Mütze“. Du bist der Mann mit der Kamera. Was liebst du so an deinem Job?
Job möchte ich es gar nicht nennen, zumindest nicht am Wochenende, wenn ich im Sport unterwegs bin. Unter der Woche habe ich ja mein selbstständiges Business, und ab Donnerstag freue ich mich dann schon, dass ich wieder ab Freitag auf die Plätze oder in die Halle darf. Ich liebe grundlegend die Fotografie, weil es meine Leidenschaft ist, aber auch immer wieder neue Herausforderungen gibt. Wie ist das Wetter, wie ist das Licht, wie sind die Begebenheiten, wie wird das Spiel, was passiert Spannendes? Und ich liebe mein Equipment, weil ich mich darauf 100-prozentig verlassen kann und die Maschine das macht, was ich will.
Aber wenn es dann losgeht, vergesse ich alles um mich herum und genieße diesen Moment, wenn ich alleine mit meinem „Baby“ (Kamera) bin. Ich liebe einfach dieses Fokussieren der Szene und den richtigen Moment festzuhalten und das Sichten am Rechner. Da tauchen dann schon mal coole, aber auch lustige Bilder auf, die ich so gar nicht wahrgenommen habe. Ich liebe auch die Menschen um den Sport herum und diesen Small Talk mit lieben Menschen, die mir begegnen.
Auf Sportplätzen und in Sporthallen kennt dich inzwischen fast jeder (m/w/d). Kannst du noch unerkannt auf die Straße gehen?
Ja, in den letzten Jahren hat sich das ganz schön entwickelt, und mir ist das schon fast unangenehm, aber auch gleichzeitig freue ich mich darüber, dass ich überall gerne gesehen bin. Und, ich bin gerne da – und nicht weil ich muss! Manchmal bekomme ich dann auch ein Tuscheln mit. „Ist das nicht Jörg Struwe?“ oder „Geil, heute gibt’s wieder professionelle Bilder“ oder „hey Chef, schön, dass du hier bist“ oder „Bester Mann“.
Lieber so, als vom Hof gejagt werden.
Warum hast du deine Karriere als Fußballer so früh beendet? Welchen Sport machst du jetzt noch?
1985 habe ich eine Lehre als Buchdrucker/Offsetdrucker angefangen, und irgendwie hatte ich dann keine Zeit oder andere Interessen gefunden.
Von der E- bis C-Jugend habe ich beim VfL Stade gespielt auf der schönen Anlage „Auf der Horst“. Danach dann von der B- bis A-Jugend bei der TuS Güldenstern Stade. Zwischendurch noch mal Prellball beim SC Diamant. Und dann gab es ab 1985 halt andere Dinge als den Sport.
Sport heute? Leider nein. Bin zu sehr beschäftigt und habe kaum freie Zeit, mich gesund zu bewegen. Und das finde ich nicht gut, ich weiß das auch, und mein Körper hat das auch schon angemeldet. Zwischendurch habe ich mal Gesundheitssport gemacht. DAS muss ich schleunigst wieder anfangen, werde ja nicht jünger.
Ja, Sport am Rechner ... Auch immer sportlich, was ich an Mengen sichten darf oder auch mal schnell was verschicken muss an das TAGEBLATT. Da habe ich aber mittlerweile einen Top-Workflow.
