2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der traditionsreiche Linner SV hat es aktuell nicht leicht.
Der traditionsreiche Linner SV hat es aktuell nicht leicht. – Foto: Ralph Görtz

Der Linner Fußball ist im Umbruch

Nach dem verpassten Aufstieg in die Kreisliga A verließ im Sommer fast die komplette Mannschaft den Klub. In der Winterpause soll Verstärkung her.

Fast bis zur letzten Sekunde kämpfte in der vergangenen Saison der Linner SV mit dem TuS Gellep um den Aufstieg in die Kreisliga A Kempen-Krefeld. Ein 2:2 am 28. Spieltag gab dann letztendlich den Ausschlag für den Nachbarn, der dadurch seinen Zwei-Punkte-Vorsprung ins Ziel rettete und sich mittlerweile in der neuen Umgebung eingelebt hat.

Die Linner versorgten dann im vergangenen Sommer im wahrsten Sinne des Wortes die Konkurrenz mit Spielern. Ahmad Ibrahim, Amadou Diallo und Mohamed Doumbouya zog es zum FC Traar, Torjäger Justin Wiegandt zum TSV Bockum II, Luis Hagel und Valentin Schneider zur den Preussen, Lukas Alexander Vogel zum SV Vorst, Enrico Velija zu Hellas Düsseldorf, Andoni Sanchez Valverde Erice zum VfR Fischeln und Jan-Philipp Haase zum CSV Marathon.

Da keine Neuzugänge von anderen Klubs dazu kamen, war natürlich guter Rat teuer. Die dann vollzogene fast logische Maßnahme: Die Zweite, eine Liga tiefer angesiedelt, wurde aufgelöst und bildete mit dem kleinen Restkader die neue Erste. Das da nur wenig Qualität auf den Platz kommt bzw. kam, war jedem bewusst. Aktuell belegt das Team um Keeper Leon Zimmermann, der Woche für Woche richtig eingeschenkt bekommt, Platz 13. Vier Punkte stehen nach zehn Partien auf der Habenseite. Und für Sonntag beim SSV Strümp II ist kaum Besserung in Sicht.

Trainerin ist Desiree Schmitz, die vorher für die Zweite in Linn verantwortlich war. Der 42-jährigen Sozialarbeiterin zur Seite steht Konrad Eickels, der darüber hinaus auch als eine Art Sportlicher Leiter fungiert. Höchste Priorität für ihn: In der Winterpause neue Spieler zu holen, damit es personell wieder aufwärts geht. Schmitz sieht die ganze Sache wie folgt: „Uns war klar, dass es eine schwere Saison wird. Das einzige Ziel ist der Klassenerhalt. Der Umbruch ist für alle eine schwierige Situation. Auch wenn die Gesamtlage nicht zufriedenstellend ist, sind meist 17 Akteure beim Training, was sehr motiviert.“

Rückblickend bleibt festzuhalten, dass das Team von der Kurkölner Straße den Weg vieler ehemaliger Traditionsklubs gegangen ist. In der Spielzeit 1949/1950 gelang noch der Aufstieg in die Landesliga, der damaligen höchsten niederrheinischen Amateurliga. Danach gab es ein ziemliches Auf und Ab, wobei die jetzige Landesliga auch lange die Heimat war. Spieler wie Keeper Lothar Olimski, Hansi Peters, Torjäger Jupp Klink, Karl-Heinz Kuhnen, der feine Techniker Bernd Leisten oder die Brüder Manfred und Werner Kaplytta, deren Neffe Alexander Lipinski beim KFC Uerdingen kickt, sind Namen, die Kenner der Szene wie Balsam über die Zunge gehen. Der bekannteste Akteur aber, der einst für die Linner spielte, ist Bernhard „Berni“ Steffen. Der Rechtsaußen der alten Schule wechselte 1957 zu Fortuna Düsseldorf, wo er bis 1963 spielte und in 124 Begegnungen 30 Tore erzielte. Außerdem stand er 1957, 1958 und 1962 mit den Landeshauptstädtern in drei DFB-Pokalendspielen. Sein Sohn Horst ist Trainer in Elversberg, das nach zwei Aufstiegen hintereinander in der 2. Bundesliga angekommen sind.

Aufrufe: 018.10.2023, 16:00 Uhr
RP / Werner FuckAutor