2025-12-03T05:51:34.672Z

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Umut Akpinar bittet beim 1. FC Kleve am Montag zum Aufgalopp.
Umut Akpinar bittet beim 1. FC Kleve am Montag zum Aufgalopp. – Foto: Arno Wirths

Der Kader des 1. FC Kleve steht

Am Montagabend bittet Trainer Umut Akpinar seine Oberliga-Mannschaft zum Trainingsauftakt. Im Hintergrund hat Georg Mewes als Kaderplaner ganze Arbeit verrichtet. Das Team wurde in Breite und Spitze verbessert. Eine Übersicht.

Keine Frage: Die Saison 2023/2024 war für den Oberligisten 1. FC Kleve eine schwere Enttäuschung. Erst am vorletzten Spieltag machten die Rot-Blauen von Trainer Umut Akpinar den Klassenerhalt perfekt. Lange sah es düster aus, bisweilen waren die Leistungen schwer enttäuschend. In der nächsten Spielzeit soll vieles besser werden. Dafür braucht es aber auch einen besseren Kader. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Transferpolitik am Bresserberg.

Welche Akteure sind geblieben? Die Achse, die den 1. FC Kleve seit Jahren trägt, ist geblieben. Kapitän Fabio Forster, Kreativakteur Niklas Klein-Wiele oder Abwehrchef Nedzad Dragovic bleiben dem Verein treu. Gleiches gilt für Ahmet Taner, Frederik Meurs, Philipp Divis, Elidon Bilali, Nathnael Scheffler, Dano Evrard oder Tim Haal.

Aber sie alle wissen: Der Konkurrenzkampf beim 1. FC Kleve wird noch größer, das Team besteht aus 23 Feldspielern, die in die Startelf drängen. Da müssen auch schwierige Entscheidungen getroffen werden. Eine Hürde ist die Tatsache, dass der 1. FC Kleve wie berichtet die zweite Mannschaft aus der Bezirksliga zurückgezogen hat – dort hätten Spieler, die in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse nicht zum Zuge kommen, Spielpraxis sammeln können.

Welche Spieler haben den Verein verlassen?

Top-Stürmer Danny Rankl, der auf eine mühsame Saison mit nur vier Treffern zurückschaut, wechselt nach drei Spielzeiten in Kleve zum Landesligisten GSV Moers. Besonders bitter ist der Weggang von Außenbahnspieler Leon Schütz, den 20-Jährigen hätte man gerne gehalten. Im Winter war er vom SV Straelen gekommen und eroberte gleich einen Stammplatz, in elf Spielen stehen drei Tore zu Buche. Torwart Haakon Johannes Pomorin konnte zwischen den Pfosten nicht überzeugen, ihn zieht es zum SC Velbert. Die Winterneuzugänge Marvin Müller (Sportfreunde Lowick), Luca Tim Jerz und Alfred Appiah (beide Ziel unbekannt) kamen über die Rolle des Ergänzungsspielers nicht hinaus, sie kehren dem 1. FC Kleve den Rücken. Das gilt auch für Angreifer Maximilian Janssen, der sich nach einer Saison, in der er vor allem bei der Bezirksliga-Reserve zum Einsatz kam, dem SV Rindern anschließt.

Welche Spieler wurden verpflichtet?

Es ist in diesem Sommer kein klassischer „Königstransfer“ dabei, aber es wurden viele Kicker unter Vertrag genommen, die mächtig Potential haben. Zwei kommen vom Ligakonkurrenten SV Sonsbeck: Angreifer Jamie van de Loo und Verteidiger Chong Johnny Lu, die beide zuletzt zur erweiterten Stammelf zählten.

Dario Gerling hat seine Qualität bereits beim Oberligisten SC St. Tönis und beim Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter unter Beweis gestellt, er soll im gegnerischen Strafraum für Unruhe sorgen. Die Mittelfeldspieler Nermin Badnjevic und Luka Grlic (beide SV Scherpenberg) sowie Matthias Anthony Roser und Oussama Toumzine (beide SGE Bedburg-Hau) haben in der Landesliga ihre Qualität unter Beweis gestellt. Ob es für die Oberliga reicht, ist aber noch unklar. Ähnlich ist die Situation von Justin Paul Francis (Mülheimer FC 97) einzuschätzen.

Bemerkenswert ist die Verpflichtung von Memlan Darwish. Der Innenverteidiger spielte jahrelang beim Oberligisten TSV Meerbusch, nun soll der 21-Jährige zum Nachfolger des 39 Jahre alten Abwehrchefs Nedzad Dragovic aufgebaut werden, der im Sommer 2025 seine Karriere beenden will. Henning Divis (TuB Bocholt), der Bruder von Verteidiger Philipp Divis, soll neben Miguel Nefian (Jugend des 1. FC Bocholt) als Ersatztorwart fungieren – Stammkeeper Ahmet Taner aber werden die Youngster kaum herausfordern können.

Welche Fragezeichen gibt es noch?

Noch unklar ist derzeit die Zukunft von Offensivakteur Luca Thuyl, er möchte zunächst einmal wieder fit werden. Zudem sprechen die Verantwortlichen des 1. FC Kleve noch mit Hasan Akcakaya, einer der Schlüsselspieler. Der 25-Jährige, der in der Saison 2023/2024 sechs Mal traf, hat ebenfalls noch nicht entschieden, wie es weitergeht. „Wir werden auf dem Transfermarkt nur dann nochmal aktiv werden, wenn einer der beiden Jungs uns verlässt“, sagt Georg Mewes, Sportlicher Leiter am Bresserberg.

Wie zufrieden ist man beim 1. FC Kleve mit dem Kader?

Aus Sicht von Georg Mewes ist man mit der Kaderplanung einen großen Schritt in Richtung Verjüngung gegangen. „Mit diesem Umbruch haben wir in der vergangenen Saison begonnen, nun sind wir einen großen Schritt weitergekommen“, sagt der 75-Jährige. „Die Kaderplanung fand in diesem Sommer unter erschwerten Bedingungen statt, weil lange nicht klar war, ob wir die Klasse halten würden. Aber ich bin sehr zufrieden: In der Spitze und in der Breite sind wir nun besser aufgestellt als zuletzt.“ Größtes Problem war in der vergangenen Saisondie Torgefahr, in 32 Partien trafen die Rot-Blauen bloß 33 Mal – die schwächste Bilanz der Spielklasse. „Wir wollen in der nächsten Saison auch mal wieder mit 5:4 gewinnen, daher der Fokus auf die Offensive“, sagt Mewes.

Aufrufe: 029.6.2024, 20:00 Uhr
Maarten OversteegenAutor