Diese 0:2-Heimniederlage ist in mehrerlei Hinsicht symptomatisch für die bisher verkorkste Bayernliga-Saison des SV Heimstetten.
Heimstetten – Soeben hat der Schiedsrichter alle Finger bis auf den Daumen emporgereckt. Bedeutet für dieses Bayernligaspiel zwischen den heimischen SV Heimstetten und dem TSV Landsberg: Beim Stand von 0:1 aus Sicht der Platzherren gibt’s einen Nachschlag in Form von vier Minuten Nachspielzeit. „Da geht noch was!“, hallt die Stimme des Stadionsprechers durch den spärlich besetzten Sportpark. Und er wird Recht behalten.
Denn nur wenige Augenblicke später fahren die Gäste einen Konter, an dessen Ende der eingewechselte John Haist die Kugel überlegt einschiebt – zum 0:2. Mit seinem Tor, das zugleich den Endstand bedeutet, scheint der Landsberger auch mehreren Heimstettnern den Stecker zu ziehen. So kippen Ikenna Ezeala und Quentin Kehl im eigenen Strafraum einfach um – zu groß ist die Enttäuschung bei ihnen. Und bei ihrem Trainer.
„Die Niederlage war verdient“, räumt Roman Langer direkt nach dem Abpfiff ein. „In der zweiten Halbzeit hatte ich nicht das Gefühl, dass bei uns der hundertprozentige Wille da war zu gewinnen. Landsberg wollte es einfach mehr, und das hat man auch gesehen.“ Und so kassiert der abstiegsbedrohte Vizemeister aus Heimstetten auch im letzten Hinrundenspiel eine Niederlage, die in mehrerlei Weise symptomatisch für die bisher so verkorkste Saison des SVH ist.
Denn auch an diesem Tag haben die Heimstettner gehörige Personalprobleme – wie so oft in der laufenden Spielzeit. So fällt diesmal neben den zahlreichen Langzeitverletzten auch der erkrankte Daniel Steimel aus, während der ebenfalls angeschlagene Toptorjäger Jordi Woudstra zu Beginn nur auf der Bank sitzt.
Und dennoch findet Heimstetten ordentlich in die Partie. „Wir waren am Anfang gut drin“, bekräftigt Langer, dessen Elf mehrfach gefährlich vors gegnerische Tor kommt. Die beste Chance ist dabei ein Flachschuss von Kapitän Lukas Riglewski, den Torwart Stefan Musa jedoch mit einer gekonnten Parade soeben noch um den rechten Pfosten lenkt.
Als die ersten Zuschauer schon auf dem Weg zur Pausenbratwurst sind, fängt sich die zweitschwächste Abwehr der Bayernliga Süd doch noch ein Gegentor ein – bereits Nummer 35 in dieser Spielzeit. „Wieder wegen einer Unachtsamkeit“, ärgert sich Roman Langer, der in der laufenden Saison ein ums andere mal die „individuellen Fehler“ seines Teams angeprangert hat.
Diesmal ist es Außenverteidiger Moritz Heigl, der seinem Gegner Benedikt Auburger bei einer Flanke zu viel Platz lässt. Dieser setzt den Ball aus kurzer Distanz zwar nur an die Querlatte, doch von dort fliegt die Kugel zu Furkan Kircicek, der sie mühelos ins Tor bugsiert – zum 0:1-Pausenstand.
Im zweiten Durchgang scheint sich dann ein Heimstettner Sturmlauf anzubahnen, als Riglewski nach feiner Ablage des eingewechselten Woudstra das Ziel nur haarscharf verfehlt und die Latte tritt. Doch seine Chance ist die letzte gefährliche Aktion des SVH in dieser Partie. So hat Landsberg das Spiel fortan fest im Griff und auch einige gute Möglichkeiten, die Vorentscheidung herbeizuführen. Doch weil die Gäste mit ihren Chancen allzu fahrlässig umgehen, bleibt es spannend bis zum Ende – und bis zur 91. Minute, in der John Haist mit seinem 0:2 die Niederlage für den SV Heimstetten besiegelt.
SV Heimstetten – TSV Landsberg 0:2 (0:1) SVH: Rasic, Gurschke, Ezeala, Heigl (85. Hiseni), Kehl, Manole (46. Sakhi Zada), Mauerer, Müller, Vnuk (46. Woudstra), Lindner (66. H-Wold), Riglewski. Tore: 0:1 Kircicek (43.), 0:2 Haist (90.+1). Schiedsrichter: Patrick Krettek (SC Ried). Zuschauer: 160.