2024-12-13T13:56:41.772Z

Allgemeines
Der HSV Langenfeld verlor knapp gegen Urdenbach.
Der HSV Langenfeld verlor knapp gegen Urdenbach. – Foto: Dennis Kemmerling

Der HSV Langenfeld und das zweite Gesicht

Die Langenfelder lassen erneut bei einem Kellerkind der Bezirksliga Punkte liegen. Diesmal verlieren sie bei Schlusslicht Urdenbach 1:2. Dienstag geht es weiter.

Heiko Schornstein ist in seiner Position als Trainer von Bezirksligist HSV Langenfeld eigentlich ein sehr lauter Charakter, der nur selten ein Blatt vor den Mund nimmt. Nach der jüngsten 1:2 (0:0)-Niederlage bei Schlusslicht TSV Urdenbach jedoch, sprach er leise und wirkte enorm geknickt. Seine Mannschaft lässt derzeit die Grundtugenden vermissen, die der Übungsleiter doch eigentlich stetig vorbetet. So zeigen die Langenfelder in dieser Saison zwei Gesichter.

Es hapert erneut an der Chancenverwertung

Da ist der HSV, der Top-Teams zu Recht besiegt, sich tabellarisch wieder nach oben orientiert und Erinnerungen an die vergangene Spielzeit aufkommen lässt, in der es lange um den Aufstieg ging. Das Vermögen dazu wäre auch in der laufenden Runde wieder da, gäbe es nicht auch den anderen HSV, der aus zwei Partien gegen die Kellerkindern Gerresheim und Urdenbach nur einen Zähler holt. Schornstein wollte keinem seiner Spieler die Einstellung absprechen, klar ist aber: Unkonzentriertheiten kosteten den Langenfeldern erneut Punkte. „Das müssen wir uns wieder auf die Fahne schreiben“, betonte Schornstein, „und wir müssen uns auch wieder auf die Fahne schreiben, dass wir unsere Chancen nicht nutzen.“

In der ersten Halbzeit war das Aufeinandertreffen daher schnell recht wild. In der Offensive trafen die Gäste trotz vieler Möglichkeiten nicht, und hinten waren sie unorganisiert. Nach 20 Minuten hätte es laut Schornstein somit bereits 3:2 für seine Elf stehen können – ein Lob ist das aber sicher nicht. Luca Attardi traf in dieser Phase die Latte, Cedrik Ruß hatte Gelegenheiten aus der zweiten Reihe, und Severin Krayer drang als ständiger Unruhefaktor wiederholt in den gegnerischen Sechzehner ein – seine Rücklagen wurden aber nicht verwertet. Ouassim Charroud schien den Bann gebrochen zu haben, sein Tor wurde allerdings wegen einer Abseitsposition nicht gegeben.

Matchwinner Miyata

So ging es torlos in die Kabinen. Dort warnte Schornstein sein Team vor einem eventuellen Rückstand und der aus der Euphorie resultierenden Laufstärke des Gegners. Doch seine Befürchtungen traten ein: Nach einem Abspielfehler im Aufbau Höhe Mittellinie kam Dennis Hanuschkiewitz über links in die Box des HSV und traf ins lange Eck (56.). Langenfeld stellte um und brachte mit Ahmed El Morabiti einen Angreifer für Mittelfeldspieler Gian Luca Schumann. Trotzdem brauchte der einen Standard inklusive Traumtor für den einzigen Treffer: Nikolaos Georgiou schlenzte den ruhenden Ball nach Foul an Attardi aus rund 20 Metern über die Mauer in die linke untere Ecke (71.).

Zum Punkt reichte es nicht, weil ein erneuter Fehlpass vorm TSV-Kasten einen Konter einleitete, an dessen Ende Takumi Miyata das umjubelte Siegtor schoss (88.). Zwar hatte der HSV auch in den letzten Zügen der Partie noch Gelegenheiten, konnte aber nicht mehr zwingend werden. „Die Zeit ist dann natürlich dein zweiter Gegner“, sagte Schornstein.

Am Dienstag (20 Uhr, Heinrich-Völkel-Anlage) empfängt er ausgerechnet in dieser Ergebniskrise im Solinger Kreispokal Stadtrivale GSV Langenfeld aus der Kreisliga A. „Der wird bis in die Haarspitzen motiviert sein“, vermutet Schornstein. „Wir nehmen den Pokal ernst und wollen so weit wie möglich kommen.“

Aufrufe: 021.10.2024, 20:00 Uhr
RP / Tobias BrückerAutor