Mit einem gewaltigen Ausrufezeichen beendete der Heisinger SV seine Testspielphase. Das 4:1 gegen Landesligisten SpVgg Steele untermauert nicht nur die gehobenen Ansprüche des HSV, sondern markiert auch den Endpunkt eines notwendigen Hallo-Wach-Moments vor nicht mehr als drei Wochen.
Mit einigen Verletzten und Urlaubern gestaltete der HSV die ersten Züge zunächst weit hinter den eigenen Ansprüchen. Gegen jeweils zwei A-Ligisten und Bezirksligisten setzte es drei Niederlagen und ein Remis, darunter auch die deutliche 2:7-Niederlage gegen die DJK Arminia Lirich.
Im Gespräch mit FuPa Niederrhein weiß der sportliche Leiter der Heisinger die Schwächephase richtig einzuordnen: "Nach dem Arminia-Lirich-Spiel hatten wir acht Verletzte und sind dort auch nur mit 13 Mann angetreten. Das war dann so ein Spiel, wo alles drunter und drüber ging", bilanzierte Jabeur, wobei für ihn nach der darauffolgenden Niederlgage gegen SV Heißen es zum "Tiefpunkt" der Vorbereitung kam: "Da hat Sladi (Anm.: Chefcoach Slavko Franjic) die Charakterfrage bei jedem gestellt, weil wir bis dahin auch viel, viel Zeit und Nerven investiert haben und uns dann gesagt haben: 'Okay. Lohnt sich das überhaupt?‘“
Die Reaktion der Mannschaft hat nicht lange auf sich warten lassen. Allmählich kehrten dazu auch zuvor Verletzte, wie der spielende Co-Trainer Philipp Reichardt, oder die Zugänge Philipp Hollweg und Steffen Köfler zurück ins Team und die Ergebnisse spiegelten den neu aufkommenden Umschwung entsprechend. Nach Franjics Appell ans Team gewann der HSV jedes seiner Spiele, gipfelnd im souveränen Triumpf der Steeler Stadtmeisterschaften und dem eingangs angesprochenen Testspiel-Sieg gegen die SpVg Steele.
Nach zunächst drei Wochen, die für Jabeur "erschreckend schlecht" abliefen, schaffte der Verein nun den Turnaround. Zwar fallen mit Muhammed Kiyak (gebrochener Finger), Gian-Luca Sabella (weiche Leiste) und Berkan Öztürk (Kreuzbrandriss mit Knorpelschaden) einige Akteure noch weiterhin aus. Das Lazarett hat sich jedoch vor Saisonstart gegen den FC Saloniki Essen (18. August, 13 Uhr) deutlich gelichtet.
Mit dem starken Abschneiden der Vorsaison im Rücken, liegt der volle Fokus auf den Sprung in die Bezirksliga. Der erste Gegner soll dabei keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden: "Es ist eine Topmannschaft mit herausragenden Spielern. Es wird eine spannende Aufgabe, aber wir sind natürlich voller Vorfreude und Tatendrang, dass es endlich losgeht und um Punkte geht", versicherte Jabeur.
Langfristig soll es nicht nur für die erste Mannschaft nach oben gehen. Auch die Zweit- und Drittvertretung sowie die Jugendabteilung soll zukünftig noch leistungsorientierter geführt werden. Doch Schritt für Schritt, zunächst muss das Aushängeschild des Vereins unter Beweis stellen, dass die schwache Vorbereitungsbeginn nur eine Momentaufnahme war.