
Der TSV Grafing und der TSV Aßling machen künftig gemeinsame Sache. Den Spielgemeinschaften der beiden Vereine stehen nur noch Einzelheiten im Weg.
Einen Spieltag haben die Fußballerinnen des TSV Aßling in der Bezirksliga und des Kreisligisten TSV Grafing noch zu bestreiten. Wichtige Entscheidungen sind aber bereits gefallen. Die beiden Mannschaften werden künftig als Spielgemeinschaft auftreten. Nach mehreren Treffen haben sich die Verantwortlichen der beiden Vereine auf eine Zusammenlegung der Frauensparten geeinigt.
„Der einzig richtige Schritt in die Zukunft“, wie es Grafings Fußball-Abteilungsleiter Stefan Pfeifer nannte. Der vor geraumer Zeit bereits angedachte gemeinsame Weg war nicht unumstritten. Die Eigenständigkeit aufgeben? Das gefiel und gefällt nicht allen. „Ist aber alternativlos und der richtige Weg, um auch künftig Frauenfußball bieten zu können“, so Michael Kurzmeier, Vorsitzender des TSV Aßling. Ziel ist es, die Ressourcen zusammenzuführen und so weiterhin zwei Teams im Spielbetrieb zu halten.
In der Bezirksliga wird die SG Aßling/Grafing an den Start gehen, das Kreisligateam sollte, nachdem nun der Klassenerhalt feststeht, als SG Aßling/Grafing II in der Inn/Salzach-Gruppe in den Spielbetrieb starten. Stieß dabei, wie Pfeifer erklärte, auf den Widerstand des BFV. Neue Mannschaft unter Aßlinger Führung, neue Gruppe? Dann bitte einen Neubeginn in der A-Klasse, hieß es von Verbandsseite. „Was wir und die Spielerinnen natürlich nicht wollen“, erklärte der Grafinger Funktionär. So wird man weiterhin im Kreis München versuchen, als SG Grafing/Aßling seine Zukunft zu gestalten.
Während man in Aßling und Grafing dabei ist, Trainingszeiten und -orte neu zu sortieren und festzulegen, organisatorische Angelegenheiten zu regeln und möglichst gemeinsame Spieltage zu gestalten, ist unklar, wer die sportliche Umsetzung in Angriff nehmen wird. Während die SG-Funktionäre noch auf eine vereinsinterne Trainerlösung für die zweite Mannschaft setzen, ist fraglich, wer die Bezirksligatruppe übernehmen soll. „Das ist eine Herkulesaufgabe“, sieht Kurzmeier erhebliche Schwierigkeiten auf die Verantwortlichen zukommen.
Zwar habe ein entsprechendes Inserat beim BFV bereits einige Interessenten gebracht, „aber das waren bislang Kandidaten aus der Münchner Region. Der weite Fahrweg, ich weiß nicht so recht, ob das das richtige wäre“, zweifelt Kurzmeier. Jedenfalls werde man sich potenzielle Coaches gemeinsam anschauen und „in Kooperation eine Entscheidung treffen“. Dass dafür Laszlo Ziegler nicht mehr zur Verfügung stehe, bedauert der Aßlinger Fußballchef. „Ich kann ihn aber auch verstehen, nach so langer Zeit hier am Büchsenberg etwas Neues anzufangen.“ Mit dem Herren-Kreisligisten ATSV Kirchseeon habe Ziegler sicher eine interessante Aufgabe übernommen.
„Aber auch hier entsteht etwas komplett Neues. Es gilt, zwei Teams zu bilden. Die Jugend, die demnächst dazu stößt, einzubauen. Und weiterzubringen, etwas aufzubauen. Wenn das für einen Trainer nicht besonders reizvoll ist!?“ Interessierte erfahren mehr bei Stefan Pfeifer (0170/ 41 47 035) oder Michael Kurzmeier (0170/ 38 03 465).
„Die Stimmung zur Bildung einer SG hat sich geändert. Wir gehen die Sache jetzt positiv an.“
TSV Aßling-Kapitänin Laura Graupe freut sich auf die kommende Saison.
„Anfangs haben wir uns die Frage gestellt, warum das Ganze“, erinnert sich Grafings Kapitänin Sandra Seibold. Immerhin sei man eine „eingefleischte, gute Truppe“. Doch langsam sei die Erkenntnis gewachsen, dass es im Sinne der Nachwuchsarbeit wichtig und richtig sei, einen gemeinsamen Weg zu beschreiten. Animositäten gebe es ohnehin nicht. Wie auch einige bereits absolvierte gemeinsame Trainingseinheiten gezeigt hätten. Auch bei Laura Graupe, die den TSV Aßling als Spielführerin aufs Feld führte, sei die kritische Einstellung einer Art Vorfreude gewichen. „Wir wurden immer offen in die Vorhaben und Umgestaltung eingebunden. Auch bei der Trainersuche. Die Stimmung zur Bildung einer SG hat sich geändert. Wir gehen die Sache jetzt positiv an.“ (hw)