Am Ende einer Saison gibt es viele Geschichten zu erzählen. Für die Kreisklasse A haben wir uns ein paar herausgepickt und schließen die Spielzeit 2023/24 ab.
Bei Türk Gücü Sinsheim könnten die Feierlichkeiten ewig andauern. Vor zwölf Monaten stand die Elf von Flamur Shala mit anderthalb Beinen in der Kreisklasse B, rettete sich im Relegationsspiel gegen den SV Sinsheim mit einem Last-Minute-Treffer in die Verlängerung und darüber in eine weitere Spielzeit Kreisklasse A.
Was folgte, war ein Ritt auf der Erfolgswelle, wie man ihn sich nicht einmal zu träumen wagt. Türk Gücü legte eine grandiose Spielzeit 2023/24 hin und verlor nur ein einziges Pflichtspiel. Neben der Meisterschaft, die am vorletzten Spieltag mit einem abwechslungsreichen 3:3 beim direkten Verfolger Türkspor Mannheim eingetütet wurde, gewann die Mannschaft darüber hinaus den Sinsheimer Kreispokal.
An der Zielsetzung gab es nie Zweifel. "Wir wollen aufsteigen", sagte Muharrem Kara klipp und klar. Der Trainer von Türkspor Eppingen durfte sich am Ende ausgiebig darüber freuen. In der Relegation gegen den Kreisliga-Vertreter TSV Ittlingen bewies Türkspor den längeren Atem, siegte mit 3:1 und folgte Türk Gücü in die Kreisliga.
Vor allem aufgrund einer grandiosen Rückrunde, in der es lediglich eine Niederlage und ein Unentschieden neben 14 Siegen gab, ist dieser Aufstieg hochverdient. Nach sechs Jahren geht es zurück in das Kreis-Oberhaus.
Bis Anfang der Rückrunde war der SV Tiefenbach im Titelrennen vertreten. Dann setzte es jedoch drei Niederlagen in Serie, Türkspor und Türk Gücü nutzten die Gelegenheit, um davonzuziehen. Am Ende steht dennoch ein beachtlicher dritter Rang für die Gelb-Schwarzen, der für die kommende Runde Mut macht.
Wenn man von der Kreisliga in die Kreisklasse A absteigt, ist es nie einfach, sofort wieder die Kurve zu bekommen. Das wussten der VfB Bad Rappenau, der FVS Sulzfeld und der VfB Eppingen II und haben sich dieser anspruchsvollen Aufgabe erfolgreich gestellt. Sie landeten allesamt in der oberen Tabellenhälfte und haben den Absturz somit angenehm abgebremst.
Mitten unter die Absteiger mischte sich mit dem TSV Dühren ein Aufsteiger. Die Unser/Ziegler-Truppe hat nach ihrer famosen Double-Saison ein mehr als solides ersten A-Klassen-Jahr hingelegt und komplettiert mit der ebenfalls überzeugenden SG Untergimpern das Tabellenmittelfeld.
Um ein Haar hätte Fatih Kara eine fast unglaubliche Marke geknackt. Es wurden zwar keine 50, aber die 49 Saisontore des Angreifers von Türkspor Eppingen sind ein sensationeller Wert, der so schnell nicht mehr erreicht werden dürfte. "Er ist unser Messi", sagte sein Trainer Muharrem Kara bereits zur Saisonmitte über seinen Ausnahmespieler. Mit Sidiki Maiga (35 Tore) und Ben-Richard Prommer (31) folgen zwei Kicker, die die 30er Marke überschritten haben.
Jubelsprünge darf man keine erwarten beim SV Hilsbach, dem TSV Angelbachtal und dem FC Weiler. Alle drei Klubs hatten ihre liebe Müh und Not in dieser Spielzeit, konnten aber allesamt den Supergau Abstieg vermeiden und ersparten sich nervenaufreibende Zitterpartien am letzten Spieltag. Sie sind sprichwörtlich mit einem "blauen Auge" davongekommen und werden 2024/25 zweifellos Besserung geloben.
Sieben Punkte nach der Vorrunde und neun Zähler Rückstand auf das rettende Ufer – wer zur Saisonhalbzeit auf den TSV Reichartshausen und dessen Klassenerhalt gesetzt hat, musste schon über ganz viel Optimismus verfügen. Was im neuen Jahr folgte, war eine grandiose Aufholjagd der Teschner-Elf, die den einen oder anderen Rückkehrer in ihren Reihen begrüßen durfte und somit an spielerischer Qualität zulegte.
Die herausragende zweite Saisonhälfte endete mit dem Sprung in die Relegation, wo es im Finale gegen den SV Rohrbach/S. II den perfekten Abschluss gab. Der TSV siegte mit 4:0 und sicherte sich auf den letzten Drücker sein Ticket für die Kreisklasse A 2024/25.
Am Ende halfen auch die 31 Treffer des Spielertrainers nichts. Der TSV Steinsfurt ist zum dritten Mal in Folge abgestiegen und hat somit den bitteren Gang von der Landesliga in die Kreisklasse B1 ohne richtigen Zwischenhalt hinnehmen müssen. Der Spielertrainer und sein Co. Dawid Polotzek halten dem Verein trotzdem die Treue. "Die Mannschaft bleibt außerdem zusammen und das ist einfach ein gutes Zeichen", sieht Prommer auch Positives in diesen schwierigen Zeiten für den TSV.
Ebenfalls absteigen muss der SV Gemmingen und das obwohl er seine finale Partie gegen den SV Hilsbach 1:0 gewonnen hat. In der Endabrechnung haben die Gemminger 34 Zähler, was den Abstieg umso bitterer macht, denn mit mehr Punkten als Spielen steigt man in der Regel nicht ab.
Davon meilenweit entfernt ist die SG Kirchardt II gewesen. Der Aufsteiger konnte in der Kreisklasse A nicht mithalten muss mit nur sechs Zählern chancenlos runter.