2023-06-06T13:59:55.551Z

Ligabericht
Die Akteure der SpVgg Pirk kamen in dieser Saison gar nicht mehr raus aus dem Jubeln.
Die Akteure der SpVgg Pirk kamen in dieser Saison gar nicht mehr raus aus dem Jubeln. – Foto: Ann-Kathrin Grötsch

Der „beste“ Meister Bayerns kommt aus der Oberpfalz

26 von 26 Saisonspiele in der A-Klasse hat die SpVgg Pirk vor den Toren Weidens gewonnen – Aufstieg soll nur der erste Schritt sein

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Es ist wohl ein Novum im Fußballkreis Amberg/Weiden, was die SpVgg Pirk in der Spielzeit 2022/23 schaffte. 26 Spiele, 26 Siege bei 100:16 Toren – diese sagenhafte Leistung vollbrachten die Akteure aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab in dieser Saison in der A-Klasse Ost. Damit ist Pirk nicht nur die einzige verlustpunktfreie Herrenmannschaft im Spielkreis, sondern der ganzen Oberpfalz.

Ein Blick über den Tellerrand verrät: Von der Spielvereinigung abgesehen, haben in ganz Bayern einzig der VfR Katschenreuth III (Landkreis Kulmbach; bei nur zwölf Saisonspielen) und der SV Mindelzell II (Landkreis Günzburg) ebenfalls eine völlig weiße Weste vorzuweisen. Beide Teams sind in der B-Klasse beheimatet. Mit einem Schmunzeln darf sich der A-Klassen-Champion aus der Gemeinde Pirk also als der „beste“ Meister Bayerns bezeichnen. Entsprechend gebührend wurden Meisterschaft und Aufstieg in die Kreisklasse gefeiert. Abteilungsleiter Josef Schiesl geht auf die vergangenen, teils schwierigen Jahre ein.

Eigentlich war der Gang in die Kreisklasse schon ein Jahr vorher geplant. „Wir standen nach der Winterpause auf dem zweiten Tabellenplatz und hatten ein saftiges Polster auf den Dritten VfB Thanhausen“, erinnert sich Abteilungsleiter Josef Schiesl. „Doch dann haben wir die restlichen Spiele total verkackt.“ Das sollte in der neuen Saison 2022/2023 nicht noch einmal passieren und deshalb verstärkte man sich entsprechend. „Ziel war es, dass wir die einheimischen Spieler wieder zurückholen“, so der Abteilungsleiter. Neben den Spielern wurde Eugenio Wild als neuer Trainer verpflichtet. „Als Spieler kannte ich ihn, aber nicht als Trainer.“ Nach dieser Verpflichtung war die Devise klar: Aufstieg. „Die Mannschaft hatte das Potenzial ja schon in der Vorsaison und da war es schwer, tiefer zu stapeln“, meint Schiesl, „Dass es natürlich dann so ausgeht, konnte sich keiner erträumen.“

Am Ende standen 26 Siege in 26 Spielen zu Buche, auch die Spitzenspiele gegen den Mitaufsteiger und Nachbarn Rothenstadt wurden gewonnen. Das Spiel beim VfB Rothenstadt war der fünftletzte Spieltag und da wurde schon gefeiert. „Im folgenden Heimspiel wurde die Meisterschaft eingetütet und es ging in den Feiermodus über“, sagt Josef Schiesl schmunzelnd. Man habe keine Order ausgegeben, alle Spiele zu gewinnen. „Das wollte die Mannschaft selbst. Und es ist unser Ziel gewesen, am Ende noch besser zu sein als Püchersreuth im Vorjahr.“ Der TSV Püchersreuth hatte die Vorsaison in der A-Klasse Ost mit der Bilanz von 25/0/1 abgeschlossen. Und so setzte diese Mannschaft einen Meilenstein in der Geschichte der SpVgg Pirk.

Für die neue Saison wird die Mannschaft zusammenbleiben. „Gezielt auf ein oder zwei Positionen werden wir uns verstärken“, erklärt Schiesl. Auch Trainer Wild habe bereits im Winter die Zusage für eine weitere Saison gegeben. „Erstes Ziel in der Kreisklasse ist natürlich der Klassenerhalt.“ Zumal sich auch Vorjahresmeister Püchersreuth sehr schwer tat nach dem Aufstieg: „Das wollen wir möglichst vermeiden.“

Dass die Spieler eine Schippe drauflegen müssen, wissen sie selbst. Nach dem Abstieg aus der damaligen Bezirksoberliga 2008 folgte der Absturz bis in die damalige B-Klasse. 2014 spielte die SpVgg schon mal in der Kreisklasse, als sie sich in der Relegation durchsetzte. 2017/2018 stieg man wieder in die A-Klasse ab.

Mit dem neu gebauten, modernen Vereinsgelände hat die SpVgg Pirk jedenfalls ein vorbildliches Projekt geschaffen, auf das mancher Bezirksligist neidisch sei. „Wir wollen hier wieder etwas aufbauen. Der Aufstieg ist nur der erste Schritt“, betont ein optimistischer Abteilungsleiter Josef Schiesl. Mal sehen, wo die Reise der Spielvereinigung in den nächsten Jahren hinführt.

Aufrufe: 024.5.2023, 16:57 Uhr
Jürgen Masching / Florian WürtheleAutor