2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Bad Kreuznachs Jan Wingenter (links) spitzelt Idars Luca Baderschneider im lezten Moment den Ball weg. Im Hintergrund kommt Gianni Auletta.	Foto: Mario Luge
Bad Kreuznachs Jan Wingenter (links) spitzelt Idars Luca Baderschneider im lezten Moment den Ball weg. Im Hintergrund kommt Gianni Auletta. Foto: Mario Luge

Der 30-Minuten-Aussetzer der SG Eintracht

Trotz starker Stunde: Eintracht verliert in Idar-Oberstein 1:5 +++ Unverständnis über Schiedsrichter-Entscheidungen +++ Mukamba-Wechsel zum SC Idar geplatzt +++ Wichtiger Spieler verlässt Eintracht im Sommer

Idar-Oberstein. Es stand Derby drauf, es war Derby drin. Dass der SC Idar das Nachbarschaftsduell der Fußball-Verbandsliga am Ende sehr deutlich mit 5:1 (2:0) gewann, war neben einer guten, weil cleveren Spielweise der Hausherren geschuldet. Aber auch der Tatsache, dass die SG Eintracht vor 512 Zuschauern mit mehr als unglücklichen Entscheidungen des Schiedsrichter-Trios in den falschen Momenten leben musste.

PREMIUM-ARTIKEL: Warum der im Sommer geplante Wechsel von Levi Mukamba zum SC Idar-Oberstein geplatzt ist. Und welcher Eintracht-Stammspieler die Bad Kreuznacher im Sommer verlässt, lest ihr hier.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Es hatte also wieder nicht sollen sein: Der letzte sportliche Erfolg der Bad Kreuznacher hatte bis dato schon fast 19 Jahre zurückgelegen: Am 19. April 2005, damals noch in der Oberliga, hatte die Eintracht letztmals im heimischen Stadion mit 5:3 gewonnen. Und in derselben Saison hatte die SGE sogar „Am Haag“ mit 3:1 die Nase vorne gehabt. Diese frustrierende Serie sollte auch in 2024 Bestand haben,

Die Hausherren legten einen Blitzstart hin. Per Doppelschlag sorgten Danny Lutz (10.) und Florian Zimmer (12.) für einen schnellen Zwei-Tore-Vorsprung. In der Folge kaufte der Tabellenführer über sehr engagierte, manchmal harte Spielweise den Gästen den Schneid ab. Sehr zum Wohlwollen des Trainers: „Wir haben das gemacht, was wir machen wollten, nämlich die Eintracht schon beim Spielaufbau stören. Wir wussten, dass Bad Kreuznach spielerisch sehr stark ist“, sagte Tomasz Kakala. Dazu hätte man in den richtigen Momenten die Tore gemacht.

Schiedsrichter gerät aus SGE-Sicht in die Kritik

Die richtigen Momente hatte desöfteren Schiedsrichter André Moritz (Mainz) verpasst. Der pfiff nämlich nicht immer dem Geschehenen entsprechend. So machte das Unparteiischen-Gespann bei mindestens einer Abseitsentscheidung (Gianni Auletta hätte nach 20 Minuten den 1:2-Anschluss markiert) und einem klaren Handspiel im SCI-Strafraum (43.) keine gute Figur.

Auf der „Klinge“ spielte recht schnell Levi Mukamba, dessen Wechsel nach Idar-Oberstein geplatzt ist. Der Außenbahnspieler rückte nach dem frühen Rückstand aus der Defensivreihe nach vorne, war dann aber immer wieder Ziel von harten Attacken. Allerdings wurde er selbst bei seinem ersten Foulspiel gleich mit Gelb abgestraft.

Mitentscheidend für den Spielverlauf war zudem die Zehn-Minuten-Strafe gegen Mukamba. Just in der Phase, als die Gäste nach Zimmers 3:0 (46.) durch den feinen Schlenzer von Berkan Celebi auf 1:3 verkürzt hatten (60.), schickte der Unparteiische den Eintrachtler vom Platz. Und das, obwohl er überhaupt nicht an der vorausgegangenen Rudelbildung beteiligt gewesen war. So waren einige Idarer nach einem Foulspiel im Mittelfeld sehr „offensiv diskutierend“ unterwegs gewesen, doch nur die Gäste in Person von Mukamba und Deniz Darcan (Gelb) wurden bestraft.

Die weiteren späten Treffer durch Zimmer (Kakala: „Für uns natürlich ein Jackpot.“) und den eingewechselten Justus Klein setzten einem am Ende ungefährdeten Heimsieg die Krone auf. Und so konnte sich auch SCI-Coach Kakala im Jubelkreis nach dem Spiel freuen, dass „wir in zwei Wochen den Titel feiern wollen“.

Weniger in Feierlaune war derweil sein Pendant Thorsten Effgen: „Ich habe heute eine Mannschaft gesehen, die hier sehr gut über 60 Minuten Fußball gespielt hat. Das waren die Blauen“, war der Eintracht-Coach gar nicht so unzufrieden mit seinen Jungs. Leider hätte man auch einen halbstündigen Aussetzer. „Und das unterscheidet uns eben von einer Spitzenmannschaft.“

Zum Schiedsrichter hatte er freilich auch diesmal seine Meinung: „Wir waren mit dem 3:1 wieder dran. Wir hatten das Momentum und können nachlegen von der Bank, aber dann gibt es eine immer noch nicht nachvollziehbare Zeitstrafe.“ Ob wegen Klatschen oder einer harmlosen Bemerkung? „Es hatte auf jeden Fall zuvor deutlich Schlimmeres gegeben.“ Nicht nur Effgen war klar: „Der Schiedsrichter hat heute ein sehr gutes Fußballspiel zerstört.“

Eintracht: Basting – Flühr (62. Wein), Brunswig, Köllmer, Mukamba (80. Hida), Celebi, Baumann, Darcan, Wingenter (85. Memet), Nauth (88. Röhlinger), G. Auletta (80. Stavridis).

Aufrufe: 07.4.2024, 20:00 Uhr
Mario LugeAutor