2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Jana Hauptmann

Dem Spitzenreiter Paroli geboten

Nach der ersten Auswärtsniederlage in der Landesklasse waren die Aussichten der Erlauer auf sofortige Wiedergutmachung nicht gerade rosig.

Es gastierte kein Geringerer als der aktuelle Tabellenführer und Aufstiegs-Mitfavorit aus Meiningen. Trotzdem gelang das Kunststück mit Geschick und aufopferungsvollem Kampf.

BERICHT von G. Both

Zwar übernahm der Favorit sofort das Kommando und übte mit vielen gelungenen Ballstafetten, von Marcus Weyer und Dominik Franke inszeniert, Druck auf die Abwehr aus, doch die Viererkette mit dem davor postierten Tim Wohlleben blieb Herr der Lage. Eine um die andere Angriffswelle wurde verteidigt, bis nach einer knappen Viertelstunde doch ein Ball durchkam. Robin Förtsch war auf links bis zur Grundlinie durchgebrochen und flankte nach innen. Auf Umwegen gelangte die Kugel zu Niklas Friedrich und der schloss trocken zur Führung ab. Diese war auch hochverdient. Die kalte Dusche folgte trotzdem auf dem Fuß und etwas aus dem Nichts. Da die Theaterstädter auf ihrer linken Abwehrseite zu offen standen, wurde Fabian Hartung von seinem Sturmpartner genau dorthin geschickt. Keiner vermochte dem schnellen Mann zu folgen, als er nach innen zog und sicher vollstreckte. Der VfL hielt weiter an seinem gepflegten Kombinationsspiel fest, aber die Verteidiger wirkten verunsichert. Oder hatte Erlau „Blut geleckt“? Jedenfalls hatte man plötzlich Chancen. Der Schuss von Nils Hellmuthshäuser war eine Beute von Sven Kallenbach, Hubert Steinbrenner überlistete den Torwart sogar, wurde aber abgedrängt, und Jonas Vogt wurde geblockt. Doch danach war wieder Meiningen dran. Chris Fritz fand mehrfach seinen Meister in Philipp Allzeit, Franke setzte einen Freistoß ganz knapp daneben und Muhamed Aljija vergab die 100-%-ige Gelegenheit zum 2:1 als er am langen Pfosten lauernd aus fünf Metern vorbei schoss. Da setzten die Einheimischen nur noch ein Ausrufezeichen, als Hartung vom herausstürzenden Kallenbach gestoppt wurde.

Nach der Pause wollte der Spitzenreiter endlich Nägel mit Köpfen machen. Weyer nickte eine Ecke über die Latte und David Pfeufer rettete stark gegen den freien Aljija. Dann war es nach dem Spielverlauf endlich soweit: Ein Distanzschuss von Förtsch von der linken Seite fand den Weg ins lange Eck. Trainer Timo Krautwurst saß da schon nicht mehr auf seiner Bank. Wegen mehrfachen Meckerns hatte er sich eine Matchstrafe eingehandelt. Unverständlicherweise ließ der Gast darauf hin nach, nur Aljija kam noch einmal in Schussposition. Die kreativen Leute ließen nun eine klare Linie vermissen, man baute auf die gefestigte Abwehr. Die wurde auch nur einmal ausgespielt, doch nach Doppelpass scheiterte Vogt. Trotzdem kam Grün-Weiß kurz vor Ultimo noch zum Ausgleich. Wohlleben hatte aus dem linken Halbfeld einfach mal drauf gehalten, der in die tief stehende Sonne schauende Torwart wurde damit überrascht und ließ das Leder passieren.

Fazit: Der entthronte Primus musste die alte Weisheit quittieren, dass es im Fußball keine Haltungsnoten gibt!

Aufrufe: 03.10.2023, 12:30 Uhr
G. Both Autor