Enttäuschung war da, aber sie hielt sich in Grenzen. Viel hatte sich der FC Deisenhofen nicht vorzuwerfen, und ganz schlecht waren die Gegner bei den Oberbayerischen Meisterschaften im Lotto Bayern Hallencup ja auch nicht. Das Futsal-Team des FCD erreicht sein erklärtes Minimalziel Halbfinale, scheitert da aber im Sechsmeterschießen an der exotischen Equipe des TSV Forstenried. Im Endspiel unterlagen die Münchner dem Turnierfavoriten Fatih Ingolstadt knapp mit 0:1.
Deisenhofen – Spielertrainer Fabian Giesen gönnte sich wenige Augenblicke nach dem letzten Auftritt erstmal ein üppig belegtes Sandwich, kurz nach dem Noah Semmler als einziger der zehn Schützen seinen Sechsmeter nicht an die auserkorenen Zielkoordinaten adressieren konnte. Forstenried Keeper Azamat Aimbekov parierte den Flachschuss.
Die Deisenhofener hatten sich dennoch nicht viel vorzuwerfen. Sie entschieden sogar noch das kleine Finale um den dritten Platz für sich. Was zum Weiterkommen fehlte, war eine Portion Glück und etwas mehr Entschlossenheit. „Wir waren den ganzen Tag über nicht so fit und mental bei der Sache“, räumte Giesen ein. Zudem musste Deisenhofen – anders als bei den Kreisturnieren – mit nur acht Spielern plus Torhüter auskommen. „Das hat heute den Unterschied gemacht.“
In der Gruppenphase schaffte der FCD wie erwartet den Spitzenplatz. Doch waren alle drei Spiele eng im Verlauf. Einem knappen Auftaktsieg gegen Türkisch SV Ingolstadt, folgte ein 2:2 gegen den TSV 1860 Rosenheim. Dabei schenkten die Deisenhofner einen 2:0-Vorsprung ab. In der Neuauflage des Vorjahres-Endspiels reichte es zu einem 1:0 gegen die Hasenbergl-Gang vom TV 54 - DJK München.
Die Vorschlussrunde bestätigte gleichwohl Giesens Einschätzung vom nicht ganz optimalen Fokus. Mit dem TSV Forstenried traf man praktisch auf einen Gegenentwurf zum eigenen Team. Da trat nicht die Elf aus der Münchner Kreisklasse an. Vielmehr rekrutierte sich der Münchner Stadtmeister aus betagteren Herren mit ausnahmslos osteuropäischen Namen. Die Qualität war der Auswahl von der Graubündener Straße nicht abzusprechen.
„Hut ab, mit diesem Altersdurchschnitt so eine Leistung abzurufen“, goutierte Giesen das Potenzial des Gegners. Lukas Vollmer schoss den FCD in Front, aber die Begegnung endete mit einem 1:1. Ein 2:0 wäre möglich gewesen. Doch habe man es „einmal verpasst umzuschalten“ – und schon war's passiert.
Unterm Strich hat es dann aber schon gepasst. „Wenn man die Oberbayrische erreicht, hat man als FC Deisenhofen das Soll erfüllt“, stellt Giesen klar. „Wir haben den Verein gut repräsentiert.“ (or)