2024-05-08T14:46:11.570Z

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Der bisherige Trikotsponsor des KFC Uerdingen fühlt sich vom Verein übergangen.
Der bisherige Trikotsponsor des KFC Uerdingen fühlt sich vom Verein übergangen. – Foto: Ulrich Laakmann

dasbob neuer Hauptsponsor des KFC Uerdingen

Die Uerdinger schließen mit dem Start-Up-Unternehmen einen Sieben-Jahres-Vertrag. Über die Modalitäten schweigen beide Seiten. Der bisherige Hauptsponsor Biolectra wird vor vollendete Tatsachen gestellt.

Zur kommenden Saison 23/24 präsentiert sich Oberligist KFC Uerdingen mit einem neuen Haupt- und Trikotsponsor. Statt Biolectra, der in dieser und der vorherigen Saison auf der Brust prangte, wirbt dort zukünftig das Start-Up-Unternehmen dasbob – ein Online- und Offlinebestellportal, das sich derzeit noch im Aufbau befindet und voraussichtlich im Herbst diesen Jahres von seinen Geschäftsräumen an der Dujardinstraße in Uerdingen an den Start gehen wird.

Zustande gekommen ist der Deal durch den Krefelder Marc Schürmann, Geschäftsführer der dasbob Logistik GmbH und Partner der dasbob Unternehmensgruppe, der seit zehn Tagen auch Vorstandsmitglied beim KFC Uerdingen ist. „Nach vielen Verhandlungen – zuerst mit mir alleine und danach mit meinen Vorstandskollegen zusammen – konnten wir gestern eine erfolgreiche Partnerschaft mit dem neuen Hauptsponsor dasbob abschließen, die dem Verein für die nächsten sieben Jahre langfristige Planungssicherheit bringt. Gerade für einen Verein, wie den KFC Uerdingen, ist dies ein wichtiger Punkt, um den Club weiterzuentwickeln“, verkündete KFC-Vorsitzender Damien Raths die neue Partnerschaft und für das Fußballgeschäft ungewöhnlich lange Laufzeit stolz.

Was er dann anfügte, klang ein wenig nach Vorwärtsverteidigung. „Diese Partnerschaft bedeutet aber natürlich nicht, dass wir unseren aktuellen Hauptsponsor Biolectra jetzt nicht mehr brauchen oder wollen. Der KFC Uerdingen 05 weiß ganz genau, was er Jörg Wieczorek und Hermes Arzneimittel zu verdanken hat – zum Beispiel die Unterstützung trotz Insolvenzantrag.“

Beim so gelobten hört sich das indes etwas anders an. „Dass dasbob zukünftig die Brust ziert, habe ich erst durch die Einladung zur heutigen Pressekonferenz erfahren“, sagte Wieczorek auf Nachfrage unserer Redaktion. „Ich habe daraufhin eine Mail an den Vorstand geschrieben. Anschließend hat sich Damien Raths bei mir gemeldet und die Abläufe als unglücklich bezeichnet.“ Dass es unter den Vorzeichen ein weiteres Engagement der Hermes Arzneimittel GmbH geben könnte, bezeichnete Wieczorek als „aktuell nur schwer vorstellbar“.

Dabei war es Raths wichtig, zu betonen, dass der Verein insgesamt weiter breit aufgestellt werden muss. „Nur weil wir jetzt einen neuen großen Partner haben, sind wir kein FC Chelsea der Oberliga, heißt das nicht, dass wir jetzt andere Unternehmen, Mitglieder oder Fans nicht mehr brauchen. dasbob ist ein sehr wichtiger Partner genauso wie Biolectra oder andere.“

Eine Abhängigkeit von diesem einen großen Partner schlossen Raths und Schürmann aber unisono aus. „dasbob ist kein Investor, Mäzen oder Darlehensgeber, sondern ein klassischer Sponsor, der Werbeleistungen kauft.“ Dieses Sponsoring ist Teil der Aufmerksamkeitskampagne dieses in Gründung befindlichen Unternehmens. Beim KFC wird dieser Geldfluss helfen, um die Sponsoreninnahmen von 600.000 Euro und die des Etats von 1,2 Millionen Euro zu erhöhen.

In zehn Tagen will der Verein auch seine sportliche Planung für die kommende Spielzeit, die natürlich den Aufstieg in die Regionalliga zum Ziel hat, vorstellen. Zeitlich damit parallel einhergehen soll die Präsentation eines Namenspatrons für die Grotenburg. „Der KFC ist ein Diamant, der geschliffen werden muss“, sagte der neue Sponsor Schürmann. Dabei dachte der Familienvater zweier erwachsener Töchter wohl an die fußballerischen Highlights, die der 55-Jährige seit seinem Zuzug nach Krefeld im Jahre 1978 erleben durfte und die ihn letztendlich mit dem KFC-Gen infiziert haben.

Aufrufe: 014.4.2023, 09:45 Uhr
RP / Heinrich LöhrAutor