In der Bezirksliga Oberbayern Nord gewinnt der ASV Dachau bei der SpVgg Kammerberg 3:1. Knackpunkt war eine frühe rote Karte.
Haris Cehic brannte. Der vor dieser Saison zum Fußball-Bezirksligisten SpVgg Kammerberg gewechselte Stürmer wollte endlich seinen ersten Treffer für seine neue Mannschaft erzielen. Doch es kam ganz anders – ganz anders: Cehic und seine Teamkollegen kassierten drei Gegentore. Die SpVgg Kammerberger verlor am Samstag zu Hause mit 1:3 gegen den ASV Dachau.
Die spielentscheidende Szene war der frühe Platzverweis für Stefan Fängewisch. Der Kammerberger Torhüter sah nach einem Schulter-an-Schulter-Zweikampf mit dem Dachauer Leo Di Pasquale außerhalb des Strafraums die Rote Karte (10. Minute).
Für die beiden Trainer eine zu harte Entscheidung. „Im Mittelfeld hätte man die Aktion wahrscheinlich sogar weiterlaufen lassen, Gelb und Freistoß hätten es auch getan”, sagte ASV-Coach Matthias Koston, der in den vergangenen fünf Jahren die Kammerberger trainiert hatte.
Nach dem Spiel diskutierte er mit dem Schiedsrichter die Szene: „Er hat mir gesagt, dass er bei einem Foul außerhalb des Sechzehners keinen Spielraum hat. Und da er gepfiffen hat, musste er Rot zeigen.”
Die Entscheidung frustrierte SpVgg-Trainer Victor Medeleanu: „Das war kein Foul. Die Rote Karte war unberechtigt und hat das Spiel entschieden. Da hätte ich mir Fingerspitzengefühl gewünscht.”
Bitter aus Sicht der Kammerberger war außerdem, dass kein Ersatztorhüter im Aufgebot stand. So musste ein Spieler ins Tor. Es traf Cehic.
Der hatte die Handschuhe gerade übergestreift, als die Latte den ersten Gegentreffer verhinderte. Dachau hatte im Anschluss viel Ballbesitz und machte in den Minuten vor der Halbzeitpause einen großen Schritt in Richtung drei Punkte. Zunächst erzielte Di Pasquale nach einer Ecke von Max Bergner das 0:1 (37.), ehe ASV-Kapitän Sebastian Mack einen Angriff per Beinschuss zum 0:2 abschloss (45.).
Kammerberg wehrte sich nach dem Seitenwechsel gegen eine hohe Niederlage – mit Erfolg. Die Unterzahl fiel kaum noch auf, was auch daran lag, dass die Dachauer das Tempo drosselten. „Wir haben nur noch mit 95 Prozent gespielt. Das müssen wir uns ankreiden”, sagte Koston.
Dennoch erhöhte seine Mannschaft, weil Cehic in seiner ungewohnten Rolle den Ball verlor und Mack erneut zur Stelle war – 0:3 (59.). Das Spiel trudelte nun vor sich hin, der ASV-Sieg war nicht mehr in Gefahr.
Für den letzten Höhepunkt sorgten allerdings die Kammerberger: Justin Fauland schlug einen langen Steilpass. Der Ball sprang auf und über ASV-Keeper Korbinian Dietrich hinweg ins Tor
Medeleanu war unzufrieden mit dem Ergebnis, aber dennoch stolz auf seine Mannschaft: „Wir haben alles gegeben und es taktisch gut gemacht.”
Bei den Gästen aus ㈠Dachau war die Gefühlslage trotz des Sieges eine andere. Koston: „Die Leistungsbereitschaft war nach dem Seitenwechsel nicht mehr gut.” Doch die drei Punkte trösteten den Trainer bei seiner erfolgreichen Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.