
DJK Südwest Köln dominiert die Frauen-Mittelrheinliga seit Wochen – ungeschlagen, mit 28 Punkten aus zehn Spielen und einer Tordifferenz, die ihre Überlegenheit eindrucksvoll belegt. Zum Hinrundenabschluss trifft der Spitzenreiter nun auf Aufsteiger SV Bergfried Leverkusen, der mit bislang zwei Punkten das Tabellenende ziert. Die Ausgangslage könnte also klarer kaum sein.
Besonders aussagekräftig ist die Heimbilanz der Kölnerinnen: Nur drei Gegentore in fünf Heimspielen. Bergfried hingegen hat in vier Auswärtsspielen noch keinen Sieg geholt und insgesamt erst sechs Treffer erzielt.
Trainer Sebastian Finster macht keinen Hehl aus der Wucht der Aufgabe, betont aber den eigenen Entwicklungsprozess über das Ergebnis: „Eine echte Mammutaufgabe – aber wir haben nichts zu verlieren. Wir gehen konsequent unseren Weg weiter: Konstanz in der Entwicklung steht über allem, Punkte sind für uns – blöd gesagt – zweitrangig.“
Schon gegen Merl habe sein Team gezeigt, dass es selbst gegen deutlich erfahrenere Gegner lange mithalten kann. „Dort sind wir erst spät auseinandergebrochen, weil wir am Ende komplett aufgemacht haben, um wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen.“ Diese Haltung, erklärt der 42-Jährige, wolle man nun mit nach Köln nehmen.
Dass Südwest derzeit vermutlich „die spielstärkste Mannschaft der Verbandsliga“ stellt, sei unstrittig. Doch Finster stellt klar, dass er mit seinem Team nicht anreisen wird, um sich zu verstecken: „Wir wollen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung so lange wie möglich dagegenhalten, so lange wie möglich ärgern – und am Ende schauen, was dabei herauskommt.“
Es klingt wie die perfekte Außenseiterstrategie: mutig, aber realistisch. „Wenn etwas Zählbares drin ist: super. Wenn nicht, ist uns auch nicht bange.“ Denn, so Finster abschließend: „Für einen Tabellenletzten gegen den Ersten ist es das leichteste Spiel der Saison.“
Für Südwest ist das Ziel klar: Die perfekte Hinrunde soll stehen. Neun Siege, ein Remis, keine Niederlage – das Team hat die Liga bislang in beeindruckender Konstanz angeführt. Mit einem weiteren Sieg würde man die ohnehin schon sichere Herbstmeisterschaft ohne Makel vollenden.
Rot-Weiß Merl empfängt am Sonntag zum Hinrundenabschluss den Tabellenzweiten SV Allner-Bödingen. Während Merl mit 12 Punkten auf Rang acht steht, geht der Ranzweite mit 23 Zählern in die Partie. Beide Mannschaften reisen mit einem 4:0-Sieg im Gepäck an.
Co-Trainer Jan Schüll weiß um die Schwere der Aufgabe, blickt aber mit einer gesunden Mischung aus Respekt und Zuversicht auf das Duell. „Mit Allner-Bödingen wartet natürlich ein sehr interessanter – und vor allem starker – Gegner auf uns“, erklärt der 25-Jährige. In der vergangenen Saison seien die Spiele immer eng und anspruchsvoll gewesen, „und da sie aktuell oben mitspielen, erwarten wir wieder ein intensives und hartes Spiel.“
Merl habe die jüngsten Wochen genutzt, um an klar definierten Schwachstellen zu arbeiten. „Für uns wird entscheidend sein, dass wir an unseren Prinzipien festhalten und die Baustellen der letzten Wochen konsequent umsetzen“, betont Schüll. Dazu zähle vor allem die Chancenverwertung: „Die Möglichkeiten, die wir uns herausspielen, müssen wir einfach besser nutzen.“
Gleichzeitig müsse sein Team verhindern, dem Gegner große Gelegenheiten zu eröffnen – denn genau das habe Merl zuletzt immer wieder in schwierige Spielverläufe gebracht. „Wenn man einem Rückstand hinterherlaufen muss, vorne die Dinger liegen lässt und dann vielleicht noch unglücklich einen kassiert – das macht es am Ende enorm schwer.“
Trotz dieser Mahnungen blickt Schüll voller Vorfreude auf den Sonntag. Merl wolle vor heimischer Kulisse mutig auftreten und die Punkte unbedingt zu Hause behalten. „Wir freuen uns sehr auf die Partie und rechnen mit einem spannenden und schwierigen Spiel.“
Der Tabellenzweite hat in dieser Saison auswärts noch kein Spiel verloren – eine Serie, die Trainer Jesse Muambay nur allzu gern bis in die Winterpause hinein verlängern würde. „Wir wollen, dass das auch so bleibt“, sagt der 36-Jährige. Zwar bringe Merl eine gute Mannschaft und ordentliche Anlagen mit, doch als Favorit geht der Gast in die Partie. „Wir werden alles daransetzen, die Partie zu gewinnen und Platz zwei zu verteidigen. Das haben sich die Mädels absolut verdient.“
Muambay hebt hervor, dass sein Team zuletzt auch in wechselnder Besetzung konstant gepunktet habe. „Egal, wer zuletzt auf dem Platz stand: Wir konnten in den vergangenen Wochen immer punkten. Genau daraus ziehen wir unser Selbstvertrauen.“
Aufsteiger SC Alemannia Straß empfängt am Sonntag Vorwärts Spoho II – ein Duell zweier Teams, die nach zwei Niederlagen in Folge dringend wieder ein Erfolgserlebnis suchen. Straß steht mit 6 Punkten auf Rang 11 und musste zuletzt ein klares 0:4 in Allner-Bödingen hinnehmen. Spoho II kassierte zeitgleich ein 0:1 gegen Jüngersdorf und liegt mit 13 Punkten auf Platz 6.
Trainer Sascha Schmitz blickt der Partie mit Respekt, aber auch mit einer klaren Erwartungshaltung entgegen. „Am Sonntag empfangen wir mit der SpoHo 98 eine spielstarke und erfahrene Mannschaft bei uns in Straß“, sagt der 47-Jährige, der sich auf ein Wiedersehen mit früheren Bekannten freut. „Im Mittelpunkt steht jedoch, dass wir uns endlich für unsere guten Leistungen belohnen und etwas Zählbares mitnehmen.“
Gerade im letzten Heimspiel vor der Winterpause wolle sein Team noch einmal alles investieren. Schmitz macht klar: „Wir wollen einen starken Jahresabschluss zu feiern und uns mit drei Punkten zu belohnen.“
Die Kölnerinnen reisen mit der besseren Tabellenposition an, und können trotz zweier Niederlagen ohne eigenes Tor ohne Druck aufspielen. Dass Alemannia Straß zu Hause noch ohne Punktgewinn ist, dürfte auch dem Kolacki-Team bekannt sein.
Drei Siege aus den letzten vier Spielen bedeuten für die Gastgeberinnen mit neun Punkten den zehnten Rang, während Menden mit 16 Zählern den vierten Platz inne hat. Beide Mannschaften gehen mit konträren Ergebnissen in dieses letzte Spiel vor der Winterpause: Jüngersdorf siegte auswärts 1:0 bei Spoho II, Menden unterlag zu Hause knapp mit 0:1 gegen Waldenrath-Straeten und musste die zweite Niederlage in Folge einstecken.
Trainer Hans-Josef Ohrem erwartet einen starken Gegner, sieht seine Mannschaft aber keineswegs ohne Chancen. „Im letzten Heimspiel des Jahres erwarten wir mit Menden eine junge, dynamische Mannschaft, die eine wirklich gute Hinrunde gespielt hat“, sagt der 54-Jährige.
Gleichzeitig betont er, dass der TuS die eigene Entwicklung der vergangenen Wochen nutzen möchte: „Trotzdem wollen wir punkten und den aktuell positiven Trend mit in die Pause nehmen.“
Sein Team wolle am Sonntag mutig auftreten, erklärt Ohrem weiter. Hoher Einsatz, viel Laufbereitschaft und ein kompaktes Miteinander seien die Voraussetzungen dafür, dem Favoriten ein intensives Duell zu liefern.
Der SV Menden musste zuletzt eine unglückliche Heimniederlage hinnehmen, hat aber insgesamt eine starke Hinrunde gespielt – und will diese mit einem Erfolg im Kreis Düren abrunden.