Wie fühlt es sich als Neuzugang an, wenn man gar nicht da ist? Dieses Gefühl kennt Jonas Blümel mittlerweile nur zu gut. Im Frühling fasste er den Entschluss, zur DJK Vilzing zu wechseln. Dann riss er sich das Kreuzband - und konnte für seinen neuen Verein noch kein einziges Mal auf dem Platz stehen. Jetzt zeichnet sich aber ein Ende der Leidenszeit ab.
Kurzer Rückblick: 18. Mai 2024, die SpVgg Hankofen-Hailing sichert sich dank eines 1:0-Siegs beim FC Coburg den Titel in der Bayernliga Nord. Jonas Blümel darf sich Bayernliga-Meister nennen. Eine Auszeichnung, mit der sich wahrlich nicht viele Amateurfußballer schmücken dürfen. Gleichzeitig ist es aber ein ganz bitterer Tag für den mittlerweile 23-Jährigen, weil er sich just im Moment des Triumphs schwer verletzt. Spätere Diagnosen bestätigen die düstere Vorahnung: Kreuzbandriss!
Er wird am 31. Juli von Prof. Dr. Michael Strobel in Plattling operiert. Allerdings läuft es anschließend alles andere als glatt für ihn. "Ich hatte richtige Probleme, meine Entzündungswerte waren viel zu hoch. Die Lage verschlechterte sich und ich musste in der Nacht auf den 6. August wieder ins Krankenhaus und wurde noch einmal operiert. Danach musste ich sieben Tage im Krankenhaus bleiben und Antibiotika nehmen", erzählt Blümel rückblickend.
Aber nicht nur die Wiederherstellung seiner körperlichen Fitness ist für Jonas Blümel eine Herausforderung; analog dazu muss er einen Spagat hinbekommen: Wie kann ich Teil einer Mannschaft sein, obwohl ich gar nicht spiele? Im Sommer kam der gebürtige Radldorfer (Lkr. Straubing-Bogen) als Neuer nach Vilzing, in dem Wissen, dass er für sehr lange Zeit nicht die Möglichkeit haben wird, sein Können unter Beweis zu stellen. Ein komisches Gefühl. "Ich hätte es mir schwieriger vorgestellt, als es dann tatsächlich war", blickt Blümel zurück. "Ich kannte schon einige Spieler wie Max Putz oder Bene Fischer. Vor allem Max hat dafür gesorgt, dass ich super aufgenommen und integriert worden bin. Ich bin echt happy, denn ich würde schon sagen, dass ich gut drin bin in der Mannschaft. Ich versuche, bei jedem Heimspiel da zu sein. Der Verein, die Verantwortlichen, das Trainerteam und die Spieler unterstützen mich alle super. Ich kann mich wirklich nicht beschweren", ist Blümel erleichtert, dass er kein Außenseiter-Dasein fristen muss.
Der Zuspruch tut ihm in einer schwierigen Phase seiner Laufbahn gut, freilich überkommt ihn hier und da auch Wehmut: "Da denke ich dann schon: Hach, wäre jetzt einfach schön, auf dem Platz zu stehen und spielen zu können." Ein wenig Geduld wird er noch brauchen, doch es zeichnet sich Licht am Ende des Tunnels ab. Zum Schluss freut er sich schon auf ein Ereignis, das gar nicht mehr in allzu ferner Zukunft zu sein scheint: "Das erste Mal das schwarz-gelbe Trikot überziehen. Das wird cool."