2025-01-24T06:57:50.986Z

Interview
André Thüne hat aus vielen Einzelspielern eine Mannschaft geformt.
André Thüne hat aus vielen Einzelspielern eine Mannschaft geformt. – Foto: © Christian Heilwagen

Das Ergebnis harter Arbeit

Im Sommer übernahm André Thüne das Traineramt beim 1. SC 1911 Heiligenstadt. Nach einem halben Jahr steht die Mannschaft im Pokalhalbfinale und ist Herbstmeister.

Wir haben mit dem Heiligenstädter Trainer über die Erfolgsgeschichte im Gesundbrunnenstadion, die Rolle von Fabian Schnellhardt, das letzte Hinrundenspiel gegen Bad Langensalza und die Ziele für die Restsaison gesprochen...

FuPa Thüringen: Wie beurteilst du dein erstes halbes Jahr in Heiligenstadt? Hast du mit so einen „Zwischenerfolg“ gerechnet?
André Thüne: Ich wusste, dass was in der Mannschaft steckt. Das wir im Pokalhalbfinale stehen, ist stark. Das wir dann noch in der Punkterunde oben stehen, ist natürlich auch klasse. Da freuen wir uns sehr drüber. Ehrlicherweise habe ich nicht damit gerechnet. Ich wusste aber, dass die Mannschaft gut ist und was erreichen kann – auch bevor Fabian Schnellhardt zu uns kam.

FuPa Thüringen: Was bedeutet dir bzw. euch als Team der Titel „Herbstmeister“?
André: Das ist sicher eine schöne Momentaufnahme. Lieber wäre es mir, wenn wir am Ende noch Erster sind. Wenn ich einmal oben stehe, will ich auch mit aller Macht versuchen diesen Platz zu verteidigen. Die Herbstmeisterschaft ist eine schöne Sache, zumal wir es mit drei Punkten gegen Bad Langensalza am Wochenende nochmal zementieren können. Das unsere Leistungen honoriert werden, sieht man an den Zuschauern. Wir haben in den Heimspielen einen Schnitt von 350 Zuschauern. Es bewegt sich viel und macht einfach gerade Spaß.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor in Heiligenstadt: Das Traineteam.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor in Heiligenstadt: Das Traineteam. – Foto: © Stanislav Salamanov

FuPa Thüringen: Was ist euer Erfolgsgeheimnis als Mannschaft? Welche Stellschrauben hast du gedreht?
André: Wir haben aus vielen guten Einzelspielern eine Mannschaft geformt. Hier leistet jeder im Staff gute Arbeit: Mein Co-Trainer, Torwart-Trainer, Physios und alle die dazugehören. Das passt gut zusammen, auch zwischenmenschlich. Auch in der Kabine ist gute Stimmung. Die Jungs trainieren hart. In der Vorbereitung haben wir viermal die Woche, in der Saison dreimal wöchentlich trainiert. Wir haben immer durchgezogen und das zeichnet uns aus. Wir haben das System ein bisschen umgestellt und sind in einem Flow hineingeraten.

FuPa Thüringen: Welche Rolle spielte die Verpflichtung von Fabian Schnellhardt für euch? Wo hilft er euch weiter?
André: Zweifelsohne ist er für uns eine absolute Verstärkung. Er ist menschlich ein ganz toller Typ. Er kam vor der Saison zu uns mit dem Ziel sich fit zu halten, weil sein Vertrag in Darmstadt ausgelaufen war. Er stammt ja aus dem Eichsfeld. Wir haben nie dran geglaubt, dass er auch bei uns spielt. Von der zweiten Trainingswoche an hat es ihn so gefallen, dass es sich dann doch dazu entschlossen hat und bei uns einen anderen Weg eingeschlagen hat. Er hilft uns nicht nur auf sondern auch neben dem Platz. Er geht mit einer unglaublichen Professionalität an jede Übung ran. Da können sich einige eine Scheibe abschneiden. Viele Übungen, die wir machen, ist ja für ihn eigentlich wie im Schlaf. Aber er absolviert sie mit so einer Genauigkeit und Konzentration, von der viele noch lernen können. Er führt die Spieler sehr gut. Er spricht mit den jungen Spielern und ist ein total netter Typ, wie du und ich. Er ist völlig auf den Boden und sportlich wie auch menschlich einfach Wahnsinn.

Fabian Schnellhardt ist ein Unterschiedsspieler. Letztes Jahr noch Bundesliga mit Darmstadt, diese Saison Thüringenliga in Heiligenstadt.
Fabian Schnellhardt ist ein Unterschiedsspieler. Letztes Jahr noch Bundesliga mit Darmstadt, diese Saison Thüringenliga in Heiligenstadt. – Foto: © Michael Apel

FuPa Thüringen: Was für ein Spiel erwartest du jetzt gegen Bad Langensalza? Worauf wird es ankommen, um den nächsten Sieg einzufahren?
André: Ich erwarte ein Spiel, wie es Schleiz letzte Woche vorgemacht hat. Das wird uns auch in der Rückrunde dann öfter treffen, gerade bei den Heimspielen in Heiligenstadt. Die Gegner werden kompakt mit gefühlt acht, neun, zehn Leuten verteidigen. Durch schnelles Spiel und hohe Laufbereitschaft müssen wir dann uns Räume erarbeiten. Schleiz hat uns letzte Woche lange Zeit das Leben sehr schwer gemacht. Sie haben sehr gut verteidigt. Das wird Langensalza sicher so machen. Wir müssen uns auch in der Rückrunde auf solche Gegner einstellen. Diesen Status haben wir uns erarbeitet. Im letzten Jahr hat hatte Heiligenstadt nach 30 Spielen 34 Punkte. Jetzt haben wir nach 14 Spielen schon 35 Punkte. Wir haben uns weiterentwickelt als Mannschaft und auch jeder Einzelne hat sich entwickelt. Entsprechend müssen wir uns darauf einstellen, dass die Gegner erstmal kompakt stehen und auf Konter lauern.

FuPa Thüringen: Was sind eure Ziele für die Restsaison? Habt ihr schon über die mögliche Aufstiegsfrage gesprochen?
André: Mein Ziel ist es den Platz bis zum Ende zu verteidigen, auch wenn es noch harte Konkurrenz gibt. Speziell SCHOTT Jena sehe ich hier, die knapp hinter uns sind und ähnlich stark und erfolgreich Punkte gesammelt haben. Nicht zu vergessen auch Eichsfeld, Nordhausen und Fahner Höhe sowie eventuell Bad Neustadt. Wir müssen weiter jedes Spiel Vollgas geben und ich will ganz klar den Platz verteidigen. Über einen möglichen Aufstieg habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Das ist noch ein langer Weg und darüber muss sich erstmal der Vorstand Gedanken machen. Ich möchte am Ende da stehen, wo wir jetzt stehen und durch einen dummen Zufall auch gerne nochmal im Pokal eine Runde weiterkommen.

Aufrufe: 06.12.2024, 13:00 Uhr
André HofmannAutor