2024-04-29T14:34:45.518Z

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Hassia-Trainer Thomas Klöckner möchte seinem Verein mit Rat und Tat zur Seite stehen.	Archivfoto: Mario Luge
Hassia-Trainer Thomas Klöckner möchte seinem Verein mit Rat und Tat zur Seite stehen. Archivfoto: Mario Luge

Das doppelte Prinzip Hoffnung bei Hassia Bingen

Verbandsligist Hassia Bingen möchte Primus SC Idar ärgern und den Spielbetrieb fortführen

Bingen. Am Sonntag (15 Uhr) trifft Hassia Bingen auf keinen Geringeren als den SC Idar-Oberstein. Ob auf dem Kunstrasen oder im Stadion, kann erst am Freitagnachmittag entschieden werden. Die Gäste jedenfalls kommen als designierter Aufsteiger in die Oberliga, verfügen über den besten Sturm und die beste Abwehr der Liga. Allein Torschützenkönig Florian Zimmer hat bei einer Ausbeute von bislang 27 Treffern zweimal mehr eingenetzt als die Hassia insgesamt.

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Soweit die Voraussetzungen für das drittletzte Heimspiel der Binger in der Saison, die wiederum die letzte für eine lange Zeit sein könnte. Allerdings: In der Hinrunde waren die Voraussetzungen ähnlich, war die Hassia vor der Fahrt in die Edelsteinstadt noch sieglos, holte beim großen Favoriten aber einen verdienten Zähler und startete eine kleine Serie mit drei anschließenden Dreiern.

„Aufgeben ist keine Option“, macht Hassia-Trainer Thomas Klöckner klar, spricht damit das Spiel am Sonntag genauso an wie die Situation im Verein. „Für mich ist es keine Option, dass es überhaupt nicht mehr weitergeht. Jede Mannschaft ist besser als keine“, sagt er mit Blick auf die finanzielle Situation rund ums Verbandsliga-Team und berichtet von Diskussionen innerhalb des Clubs, alles versuchen zu wollen, dass auch in der nächsten Saison eine Aktivenelf auf dem Platz stehen kann. Sei Credo: „Selbst eine Mannschaft, die Lehrgeld bezahlt, ist besser als keine.“

Vorstandsmitglied und Ex-Profi Fabian Liesenfeld unterstreicht, dass man im Hintergrund rührig sei und alles versuchen wolle, eine Mannschaft aufbieten zu können. „Wir spielen verschiedene Szenarien durch, wollen unbedingt alles dazu tun, dass es weitergeht.“ Dass wohl kaum einer der aktuellen Spieler gehalten werden kann, ist ihm klar. „Wenn du als Verein keine Perspektive aufzeigen kannst, ist es logisch, dass andere Clubs Schlange stehen.“

Künftiger Kader könnte teilweise aus der eigenen A-Jugend kommen

Die sportlichen Voraussetzungen dafür, dass die Hassia-Zukunft in der Verbandsliga liegt, will Klöckner mit der noch bestehenden Truppe in den verbleibenden sieben Spielen schaffen. Für ihn steht fest, dass er den Verein auch danach nicht allein lassen will. Während sein Bruder Christian und Sascha Witt ihren Rücktritt angekündigt haben, will Thomas Klöckner dem Verein mit Rat und Tat zur Seite stehen, in welcher Rolle auch immer, gibt zugleich zu: „Wenn die Mannschaft, die wir zusammengestellt und aufgebaut haben, aufgrund eines Komplettversagens auseinanderbricht, ist das natürlich ein Schlag.“ Alle drei waren und sind mit Herzblut dabei. „Die Aktion treibt einen zu Tränen“, gibt Thomas Klöckner zu, denkt einerseits zurück an die mühevolle Zusammenstellung des Kaders nach dem Zusammenbruch des Oberligateams vor zwei Jahren, andererseits an die „Heidenarbeit, die es bedeuten wird, eine neue Mannschaft auf die Beine zu stellen“. Verschließen würde er sich dieser aber nicht.

Ob in der Verbands- oder bei einem Abstieg in der Landesliga. Eine Möglichkeit sieht Klöckner im Versuch, den kommenden Kader teilweise aus der eigenen A-Jugend zu generieren. Dazu könne je nach Konstellation auch der ein oder andere Landesligaspieler stoßen, dem es vor allem um die Freude am Fußball gehe und der für wenig bis gar kein Geld die Schuhe schnüre. Spruchreif sei noch nichts, „aber es gibt vielleicht ein kleines Türchen, das sich öffnen könnte.“



Aufrufe: 012.4.2024, 15:00 Uhr
Jochen WernerAutor