2024-05-17T14:19:24.476Z

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Ihr Trikot mit der Nummer 8 zum Abschied: Maria Breitenberger (2. v. l.) neben Andrea Bichler, Raffi Stemmer und Sophie Bauer (v. l.).
Ihr Trikot mit der Nummer 8 zum Abschied: Maria Breitenberger (2. v. l.) neben Andrea Bichler, Raffi Stemmer und Sophie Bauer (v. l.). – Foto: Thomas Ernstberger

„Das beste Vorbild, das es geben kann“: 333 Spiele und 110 Tore – MTV verabschiedet Breiti

Dießener Legende

Der MTV Dießen spielt fortan ohne Maria Breitenberger. Die langjährige Spielerin wurde auf eigenen Wunsch still und leise verabschiedet.

Dießen – Die Frauen-Fußballmannschaft des MTV Dießen ohne „Breiti“, ohne ihren langjährigen Kapitän (Kapitänin wollte sie nie genannt werden) Maria Breitenberger? Geht nicht, kann nicht sein, ist bestenfalls eine Momentaufnahme, das hält sie nicht lange durch, sie spielt eh bald wieder – so waren die ersten Reaktionen, als das „Herz“ des Teams im Frühjahr ihr Karriereende ankündigte und im Sommer tatsächlich ihre (oftmals aus Verletzungsgründen stark bearbeiteten) Fußballschuhe an den Nagel hängte.

Es war ein ganz stiller, ja unauffälliger Abgang – ohne Abschiedsspiel, ohne mediales Brimborium. Das hatte sich die Nummer 8 der MTV-lerinnen so gewünscht. Nach 13 Jahren als Spielführerin ihrer „Mädels“ und 330 Spielen und 109 Toren in der Bayern-, Landes- und zuletzt Bezirksoberliga zog sich die ehemalige Zweitligaspielerin beim FC Wacker München, die am 17. Juli 2009 zu den Ammersee-Fußballerinnen gekommen war, offiziell aus dem Trainings- und Spielbetrieb zurück.

„Sportlich und menschlich war sie das beste Vorbild, das es für junge Fußballer und Fußballerinnen geben kann.“

Trainer Nico Weis über Maria Breitenberger

Doch Maria wäre nicht Maria, würde sie ihrer Mannschaft nicht weiter zur Seite stehen, wenn höchste (Personal)-Not an der Frau ist. Sprich: Wenn Trainer Nico Weis die Spielerinnen ausgehen. So tauchte die Nummer 8, allerdings ohne Namen, schon mal am 3. Oktober beim Kreispokal-Finale in Gilching (0:1) auf – und wurde da eingewechselt. Vier Tage später, beim 3:0 in Langengeisling stand die „anonyme Nummer 8“ sogar in der Startelf. Und am 28. Oktober, beim 1:2 im Heimspiel gegen Forstern wurde „k.A.“ („keine Angabe“, so steht’s offiziell beim Bayerischen Fußballverband) sogar in der Torschützenliste aufgeführt. Diese „k.A.“, die da per Kopf für Dießen traf – das war noch mal Maria Breitenberger, die es damit auf 333 Spiele und 110 Tore für den MTV brachte.

„Weit über 300 Spiele, drei Aufstiege und zwei Pokalsiege – da kann man zu Recht von einer Breitenberger-Ära sprechen, die da zu Ende geht“, sagt Coach Weis über seinen verlängerten Arm auf dem Spielfeld. Mehr noch: „Maria ist die kompletteste Fußballerin, die ich in meiner Karriere trainieren durfte. Sie hat nicht nur die Mannschaft geführt und unserem Team ein Gesicht und Struktur gegeben, sie hat auch unzählige wichtige Tore geschossen und vorbereitet und uns bis in die Bayernliga geführt“, so ihr langjähriger Trainer.

Weis weiß nur Gutes über die langjährige Mittelfeldspielerin zu berichten: „Sportlich und menschlich war sie das beste Vorbild, das es für junge Fußballer und Fußballerinnen geben kann. Nicht nur in jedem Spiel, auch in jedem Training und immer dann, wenn sie außerhalb des Platzes gebraucht wurde.“ Nicht nur für den Coach ist klar: „Sie hat eine sportliche Ära geprägt.“

Da der offizielle Abschied im Sommer ausgefallen ist, wurde er jetzt im kleinen Kreis nachgeholt. Maria Breitenberger bekam vom Team ein Trikot mit „ihrer“ Nummer 8 überreicht, gerahmt und mit vielen Fotos aus ihrer erfolgreichen Karriere versehen. Dazu gab’s eine emotionale Rede ihrer Spielführer-Nachfolgerin Sophie Bauer und ihrer langjährigen Weggefährtin Andrea Bichler: „Wir sind dir so, so dankbar für alles, was du auf und neben dem Platz für uns und die Mannschaft geleistet hast.“ „Kapitän Breiti“ – sie ist die zweite Dießener Legende nach Maria Steinle, die den Frauenfußball beim MTV vor 52 Jahren ins Leben gerufen und etabliert hat. (ebg)

Aufrufe: 02.1.2024, 09:58 Uhr
Redaktion StarnbergAutor