Viele Amateurklubs kennen das Problem, dass derzeit auch beim SV Reihen vorherrscht. "Wir haben mit 17,18 Mann ohnehin keinen allzu großen Kader und dann müssen wir ab und an bei den alten Recken anrufen", sagt Christian Stumpf. Der Reihener Trainer hat dafür Routiniers wie Jan Kührt oder Christian Seyfert in der Hinterhand, die diese Runde bereits die in die Jahre gekommenen Knochen für den Verein hingehalten haben.
Am Donnerstag ist es nicht ausgeschlossen, dass erneut der ein oder andere Altstar aufläuft, schließlich braucht der SV gerade Mitte der zweiten englischen Woche in Folge jeden, der einsatzfähig ist. Die Aufgabe im Achtelfinale des Kreispokals ist obendrein eine äußerst undankbare. Der SV Tiefenbach, ein Top-Team aus der Kreisklasse A kommt zum Kreisligisten und wird deshalb hochmotiviert sein, um dem klassenhöheren Konkurrenten ein Bein zu stellen.
Das weiß auch Stumpf, der sich sicher ist: "Die Tiefenbacher sind von ihrer Besetzung für mich eine Mannschaft mit Kreisliga-Qualität. Ich kenne einige der Spieler und habe auch mitbekommen, dass sie im Sommer gute Transfers getätigt haben."
Die Klassenzugehörigkeit spielt für den Reihener Coach ohnehin keine Rolle. "Das blende ich bei Pokalspielen komplett aus." Er hat einzig und allein das Viertelfinale im Blick und verrät, "dass wir uns dieses Jahr viel im Pokal vorgenommen haben, nachdem wir vergangenen Runde in der zweiten Runde sehr unglücklich in Helmstadt ausgeschieden sind."
Jene Helmstädter dürfen zuhause antreten und empfangen mit dem TSV Neckarbischofsheim einen Ligakonkurrenten zum Lokalderby. Da Derbys und Pokalspiele gleichermaßen ihre eigenen Gesetze haben, ist hier gleich doppelt alles möglich. Das heißt, die bessere Tagesform und vermutlich auch ein Quäntchen Glück werden über Sieg und Niederlage, über Viertelfinale oder geplatzte Pokalträume entscheiden.
Ein weiteres Kreisliga-Duell bestreiten der TSV Kürnbach und der SV Adelshofen. Dabei spricht vieles, aber nicht alles für den TSV. Adelshofen kann schließlich Pokal, wie sie vergangene Runde bewiesen haben, als sie das Endspiel erreicht und dort um Haaresbreite erst nach Verlängerung den Titel verpassten.
Die Begegnung zwischen dem SV Rohrbach/S. und dem VfB Epfenbach hätte sogar in der Kreisliga Topspiel-Charakter und wäre auch ein denkbares Finale gewesen. Nun muss einer der beiden im Achtelfinale die Segel streichen.
Das war es an Kreisliga-Duellen. Mit dem FC Zuzenhausen II und dem TSV Ittlingen kreuzen zwei Absteiger die Klingen, die sich jeweils sehr gut zurechtgefunden haben in ihren neuen Ligen. Zuze II gehört in der Kreisliga zur Spitzengruppe, ebenso wie der TSV in der Kreisklasse A.
"Wir haben uns dieses Jahr einiges auf die Fahnen geschrieben", sagt Christoph Münster. Der Trainer des FC Zuzenhausen II will nicht nur in der Liga glänzen, der Pokal ist ihm genauso ein großes Anliegen: "Wir haben uns gesagt, dass wir das Maximum im Pokal erreichen wollen, wohlwissend, dass man mit einem schlechten Tag auch schnell ausscheiden kann." Dieser schlechte Tag soll gegen Ittlingen unbedingt verhindert werden. Ein Vorteil dabei kann das Heimrecht sein. "Auf unserem eigenen großen Platz fühlen wir uns einfach wohl", sagt Münster.
Das bedeutet jedoch keineswegs, dass die Zuzenhausener ihren Gegner auf die leichte Schulter nehmen. Der Coach warnt: "Die Ittlinger haben sich nach dem Abstieg gefangen und nicht umsonst in der ersten Pokalrunde mit Türk Gücü Sinsheim den Titelverteidiger aus dem Wettbewerb geworfen."
Auf jenen Heimvorteil setzt ebenso der TSV Angelbachtal, der den klassenhören TSV Obergimpern empfängt, dabei aber nicht vor Ehrfurcht erstarren muss. Die Höhn-Elf hat an einem guten Tag, noch dazu unter der besonderen Flutlicht-Atmosphäre, durchaus das Zeug zu einer Pokal-Überraschung.
Eine solche wäre das Weiterkommen des SV "Edelweiß" Neidenstein. Die Kargakis-Elf muss zum Ligakonkurrenten TSV Steinsfurt, der nach dem Abstieg aus der A-Klasse möglichst den sofortigen Wiederaufstieg eintüten möchte.
Ein Achtelfinale steigt erst kommende Woche. Der TSV Waldangelloch und Türkspor Eppingen haben sich auf eine Verlegung auf Donnerstag, den 26. September geeinigt.