Dank eines Doppelschlags kurz vor der Pause sowie einer größtenteils konzentrierten Abwehrleistung ging der FC Langengeisling im Bezirksliga-Derby gegen den TSV Dorfen als Sieger hervor.
Langengeisling/Dorfen – „Die Mannschaft hat jetzt ein Problem“, sagte FCL-Spielertrainer Maxi Hintermaier und lachte. „An dieser Leistung muss sie sich jetzt messen lassen.“ Gerade eben hatte der FC Langengeisling den TSV Dorfen 3:1 (2:0) besiegt und dabei so gut gespielt wie in den vergangenen zweieinhalb Bezirksliga-Jahren noch nie.
Dabei fing alles eher unspektakulär an. Vielleicht wollte Alexander Wolf in der 28. Minute nur das Publikum aufwecken, als er einen Abschlag direkt auf die Tribüne drosch (28.). Bis dahin hatte es nur einen Aufreger gegeben, und auch da war der Dorfener Keeper der Hauptakteur. Nach Traumpass von Max Maier stand FCL-Stürmer Maxi Birnbeck frei vor Wolf. Birnbeck hatte Zeit, konnte sich die Ecke aussuchen, entschied sich für die linke, doch da schnellte schon der Fuß des Dorfeners hervor – eine tolle Parade (11.).
Ansonsten bestimmten die Defensiven das Geschehen. Die Gäste versuchten es einmal aus 20 Metern, aber Leon Eichers Schuss landete direkt in den Armen von Geislings Torwart Michael Hierl. Und sonst? Ein paar Flanken ins Nichts, schöne Zweikämpfe zwischen Hintermaier und Dorfens agilem Alex Heilmeier – und dann eben Wolfs Abschlag. Der aber scheinbar den FCL wachrüttelte. Florian Rupprecht tankte sich links durch, schoss aus spitzem Winkel aber daneben. Auch David Riederle versuchte es aus 25 Metern. Das war aber zu harmlos, um Wolf zu beschäftigen.
In der 39. Minute setzte sich schließlich Hannes Dornauers Hartnäckigkeit durch. Der FCL-Kapitän erkämpfte sich am rechten Strafraumeck einen schon verloren geglaubten Ball zurück, flankte halbhoch vors kurze Eck, wo Birnbeck die Kugel über die Linie bugsierte – ein Müller-Tor (39.). Die Dorfener hatten sich noch nicht vom 0:1 erholt, da lag der Ball schon wieder im Kasten. Hintermaier hatte bei einem seiner vielen Sturmäufe einem Dorfener Verteidiger noch einen Beinschuss verpasst und in die Mitte geflankt, wo Birnbeck wieder schneller war als die Gäste und den Ball via Innenpfosten ins Tor köpfte.
Im zweiten Durchgang taten erst einmal die Geislinger mit ein paar Nachlässigkeiten alles dafür, den Gegner wieder ins Spiel zu bringen. So verschlief Niko Simak bei einem Pass ins Nichts, dass Fabio Zöller doch mitgelaufen war und in die Mitte flankte, wo Schiedsrichter Raffael Dauner erst auf Elfmeter entschied, den er dann nach Rücksprache mit dem Assistenten zurücknahm.
„Das war ein klares Handspiel“, ärgerte sich hinterher Dorfens Trainer Heiko Baumgärtner. Mit einem möglichen Anschlusstreffer wäre es vielleicht nochmal spannend geworden. Da hatte der FCL aber ohnehin etwas dagegen. Insbesondere Riederle wollte endgültige Klarheit, dribbelte sich rechts durch, seine Hereingabe verpasste allerdings Birnbeck. Dann bediente Riederle Paul Bucher, der Keeper Wolf mit seinem Lupfer zum 3:0 keine Chance ließ (63.) – die Entscheidung.
Kurz zuvor war übrigens Michael Friemer eingewechselt worden. Der Dorfener Stürmer brachte nochmal Wind in die Partie. Mit einer gewissen Stinkigkeit, die der TSV ansonsten vermissen ließ. Jedenfalls legte sich Friemer im Seitenaus fernab vom Tor mit der halben FCL-Hintermannschaft an. Da war sie wieder mal: Die Rudelbildung, die scheinbar bei diesem Derby nicht fehlen darf. Der Schiedsrichter hatte das aber schnell im Griff. Danach probierten die Gäste alles. Nach einem Eicher-Freistoß verpasste am langen Eck Friemer (70.), der eingewechselte Yavus Tenha köpfte aus acht Metern vorbei. In der Schlussminute reagierte dann Manuel Rott nach einer Ecke am Schnellsten und traf volley aus fünf Metern in den linken oberen Winkel zum 1:3. Mehr ließen die Langengeislinger dann nicht mehr zu. (Dieter Priglmeir)
Rudi Thalmeier, ehemaliger FCL-Spieler: „Das war insgesamt ein sehr gutes Spiel. Der Geislinger Sieg war verdient und hätte angesichts der Torchancen noch höher ausfallen können.“
Gerhard Ippisch, Erdinger Stadtrat, ehemaliger Vorsitzender der SpVgg Eichenkofen: „Die Dorfener waren harmlos. Sie haben vielleicht gut mitgespielt, aber nach vorne ging überhaupt nichts. Dass es am Schluss nochmal so hektisch wurde, habe ich nicht verstanden. Dafür war alles zu eindeutig.“
Tobi Schneider, Ex-Spieler von Rot-Weiß Klettham: „Geisling hat von Anfang an die besseren Chancen gehabt, die Tore zur richtigen Zeit gemacht und auch gut verteidigt.“
Sebastian Held, Trainer des FC Langengeisling 2: „Das war ein hochverdienter Sieg, weil es für Geisling ein Derby war und für Dorfen keins. Das war enttäuschend, was Dorfen heute abgeliefert hat.“
Günter Sattler, ehemaliger Jugendleiter des TSV Dorfen: „Dorfen war in den ersten 20 Minuten besser. Keine Ahnung, warum die Mannschaft dann so nachgelassen hat. Geisling war giftiger und aggressiver. Da kann man als Dorfener zufrieden sein, dass es nicht noch höher ausgegangen ist.“