Dabei waren die Schützlinge von Trainer Georg-Martin Leopold vor allem auch spielerisch dem Gastgeber meist überlegen.
BERICHT von Jörg Kaltofen // ZFC Meuselwitz
Genau 3890 Zuschauer, darunter auch einige aus Meuselwitz, hatten bei kühlen Temperaturen den Weg in die Zwickauer GGZ-Arena gefunden und man kann es vorwegnehmen: Sie wurden nicht enttäuscht. Kurz vor dem Anpfiff hatten die Jungs von der U9 des SV Rositz ihren großen Moment. Sie agierten diesmal als Einlaufkinder und durften Hand in Hand mit den Regionalligaspielern den Rasen betreten. Genau wie die jungen Eckersbacher Fußball-Kitz, die mit den Zwickauern einlaufen durften, zeigten sich auch die Rositzer Kinder mächtig beeindruckt, als ihre Namen durch die Zwickauer GGZ-Arena hallten. Coole Sache.
Gleich zu Beginn machten die Gast-Kicker richtig Druck und zeigten, dass sie hier gleich mal eine Duftmarke setzen wollen. Schon nach fünf Minuten nutzte Zipse auch gleich den ersten schönen Spielzug und ging in Führung. David Pfeil bediente Luca Bürger, der geschickt auf Florian Hansch durchsteckte. Und "Hanscher" ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und hob das Leder an FSV-Keeper Lucas Hiemann vorbei ins Netz. Diese Führung war nicht mal unverdient, da Zipse eindeutig die Anfangsphase gehörte. Doch so mit der Zeit kamen auch die Zwickauer in die Partie rein und hatten nach 21 Minuten die gute Ausgleichsmöglichkeit. Dabei zwang Marc-Philipp Zimmermann mit seinem Kopfball Zipse-Keeper Lukas Sedlak zu einer Glanzparade. Doch die Zwickauer ließen nicht locker und nur zwei Zeigerumdrehungen später zappelte der Ball dann doch im Zipsendorfer Tor. Dabei spielten sich Marc-Philipp Zimmermann und Mike Könnecke den Ball zu, legten final für den völlig blank stehenden Jahn Herrmann auf, der keine Mühe hatte, das Leder per Kopf im Meuselwitzer Tor zu versenken (23‘). In der Folge waren die Zwickauer das aktivere Team, ohne jedoch größere Gefahr zu erzeugen. Dem ZFC gehörte dann wieder die Endphase der ersten Hälfte. So probierte es Jan Halasz mit einem satten Schuss nach 32 Minuten, den FSV-Keeper Lucas Hiemann gerade noch über die Querlatte lenken konnte. Als auch ein weiter Schussversuch der ZFC-Kicker das Zwickauer Tor verfehlte (43‘) und ein Schuss von Florian Hansch stark gehalten wurde (45‘), stand fest: Es geht mit dem 1:1 in die Pause.
Die zweite Halbzeit begann sowie die Erste. Zipse im Vorwärtsgang. In der 50. Spielminute dann ein erster guter Schuss vom zur Halbzeit eingewechselten Nils Schätzle, der nur knapp das Tor verfehlte. Und so ging es weiter. Fünf weitere Minuten später scheiterte Luca Bürger, der nach einem Doppelpass mit René Eckardt, völlig freistehend, in Lucas Hiemann seinen Meister fand (55‘). Ja, die erneute Zipsendorfer Führung war längst überfällig und ein Murren ging schon durch die Arena. Bedauerlicherweise gibt es so Tage, da gehen die Dinger, trotz teilweise wunderschöner Spielzüge, einfach nicht rein. So scheiterten auch nochmal Luca Bürger, dessen guter Distanzschuss wieder vom FSV-Keeper pariert werden konnte (62‘), wie auch Florian Hansch, der von Nils Schätzle glänzend bedient wurde und das Leder knapp neben das Tor zirkelte (63‘). Die Hausherren, die bis dato in Hälfte zwei offensiv kaum in Erscheinung traten, hatten dann doch eine gute Möglichkeit, um auf 2:1 zu stellen. Wieder war Marc-Philipp Zimmermann per Kopf zur Stelle, setzte aber das Leder knapp neben den Pfosten. Und dann kam die 77. Spielminute mit der spielentscheidenden Szene. Der FSV Zwickau nutzte eine der wenigen Möglichkeiten und erzielte durch einen zugegeben wunderschönen Kopfballtreffer von Veron Dobruna das glückliche 2:1 und brachte somit das Stadion zum Beben. Der ZFC hat so viele Chancen verpasst und lag nun zurück. Obwohl Zipse in den verbleibenden Minuten nochmal alles probierte, konnte man sich kaum noch große Möglichkeiten herausspielen. Ein Schuss nochmal in der Nachspielzeit von Florian Hansch, den der glänzend aufgelegte Zwickauer Keeper Lucas Hiemann halten konnte (90+2‘). Dann war es das. Die Zwickauer gewannen glücklich und behielten die Punkte in der GGZ-Arena.
Fazit: Starkes Spiel, doch keine Punkte. Was man aber stellenweise für gute Angriffe und Kombinationen von den Meuselwitzer Jungs gesehen hat, das sah schon toll aus. Sicher hätte man gern etwas Zählbares mitgenommen, aber es hat nicht sein sollen. Auf zu den neuen Aufgaben! Die da heißen: Pokal in Lobenstein und dann Punktspiel gegen Jena.
Georg-Martin Leopold (Trainer Meuselwitz): „Wir hätten hier nicht bloß einen Punkt mitnehmen können, sondern hätten hier klar gewinnen müssen. Wir sind gut reingekommen, gehen in Führung, haben aber dann ein Ticken nachgelassen. Die Zwickauer konnten dadurch ausgleichen, aber in der zweiten Hälfte haben nur noch wir gespielt. Mit den Großchancen, die wir hatten, muss man wieder in Führung gehen und das Spiel gewinnen. So kam es aber, wie es im Fußball oft kommt: Zwickau nutzt eine schlechte Zuordnung von uns und geht in Führung. Das ist bitter, wird uns aber nicht umhauen. Glückwunsch an Zwickau zum glücklichen Sieg. Natürlich werden wir versuchen, im Rückspiel das wieder wettzumachen. "
Rico Schmitt (Trainer Zwickau): „Souverän ist anders! Wir haben heute gegen eine starke Mannschaft gespielt. Wenn man so die Formkurven beider Mannschaften hernimmt, war es heute ein Spitzenspiel. Nach dem frühen 0:1 war erstmal Ruhe im Stadion. Wir haben uns dann aber reingearbeitet und verdient ausgeglichen. Danach hat erstmal nur Meuselwitz gespielt, was zu hinterfragen ist. Wir haben viele Fehler gemacht und Meuselwitz hat uns im Spiel gehalten, durch ihre heutige „Nichtfähigkeit" ein weiteres Tor zu erzielen. Mit unseren Einwechslungen kam neue Dynamik. Dann macht Veron Dobruna, der zuletzt immer stark kritisiert wurde, ein super Tor, das hervorragend herausgespielt wurde. Ich freue mich für ihn und für die ganze Mannschaft, dass wir dann so einen dreckigen Sieg eingetütet haben. Auch wenn wir zum Schluss nochmal richtig schwitzen mussten. Solche Durchhänger wie in der zweiten Hälfte können wir uns in Zukunft nicht mehr leisten"