2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Wormatia-Spieler Maximilian Fesser scheitert bei der einzigen großen Chance der Wormser in Halbzeit eins am stark reagierenden Engers-Keeper Safet Husic.	Foto: Gerhard Hannappel
Wormatia-Spieler Maximilian Fesser scheitert bei der einzigen großen Chance der Wormser in Halbzeit eins am stark reagierenden Engers-Keeper Safet Husic. Foto: Gerhard Hannappel

Comebacker führt Wormatia zum Sieg

Eine Systemumstellung und der Kapitän ebnen dem Wormser Oberligist den Weg beim 4:1-Sieg in Engers

Engers. Die Entscheidung fiel relativ spontan. In der Abschlusseinheit vor dem Spiel hatte Wormatia-Trainer Peter Tretter sich schlussendlich für eine Dreierkette entschieden. Damit hoffte er, das flache 4-4-2-System des Gegners erfolgreich zu bespielen. Körperlich robuste Spieler auf der „Sechs“ sollten zudem den routinierten Gegner und die gefährlichen Standards verteidigen. Der Plan ging zunächst schief, aber dennoch feierten die Wormser einen schlussendlich ungefährdeten 4:1 (0:1)-Erfolg beim FV Engers – aber eben erst nach der Rückkehr zur gewohnten Formation mit Viererkette.

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Kapitän Loechelt schwingt sich zum Matchwinner auf

Nach Spielschluss in Engers erklärte Tretter: „Nach der Umstellung in der Pause haben wir vorne mehr Zugriff bekommen.“ Sein Torhüter Luca Pedretti pflichtet ihm bei: „In der Viererkette fühlen wir uns wohler, das kennen wir.“ Doch die taktische Umstellung war nicht der einzige Grund, weshalb die Wormatia nach dem Seitenwechsel wie ausgewechselt wirkte. Sandro Loechelt kam für den angeschlagenen Ivan Smijanic in die Partie und erhöhte die Qualität des Wormser Spiels sofort massiv. Mehr Struktur, mehr Ruhe, mehr Kommunikation – das ersehnte Comeback des Kapitäns hatte den erwünschten Effekt. „Er ist ein Leader, fertig“, sagt Pedretti und präzisiert: „Er hat Qualität, Mentalität und Erfahrung, die uns guttun.“

Waren die Wormser in der ersten Hälfte von der erfahrenen Oberliga-Truppe des FV Engers noch sichtlich beeindruckt, änderte sich durch die Einwechslung Loechelts die Situation auf dem Platz im Stadion am Wasserturm. Engers, das durch einen satten Abschluss von Hasan Kesikci nach 15 Minuten in Führung gegangen war und bei zwei Großchancen am Bein vom herausragenden Pedretti gescheitert war (38. und 45.) – gegen Sören Klappert rettete obendrein die Latte (27.) – fand im zweiten Durchgang offensiv gar nicht mehr statt. Der VfR-Schlussmann war in der gesamten zweiten Hälfte beschäftigungslos.

Das umgekehrte Bild bei der Wormatia, die sich im ersten Durchgang lediglich einen Hochkaräter von Maximilian Fesser erspielte (17.). In Durchgang zwei traten die Gäste wie verwandelt auf. Dass der Kapitän einen von Fesser herausgeholten Elfmeter verwandelte und damit den Wormser Torreigen eröffnete (63.), passte zu Loechelts-Comeback-Gala an diesem Nachmittag. Der quirlige Umut Sentürk (72.), Mittelfeldantreiber Jannik Marx (79.), der seine Hand in einer Szene bisschen übermütig in das Gesicht seines Gegenspielers streckte und, wäre es nach den heimischen Fans gegangen, dringend dafür vom Platz hätte gestellt werden müssen, und Younes Azahaf mit seinem Premierentor (90+3.), sorgten für die Wende in diesem hitzigen Oberliga-Spiel. Weitere Möglichkeiten nutzte der Gast nicht, der mit fortlaufender Spieldauer sein Tempo und seine spielerische Qualität durch die größeren Räume in der gegnerischen Defensive zu nutzen wusste.

Tretter sagt: „Am Ende war das hochverdienter Sieg von uns.“ Der Trainer freute sich vor allem über die lautstarke Kommunikation seiner Spieler. Nicht erst nach der Einwechslung von Loechelt. „Wir hatten heute eine andere Stimmung, eine ganz andere Atmosphäre wie zuletzt auf dem Feld.“ Mehr Gegenwehr, eine positive Körpersprache, laute Kommandos, Selbstvertrauen. „Das haben wir von den Jungs eingefordert und war gut heute.“ Sein Torwart wollte seinem Trainer nicht widersprechen. Pedretti bilanziert: „Wir haben in der zweiten Hälfte gesehen, dass wir qualitativ einfach besser sind als Engers, aber das alleine reicht eben nicht, wie wir in der ersten Hälfte bemerkt haben.“ Eben die Tugenden, die „Leader“ Loechelt der jungen Mannschaft unmittelbar nach seiner Einwechslung vormachte.



Wormatia: Pedretti – S- Ludwig, C. Ludwig (56. Saiti), Smijanic (46. Loechelt) – Nicklis (90. Holzemer), Haber, Sonn, Sentürk – Fesser (80. Azahaf), Marx – Kasper.

Tore: 1:0 Kesikci (15.), 1:1 Loechelt (63., Foulelfmeter), 1:2 Sentürk (72.), 1:3 Marx (79.), 1:4 Azahaf (90+3.).

FV Engers 1 VfR Wormatia 4

Aufrufe: 019.8.2023, 08:00 Uhr
Stefan MannshausenAutor