2024-04-15T13:50:30.002Z

Ligabericht
 Chiara Hahn spielt künftig für den Frauen-Bundesligisten SV Werder Bremen. (© WERDER BREMEN)
Chiara Hahn spielt künftig für den Frauen-Bundesligisten SV Werder Bremen. (© WERDER BREMEN)

Chiara Hahn erfüllt sich beim SV Werder Bremen ihren Traum

Frauen-BL: +++ Die aus Lauterbach stammende Fußballerin Chiara Hahn läuft nach ihrer Rückkehr aus den USA künftig für die Frauenmannschaft des SV Werder Bremen in der FLYERALARM-Bundesliga auf +++

Lauterbach/Bremen. An eine neue Trikotfarbe muss sich Chiara Hahn zu Beginn des neuen Jahres zwar nicht gewöhnen, aber an ein neues Land, eine neue Liga und einen neuen Verein. Nach zwei Jahren in den grünen Jerseys der „South Florida Bulls“, den Team der University of South Florida in Tampa (USA), trägt die gebürtige Lauterbacherin nun die grün-weißen Farben des SV Werder Bremen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga (wir berichteten). Und auch wenn die mittlerweile 21-Jährige in der Saison 2019/20 damals für den 1. FFC Frankfurt eine Partie in der höchsten Liga Deutschlands absolvieren und bereits ihr Debüt feiern konnte, geht mit dem Wechsel zum Team von der Weser sicherlich ein Traum in Erfüllung.

„Mein Ziel war es natürlich immer, es einmal in die Frauen-Bundesliga zu schaffen. Obwohl mein Stipendium in Amerika ja vier Jahre ging, war es eigentlich von Anfang an für mich klar, dass ich ein bis zwei Jahre bleiben will, um dann den nächsten Sprung zu machen. Und es ist jetzt natürlich schon ein tolles Gefühl, für einen solch großen, namhaften Verein in der ersten Bundesliga spielen zu können“, berichtet Hahn, für die um die Weihnachtszeit herum klar war, dass sie das Angebot der Norddeutschen annehmen würde.

Die zwei Jahre, die sie fernab der Heimat in Florida verbracht hat, würde die Mittelfeldspielerin aber keinesfalls missen wollen, im Gegenteil brachte die Zeit in Tampa viele positive Erlebnisse, sowohl sportlicher als auch privater Natur mit sich. Erfahrungen, die das junge Leben der Lauterbacherin sicherlich auch nachhaltig noch bereichern werden. „Es sind wirklich unheimlich viele Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse, die ich sammeln konnte. Mal eine völlig andere Kultur kennenzulernen, war toll. Man musste sich um vieles selbst kümmern und wurde natürlich automatisch wesentlich eigenständiger, und logischerweise haben sich meine Englischkenntnisse deutlich verbessert. Aus sportlicher Sicht wurde unheimlich viel Wert auf Kraft und Athletik gelegt, da habe ich auch deutlich zugelegt. Es war natürlich auch eine anstrengende Zeit, da wir meist zwei Spiele pro Woche hatten und ich dann in nahezu allen Spielen auf dem Platz stand beziehungsweise durchgespielt habe“, resümiert Hahn, ergänzt aber noch: „Ich würde diesen Schritt jederzeit wieder gehen!“

Der erste Kontakt zum SV Werder beziehungsweis nach Bremen kam im vergangenen Sommer zustande, als Chiara Hahn in Deutschland weilte, um sich auf die U20-Weltmeisterschaft vorzubereiten. In der dortigen Trainingsgruppe lernte sie den Trainer des Bundesliga-Teams kennen und knüpfte erste Kontakte zur Mannschaft. „Das hat mir direkt richtig gut gefallen, ich hatte gleich einen richtig guten Eindruck von Mannschaft und Trainer. Für mich war es später ein großer Schock, dass ich nicht für die U20-WM nominiert wurde, obwohl ich das ganze Jahr darauf hingearbeitet hatte. Doch den Kopf hängen zu lassen, war keine Option für mich“, berichtet die 21-Jährige, die für eine weitere Spielzeit in die USA zurückging und mit starken Leistungen, die sogar zu einer Nominierung in ein All-Star-Team führten, auf sich aufmerksam machte.

Und so flatterten bei Jörg Neblung, mittlerweile Chiaras Spielerberater, Angebote für die Mittelfeldspielerin ins Haus. Warum sie sich dann für den SV Werder Bremen entschied, lag aus mehreren Gründen auf der Hand: „Ich bin ein Mensch, der generell neue sportliche Herausforderungen liebt, für den aber auch das private Umfeld sehr wichtig ist. Zum einen kannte ich aus meiner Zeit dort im Sommer schon viele Leute. Zum anderen glaube ich, dass ich mich dort am besten weiterentwickeln kann. Ich möchte mich natürlich in das Team reinkämpfen und möglichst viel Spielpraxis sammeln. Priorität hat aber ganz klar der Mannschaftserfolg“, betont Hahn.

Das sportliche Ziel der Bremerinnen, die nach zehn absolvierten Partien auf dem vorletzten Tabellenplatz liegen und auf ihren ersten Saisonsieg noch warten müssen, kann nur „Klassenerhalt“ lauten. Zu diesem möchte Chiara Hahn, die im Nachwuchs der heimischen JSG Lauter der Stammvereine TV Maar, Spvgg. HAS Heblos, TSV Wallenrod und TV Frischborn begann, ehe sie über den JFV Alsfeld zum 1. FFC Frankfurt gewechselt war, ihren Teil beitragen.

Seit Montag dieser Woche läuft die Vorbereitung auf die am 5. Februar bei Bayer Leverkusen startende Restrunde wieder, und die Eindrücke der gebürtigen Lauterbacherin sind bislang bestens. „Ich bin sehr gut aufgenommen worden, das Level im Training ist wirklich gut. Man merkt, dass die Motivation trotz der momentanen Tabellensituation hoch ist und jeder wirklich alles reinwirft, um das Ruder herumzureißen“, beschreibt Hahn, die für den SV Werder im Trikot mit der Nummer 21 auflaufen wird. Mit einer Wohnung hat es für Chiara Hahn auch schon geklappt, wobei ihr der Verein eine große Hilfe war.

Wie es beruflich neben dem Sport weitergehen wird, davon hat die Neu-Bremerin auch schon eine klare Vorstellung. Denn einzig auf das Standbein „Profifußball“ zu setzen, ist nicht ihre Sache. „Ich bin definitiv der Meinung, dass man neben dem Fußball auf jeden Fall etwas machen sollte, um etwas in der Tasche zu haben. Im Sport gibt es ja nie Garantien, auch können Karrieren schnell enden, beispielsweise durch schwere Verletzungen. Daher werde ich mein Studium im Bereich ‚Business Management‘ auf jeden Fall fortsetzen. Ich werde aber, denke ich, ein Fernstudium betreiben, um zeitlich flexibler zu sein, auch hinsichtlich der Prüfungen. Wann ich loslege, weiß ich noch nicht, erst einmal will ich hier in Bremen natürlich Fuß fassen und mich einleben“, führt die 21-Jährige aus.

Wie es beruflich neben dem Sport weitergehen wird, davon hat die Neu-Bremerin auch schon eine klare Vorstellung. Denn einzig auf das Standbein „Profifußball“ zu setzen, ist nicht ihre Sache. „Ich bin definitiv der Meinung, dass man neben dem Fußball auf jeden Fall etwas machen sollte, um etwas in der Tasche zu haben. Im Sport gibt es ja nie Garantien, auch können Karrieren schnell enden, beispielsweise durch schwere Verletzungen. Daher werde ich mein Studium im Bereich ‚Business Management‘ auf jeden Fall fortsetzen. Ich werde aber, denke ich, ein Fernstudium betreiben, um zeitlich flexibler zu sein, auch hinsichtlich der Prüfungen. Wann ich loslege, weiß ich noch nicht, erst einmal will ich hier in Bremen natürlich Fuß fassen und mich einleben“, führt die 21-Jährige aus.

Aufrufe: 015.1.2023, 12:27 Uhr
Marc Steiner t(Lauterbacher Anzeiger)Autor