Chaos um das Bezirksligafinale beendet - Spielort bleibt bestehen

Gegner Borussia Münster muss locker zwei Stunden Anfahrt einplanen. Deutlich über 100 Kilometer Anreise, dazu die gesperrte A45 bei Lüdenscheid, und das an einem normalen Werktag, nämlich am kommenden Donnerstag. Freudenberg braucht dagegen wahrscheinlich nicht mal 30 Minuten, um die Heimspielstätte des Westfalenligisten RSV Meinerzhagen zu erreichen.

Bereits gestern Nachmittag erhielt FuPa Westfalen die Information, dass Borussia Münster versuchen wird, zu intervenieren. Die Lokalpresse "Münsterlandzeitung" berichtet, dass die Borussia gegen 17 Uhr beim FLVW per E-Mail Beschwerde und Einspruch gegen die Ansetzung des Entscheidungsspiels eingelegt hat.

Friedhelm Spey, Entscheidungsspielleiter der Aufstiegsrunde, erklärt gegenüber der Münsterlandzeitung: "Ich bin heilfroh, überhaupt eine Spielstätte gefunden zu haben. Die Kommunen sperren derzeit einen Platz nach dem anderen. In Hagen-Hohenlimburg lässt die Stadt beispielsweise den Platz sanieren. Ich weiß, dass der Spielort nicht glücklich ist, aber wenn jemand aufsteigen will, muss er dort hinfahren."

Auch der vom Entscheidungsspielleiter vorgeschlagene Termin Sonntag, 18. Juni, wird nicht zustande kommen. An einem Sonntag ließe sich die weite Anfahrt für Borussia Münster wohl eher stemmen. Aber Spey erklärt gegenüber FuPa Westfalen, dass die von ihm angegebenen Termine lediglich Vorschläge waren. Der Rahmenterminkalender sieht Donnerstag, den 15. Juni vor. Da nach seinen Informationen Freudenberg am Freitag die Saisonabschlussfahrt antritt, wurde der Sonntagstermin von dort abgelehnt.

Viel mehr wollte Spey zu der Angelegenheit auch nicht mehr sagen: "Ich habe die Angelegenheit an das FLVW-Präsidium abgegeben."

UPDATE 10.30 Uhr:

FuPa Westfalen erreicht soeben die Information, dass die Partie in Hagen stattfinden wird. Möglicherweise kommen der Sportplatz der SpVg Hagen 11 oder das Hagener Ischelandstadion, in das der TuS Bövinghausen für die Regionalliga umziehen wollte, in Frage.

Nach Hagen hätten sowohl Münster als auch Freudenberg jeweils ca. 80 km Anfahrt.

Manfred Schnieders, Präsident FLVW, erklärt gegenüber FuPa Westfalen: "Wir befinden uns aktuell immer noch in der Klärung. Ich kann noch keine endgültige Entscheidung bekanntgeben. In einer Stunde sollte es soweit sein."

UPDATE 12.30 Uhr:

Nun soll sich der SV Fortuna Freudenberg mit der beabsichtigten Entscheidung keineswegs einverstanden erklären und hat nach FuPa-Informationen seinerseits Beschwerde eingelegt. Schnieders bestätigt gegenüber FuPa Westfalen lediglich, dass es weiterhin keine endgültige Entscheidung gibt. Diese soll aber definitiv heute gefällt werden.

UPDATE 13 Uhr:

Nach neuesten Informationen aus Meinerzhagener Kreisen soll die Partie nun doch beim RSV stattfinden. Offensichtlich hat Freudenberg seinerseits erfolgreich eine Verlegung abgewendet. Weiterhin steht eine offizielle Bestätigung aus.

UPDATE 17.45 Uhr:

Schnieders teilt mit, dass die Entscheidung im schriftlichen Umlauf fällt.

UPDATE 21 Uhr:

Inzwischen ist bekannt, dass heute keine Entscheidung mehr mitgeteilt wird. Die Finalisten erfahren das Ergebnis am Mittwoch, erst danach soll die Öffentlichkeit in Kenntnis gesetzt werden. Andree Kruphölter, Vizepräsident Amateurfußball beim FLVW, sagt gegenüber der "Münsterlandzeitung": „Ich gehe davon aus, dass der Einspruch zurückgewiesen wird, weil er unbegründet ist.“

Spey erklärt zur möglichen Hagener Lösung: „Die SpVg Hagen 11 ist als Ausrichter des Spiels nicht mehr in der Verlosung.“ Nach FuPa-Informationen war die SpVg Hagen 11 aber definitiv bereit, die Partie auszutragen.

UPDATE 14. Juni, 13.45 Uhr:

Schnieders teilt FuPa Westfalen mit, dass der Spielort wie ursprünglich angesetzt bleibt.

Die Siegener Zeitung berichtet zwischenzeitlich, dass der Einspruch der Borussen zurückgewiesen wurde. Ein Auszug zur Urteilsbegründung:

"Die Beschwerde ist zulässig, aber unbegründet. Im Rahmenterminkalender 2022/2023 ist der letzte vorgesehene Entscheidungstermin der Donnerstag, 15.06.2023. Ferner ist die vom Beschwerdeführer vornehmlich begehrte Spielverlegung auf den 18.06.2023 bereits deswegen nicht ernsthaft realisierbar, da sich mehrere Spieler der gegnerischen Mannschaft nach dem 15.06.2023 im Auslandsurlaub befinden.

Von daher musste es beim angesetzten Spieltermin am 15.06.2023 verbleiben. Andere Spielorte als die Sportanlage Meinerzhagen stehen nach entsprechenden intensiven Recherchen des Staffelleiters und des Präsidiums nicht zur Verfügung. Im Ergebnis hält daher das Präsidium unter Abwägung der Umstände die angegriffene Spielansetzung insgesamt für den Beschwerdeführer für zumutbar.

Die Beschwerde war daher unter Aufrechterhaltung der Spielansetzung des Staffelleiters Spey zurückzuweisen und die sofortige Wirksamkeit der Entscheidung aus Gründen der sportlichen Disziplin anzuordnen ( § 38 Abs. 1 RUVO/WDFV)."

Es bleibt höchst fraglich, warum selbst der Entscheidungsspielleiter Friedhelm Spey bereits am 5. Mai in den Offiziellen Mitteilungen Sonntag, den 18. Juni, als möglichen Finaltermin vorgeschlagen hatte.

Auch lag FuPa Westfalen gestern Abend die klare Aussage vor, dass die SpVg Hagen 11 bereit war, das Finale auszutragen. Ein Fakt, der eindeutig dem Urteil widerspricht.

Was bleibt, ist, dass die Entscheidung gefallen ist und alle Beteiligten sich inzwischen auf das morgige Finale vorbereiten. Im Liveticker werdet ihr natürlich bei uns über die Tore aus Meinerzhagen auf dem Laufenden gehalten.