Cham vor ganz hartem Brocken – Weiden geht am Krückstock
Bayernliga Nord, 19. Spieltag: Maloku-Crew erwartet den Spitzenreiter +++ Wichtige Partie für Ammerthal in Neudrossenfeld +++ Gebenbach muss nach Würzburg, Fortuna Regensburg nach Abtswind
Super-Samstag in der Bayernliga Nord: Alle 18 Mannschaften inklusive unserer Oberpfalz-Vertreter sind am Samstag im Einsatz. Vor äußerst schweren Heimaufgaben stehen der ASV Cham, der Spitzenreiter SC Eltersdorf empfängt, und die personell angezwickte SpVgg SV Weiden, die es mit dem formstarken FC Ingolstadt II zu tun bekommt. Auf Reisen gehen die DJK Gebenbach (beim Würzburger FV), die DJK Ammerthal (unter Flutlicht in Neudrossenfeld) und Fortuna Regensburg (in Abtswind). Indes genießt die stark abstiegsbedrohte U21 des SSV Jahn gegen den TSV Kornburg Heimrecht.
Hinspiel: 1:2. Natürlich steckt die 5:6-Niederlage gegen Cham noch in den Köpfen der Spieler von Fortuna Regensburg (5., 29). Die gemachten Fehler wurden in dieser Trainingswoche klar besprochen und Chefcoach Arber Morina fand gegenüber der Mannschaft deutliche Worte. „Das darf so nicht passieren. Vor allem die ersten zehn Minuten, wo wir im Tiefschlaf waren“, legt Morina den Finger in die Wunde. Dementsprechend wird es beim Auswärtsspiel in Unterfranken gegen den TSV Abtswind (11., 24) zunächst mal darum gehen, im Defensivverhalten wieder deutlich konzentrierter und stabiler zu Werke zu gehen. „Ich gehe davon aus, dass wir nun wieder das Gesicht zeigen, das wir bisher in dieser Saison gezeigt haben. Darauf habe ich die Spieler eingeschworen. Wir müssen in der Abwehr giftig und gierig sein und von der ersten Minute an sofort da sein. Das muss der Anspruch sein. Gerade auswärts muss die Defensive stehen“, fordert Morina, der die Abtswinder Mannschaft als sehr kompakt, geschlossen und physisch stark in Erinnerung hat. Mit Adrian Dußler (zehn Saisontore) habe der TSV einen Top-Stürmer in seinen Reihen. „Da müssen wir höllisch aufpassen.“ Alle drei bisherigen Duelle gingen an Abtswind. Diesem Umstand will Fortuna Regensburg ein Ende setzen. Und auch wenn das Polster auf die Relegationszone komfortabel wirkt: „Wir haben knackige Gegner vor uns und müssen im November auf alle Fälle punkten“, betont Morina, dem das Stürmer-Duo Fabian Ziegler und Philip Bockes nach überstandener Krankheit wieder zur Verfügung steht. Auf der Seite der Ausfälle ist dagegen niemand dazugekommen.
Nach der ersten Niederlage seit Langem war die Stimmung bei Fortuna Regensburg natürlich gedrückt. Beim Gastspiel in Abtswind will man in die Erfolgsspur zurückkehren. – Foto: Florian Würthele
Hinspiel: 0:1. Nächster schwerer Brocken für die SpVgg SV Weiden (8., 26)! Zu Gast am Wasserwerk ist am Samstag der formstarke FC Ingolstadt II (4., 36). „Auch nach 18 gespielten Spielen bleibe ich bei meiner Meinung – wie auch schon in der Hinrunde –, dass der FC Ingolstadt die spielstärkste Mannschaft der Liga ist“, macht Weidens Cheftrainer Michael Riester im Vorfeld der Partie klar. Durch das 0:0 in Eichstätt hat die stark dezimierte Weidener Mannschaft Selbstbewusstsein getankt. „Wir brauchen die gleiche Einstellung wie gegen Eichstätt und vielleicht noch den Ticken mehr, um die Räume die Ingolstadt bespielt zu schließen. Die Mammutaufgabe wird sein, das Tempo in den Umschaltmomenten gegen uns zu verteidigen und für uns in der Offensive eiskalt auszunutzen“, erklärt Riester. „Der FC hat in den letzten acht Spielen siegen Siege und ein Unentschieden geholt und ist die Mannschaft der Stunde. Daher wird es eine schier unmögliche Aufgabe. Aber genau diese nicht vorhandene Chance wollen wir nutzen.“ Das Hinspiel in Ingolstadt verloren die Oberpfälzer knapp. Die Verletztenliste der Weidener wird immer länger, nachdem Julian Kiener im letzten Heimspiel einen Schlüsselbeinbruch erlitten hat. Ebenso fallen Tizian Mittereder und Josef Rodler länger aus. Trotzdem gelingt es dem Weidener Trainer-Team immer wieder, ein kampfstarkes Team zu präsentieren: „Die Jungs sind gut drauf und man spürt, wie sie die Situation reizt, gegen diese Top-Teams das Beste von sich abzuverlangen.“ Leider fällt wohl auch Stürmer Benjamin Werner aus, da die U23 fast zeitgleich das Derby gegen den FC Weiden-Ost bestreitet. „Du wirst gegen Ingolstadt nicht viele Chancen bekommen, daher wird es um die Effektivität der Situationen gehen“, schließt Riester.
Hinspiel: 2:2. „So darf man sich nicht präsentieren, das geht gar nicht“, fand Gebenbachs Trainer Markus Kipry klare Worte nach der ersten Niederlage unter seiner Führung. Bei der 2:3-Heimniederlage gegen Schlusslicht Karlburg kam die DJK (14., 18) letzten Samstag nicht an ihr Leistungsmaximum heran. Womöglich steckte den Spielern das kräftezehrende Spiel unter der Woche in Eltersdorf noch in den Knochen. Dies darf jetzt freilich keine Ausrede mehr sein. Als Nächstes geht's nach Würzburg zum WFV (7., 29), der zuletzt von Kornburg auf die Mütze bekam. Folglich ist die Heimelf auf Wiedergutmachung aus. Nicht zuletzt deshalb erwartet Kipry eine sehr schwere Auswärtsaufgabe: „Würzburg ist ein ganz unangenehmer und schwer zu bespielender Gegner. Wichtig ist, dass wir wieder an unsere Leistungsgrenze kommen und wieder das abrufen, was wir in den Spielen vor Karlburg gezeigt haben: Laufbereitschaft, Zweikampf, Wille und Leidenschaft. Ansonsten wird es ganz schwer in Würzburg“, so der Gebenbacher Übungsleiter. Welchen Kader die DJK ins Rennen schickt, entscheidet sich erst mit dem heutigen Abschlusstraining. Etliche Akteure sind krank oder angeschlagen. Genaueres kann Kipry aktuell noch nicht sagen. „Jeder hat kapiert, dass es nicht mit 90 oder 95 Prozent geht, um in der Bayernliga Spiele zu gewinnen.“
Hinspiel: 0:1. Nicht Fisch und nicht Fleisch war das 0:0 in Neumarkt aus Sicht des SSV Jahn Regensburg II (16., 14). Der Druck wächst weiter bei den Youngsters, das rettende Ufer ist sechs Punkte entfernt. Dementsprechend soll gegen den TSV Kornburg (9., 25) der vierte Heimsieg in dieser Spielzeit her. Hoffnung könnte machen, dass dem Jahn alle drei Saisonsiege am heimischen Kaulbachweg gelangen. „Unser Ziel gegen TSV Kornburg ist es, zielstrebig ins letzte Drittel zu kommen. Wir wollen schnell viel Druck erzeugen, um unser Heimspiel gewinnen“, skizziert Regensburgs Chefanweiser Christoph Jank die Zielsetzung. Die Mittelfranken reisen mit einer großen Schippe Selbstvertrauen an, gelang ihnen vor Wochenfrist doch ein 5:0-Heimerfolg gegen den WFV. Infolgedessen darf sich die Jahn-Abwehr auf viel Arbeit einstellen. Sechs Spieler müssen beim Gastgeber ersetzt werden: Neben Adrian Nagel, Alexander Nittnaus, Leon Rudenko, Henrik Heid und Korbinian Stütz steht Ben Broghammer (Knieprobleme) neu auf der Ausfallliste.
Jahn-Anweiser Christoph Jank steckt mit seiner Mannschaft im Abstiegskampf. – Foto: Melanie Zink
Hinspiel: 1:1. Der verrückte 6:5-Sieg in Regensburg war Balsam für die Seele beim ASV Cham (10., 24). Endlich der erste Auswärtsdreier – und dann gleich so einen. Anschließend ging's auf einen Mannschaftsabend in die Regensburger Innenstadt. „Der Sieg bei Fortuna Regensburg war sehr wichtig. Dadurch konnten wir uns etwas Luft zu den Relegationsplätzen nach unten verschaffen“, hebt ASV-Trainer Faruk Maloku mit ein paar Tagen Abstand heraus. Sechs Zähler beträgt nun das Polster auf die Gefahrenzone. Noch nicht komfortabel, klar, aber beruhigender als es schon war. Die nächste Aufgabe hat es in sich, denn mit dem SC Eltersdorf (38) stellt sich der Tabellenführer in Cham vor. Die letzten Matches mit Beteiligung der „Quecken“ verliefen immer auf Messers Schneide. „Wie eh und je spielt Eltersdorf eine starke Saison. Bernd bringt es immer wieder hin, dass seine Jungs voll abliefern“, zollt Maloku seinem Trainerkollegen Bernd Eigner ein Lob. Des Weiteren: „Vor allem ihre Konstanz über die Jahre hinweg ist beeindruckend. Gegen den Tabellenführer zu spielen ist immer eine reizvolle Aufgabe. Vor allem wenn es gegen so eine Qualität an Gegenspielern geht. Es ist eine reizvolle Herausforderung, an der wir uns zu Hause beweisen können.“ Sich gegen den Ligaprimus beweisen können Simon Haimerl und Maximilian Bauer nicht, denn sie fallen weiterhin verletzt aus.
Hinspiel: 1:1. Drei Mal kreuzten sich in der jüngeren Vergangenheit die Wege der DJK Ammerthal (13., 20) und des TSV Neudrossenfeld (12., 24). Drei Mal gingen die Mannschaften mit einem 1:1 auseinander. Und auch dieses Mal deuten eigentlich alle Aspekte auf ein ganz enges Spiel hin. Florian Schlicker, Teil des Ammerthaler Trainerduos, spricht im Vorfeld auch den ungewöhnlichen Umstand an, dass der Gegner alle Heimspiele auf Kunstrasen austrägt. „Uns erwartet ein spezielles Auswärtsspiel in Neudrossenfeld auf Kunstrasen. Wichtig wird sein, sich schnell auf den ungewohnten Untergrund einzustellen und die Gegebenheiten anzunehmen“, erklärt Schlicker. Für die DJK ist es ein ungemein wichtiges Spiel gegen den Tabellennachbarn. Mit aller Macht will man ins hintere Tabellenmittelfeld vorstoßen. Das klappte zuletzt nicht, seit vier Spielen warten Pirner, Klaus und Co. auf ein Erfolgserlebnis (0/2/2). „Uns erwartet sicherlich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem wieder Kleinigkeiten entscheiden werden. Diese wollen wir auf unsere Seite ziehen“, hofft Schlicker indes auf das nötige Matchglück. „Wenn wir es schaffen, die positiven Seiten des Erlangen-Spiels mitzunehmen wie Einsatzbereitschaft, gemeinschaftliches leidenschaftliches Verteidigen sowie eine hohe Kommunikationsbereitschaft, und die Potenzialfelder im Spiel nach vorne weiter ausbauen, wird die Wahrscheinlichkeit sehr hoch sein, auch in Neudrossenfeld zu bestehen und Zählbares mitzunehmen.“ Fabian Helleder, Mario Plott und Fabio Pirner sind bei den Gästen nach wie vor verletzt.