2024-04-23T13:35:06.289Z

Vereinsnachrichten
Ergün Cakir und CFC Hertha 06 stehen in der Kritik - und haben eine Pressemitteilung veröffentlicht.
Ergün Cakir und CFC Hertha 06 stehen in der Kritik - und haben eine Pressemitteilung veröffentlicht. – Foto: Mehmet „Dedepress“ Dedeoglu

CFC Hertha 06: Pressemitteilung zu antisemitischen Vorfällen

Verein entschuldigt sich bei TuS Makkabi, ergreift Sofortmaßnahmen und möchte auch langfristig die Thematik aufarbeiten

Am 13.11.2022 kam es auf dem Sportgelände von CFC Hertha 06 zu unschönen Szenen. FuPa Berlin berichtete im Nachfeld. Involviert waren die U19 der Gastgeber, deren Vorsitzender, der Schiedsrichter und auch die Gäste, TuS Makkabi, samt ihrer mitgereisten Fans. Mal wieder kam es gegenüber TuS Makkabi zu antisemitischen Vorfällen - die vom Berliner Fußball Verband zu drastischen Strafen gegen zwei Spielern führten. In den vergangenen Tagen kochte die Angelegenheit erneut auf, weil Ergün Cakir, der Vorsitzende, in einem Interview mit der ARD im Rahmen der Doku "Judenhass auf Deutschlands Sportplätzen" erneut zur Thematik befragt wurde - und im Anbetracht der Zuschauer auf ganzer Linie danebenlag. Er hingegen fühlt sich missverstanden. Sogar die Politik bezieht Stellung und fordert drastische Maßnahmen, siehe rbb Text.

Am heutigen Abend findet erneut eine Gesprächsrunde beim Berliner Fußball-Verband statt. Hier hat der Verein die Chance, die Entschuldigung, die der Verein in folgender Pressemitteilung zum Ausdruck bringen möchte, zu vertiefen. Inwiefern es weitergehende Maßnahmen gegen den CFC Hertha 06 oder einzelne Personen geben wird, zeigen die kommenden Wochen.

Anbei fügen wir die Pressemitteilung des Verein im Wortlaut bei.

Pressemitteilung vom 6.2.2023 - CFC Hertha 06 e.V.

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund der Vorkommnisse in der A-Jugendpartie zwischen Hertha 06 und TUS Makkabi und dem Bericht in der Sendung „Sport Inside“ möchten wir folgende Stellungnahme abgeben:

1.) Der Verein distanziert sich von jeglicher Art der Diskriminierung und des Antisemitismus.

2.) Wir entschuldigen uns bei allen Menschen jüdischen Glaubens für die Vorfälle und dem missverstandenen Interview unseres ersten Vorsitzenden.

3.) Wir entschuldigen uns beim Schiedsrichter Ender Apaydin und dem Berliner Fußball für die Unannehmlichkeiten.

4.) Wir haben intern Maßnahmen zur Aufarbeitung der Vorfälle eingeleitet und werden anschließend mit kompetenter Unterstützung uns der Präventionsarbeit gegen Antisemitismus widmen.

5.) Wir möchten die A-Jugend von Makkabi als ersten Sofortschritt zu einem gemeinsam Essen einladen und in der Zukunft auch Begegnungen schaffen. Sperren und Strafen sind weniger erfolgsorientiert sondern befeuern Vorurteile. Das wollte unser Präsident im Interview zum Ausdruck bringen. Wir hätten uns präventive Strafen wie z.B. einen Antisemitismuskurs gewünscht. Das ist regelmäßig zielführender als „Wegsperren“ von Jugendlichen. Wir haben konkrete Überlegungen und werden Gespräche mit TUS Makkabi und der jüdischen Gemeinde suchen. Unserer bereits getätigte Entschuldigung in der Sportschau folgen weitere öffentlichkeitswirksame Schritten für die Zukunft. Wir werden jede Hilfe zur Bekämpfung von Hass, Gewalt, Antisemitismus und Diskriminierung annehmen.

6.) Unser Vorsitzender Ergün Cakir, wird das vorbildliche Projekt von TUS Makkabi „gemeinsam1“ finanziell unterstützen und somit die Arbeit tatkräftig fördern.

Aufrufe: 06.2.2023, 15:02 Uhr
FuPa Berlin / Pressemitteilung Autor