2024-06-14T14:12:32.331Z

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Carsten Kerhoff erläutert seine Rücktritts-Gründe.
Carsten Kerhoff erläutert seine Rücktritts-Gründe. – Foto: Vereinsshooting.de

Carsten Kerkhoff: Wechsel vom Frauen- zum Jugendfußball

Bei den Landesliga-Fußballerinnen des HSV Langenfeld sah Trainer Carsten Kerkhoff keine Perspektive mehr und erklärte seinen Rücktritt. Er bleibt aber im Verein und will nun die noch punktlosen A-Junioren unterstützen.

In der vergangenen Woche überraschte Carsten Kerkhoff mit seinem Rücktritt vom Cheftrainerposten bei den Fußballerinnen des HSV Langenfeld. Nun äußerte sich der Übungsleiter erstmals über die Gründe und verriet, welchen Posten er ab sofort im Verein übernehmen wird. Doch zuerst ein Blick zurück.

Kerkhoff übernahm die Hucklenbrucherinnen im Sommer 2021 und stieg in der abgelaufenen Spielzeit – trotz vieler guten Leistungen – am Ende auf bittere Weise in die Landesliga ab. In diesem Jahr legte sein Team einen katastrophalen Start hin. Aufgrund vieler Verletzungen und einer suboptimalen Vorbereitung fanden die Langenfelderinnen nie richtig in die Spur. Die Mannschaft steckte tief im Tabellenkeller fest, hatte nach fünf Partien noch keinen einzigen Punkt auf dem Konto, fing sich aber im Anschluss und gewann zwei der letzten drei Spiele.

Kerkhoff entschied sich trotzdem dafür, sein Amt niederzulegen. „Ich bin ein leistungsorientierter Trainer. Unter diesem Gesichtspunkt konnte ich in dieser Saison zu keiner Zeit ein leistungsorientiertes, kontinuierliches Training durchführen. Zum einen hatten wir ein großes Verletzungspech, zum anderen hatte eine Analyse mit dem Team bereits zu Saisonbeginn ergeben, dass nach dem Abstieg nicht alle die richtige Einstellung gefunden hatten“, erzählt Kerkhoff. Dies habe schlussendlich zu einer geringen Trainingsbeteiligung geführt und eine Entwicklung im Sinne des Fußballlehrers unmöglich gemacht, weshalb sich der 52-Jährige zum Rücktritt genötigt sah. Trotzdem blickt der Übungsleiter positiv auf seine Zeit bei den HSV-Damen zurück. „Grundsätzlich hatte ich sehr viel Spaß, auch wenn wir in unserer ersten Saison abgestiegen sind. Wir hatten auch da schwierige Phasen, dennoch konnte ich auf dem Trainingsplatz immer Impulse vorgeben, die das Team meistens umgesetzt hat“, sagt Kerkhoff.

Der Fußballlehrer wird dem Verein allerdings erhalten bleiben. Diesmal übernimmt er einen Posten im Jugendbereich „Ich fühle mich beim HSV sehr wohl und wertgeschätzt. Daher habe ich mich dazu entschlossen, das Angebot, das Trainerteam der U19 von Marvin Kinzer mit meinen Fähigkeiten zu unterstützen, anzunehmen“, erklärt der 52-Jährige. Die A-Junioren spielen aktuell in der Bergischen Leistungsklasse und haben aus sieben Begegnungen noch keinen einzigen Zähler holen können. Dementsprechend steht man auf dem vorletzten Platz. „Die Ausgangslage ist schwierig“, weiß Kerkhoff, der das Team bis zur Winterpause stabilisieren und so schnell wie möglich die ersten Punkte einfahren möchte. Mithilfe der Vorbereitung wolle der Trainerstab dann das komplette Potenzial der Mannschaft entwickeln, damit am Ende ein Platz im gesicherten Tabellenmittelfeld herausspringt, so der Übungsleiter. Die Zusammenarbeit ist erst einmal bis zum Saisonende ausgelegt.

Das Kapitel Frauenfußball ist für Kerkhoff dagegen fürs Erste beendet. Dennoch habe er in den anderthalb Jahren größtenteils positive Erfahrungen gemacht, weshalb eine Rückkehr in diesen Bereich nicht auszuschließen sei. „Grundsätzlich kann ich mir auch in der Zukunft eine Trainertätigkeit im Frauenfußball vorstellen. Es ist eine wirklich tolle und herausfordernde Tätigkeit“, sagt Kerkhoff. Dieser geht in Langenfeld nun erst einmal Sebastian Tiburtius nach. Der 34-Jährige übernahm die HSV-Damen mit sofortiger Wirkung und fuhr am Sonntag mit einem 8:1-Kantersieg beim Tabellenletzten aus Hemmerden gleich drei wichtige Punkte im Abstiegskampf ein.

Aufrufe: 018.11.2022, 15:00 Uhr
Marcel EichholzAutor