Hinter Kai Schmidt liegen zwei harte Wochen. Während andere Grundschullehrer die Osterferien im Süden genossen, widmete Schmidt seine Freizeit den U15-Junioren von Ratingen 04/19. „Wir wollen uns so gut wie möglich auf die restlichen fünf Spiele in der Meisterrunde der Regionalliga vorbereiten, sodass wir in den Ferien viele Trainingseinheiten eingebaut haben. In der zweiten Ferienwoche standen sogar tägliche Einheiten von jeweils drei Stunden auf dem Programm, die die Jungs mit viel Motivation angegangen sind“, lobt Schmidt, der mit Il Woo Jang das Team trainiert.
Ob sich die intensive Vorbereitung auch gelohnt hat, wird das Heimspiel am Samstag (14.45 Uhr, Sportpark) gegen Borussia Dortmund zeigen. Seit Wochen fiebert 04/19 dem Wiederbeginn der Meisterrunde entgegen. „Durch die Qualifikation für die Meisterrunde haben wir uns das Spiel gegen den BVB verdient, das für uns zu den absoluten Höhepunkten des Jahres gehört. In allen Altersklassen sind die Dortmunder stets darum bemüht, die besten Talente für sich zu gewinnen. Zwar haben sie in ihrer aktuellen U15-Auswahl nicht den stärksten Kader überhaupt, aber sie sind individuell trotzdem hervorragend besetzt“, lobt der Coach.
Als Vierter steht Dortmund (38 Punkte) nur knapp hinter dem Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach, Bayer 04 Leverkusen (je 40) und FC Schalke 04 (39). Dass der BVB mit seinen 59 bisher erzielten Treffern die beste Offensive stellt, nehmen die Ratinger mit Respekt zur Kenntnis. Schmidt stellt fest: „Am Samstag werden wir wieder eine Abwehr brauchen, die sehr stabil steht. Die Dortmunder haben auch deshalb schon so häufig getroffen, weil sie die Tore auf viele verschiedene Schultern verteilt haben. Jeder Spieler von ihnen kann den Unterschied ausmachen.“
Während die Ratinger Defensive mit erst 30 Gegentoren bislang einen guten Job gemacht hat, kommt die Offensive erst auf 20 Treffer – der mit Abstand schwächste Wert. „Trotz der Ausgangslage wollen wir ein Ausrufezeichen setzen“, betont der Trainer. „Wenn wir wieder als Einheit auftreten, können wir gefährlich werden. Dass wir in den vergangenen Wochen viele unserer sehr guten Chancen ausgelassen haben, liegt nicht an Nervosität. In Zukunft müssen wir einfach lernen, in den entscheidenden Momenten voll da zu sein. Die Top-Teams sind uns in diesem Bereich noch einen Schritt voraus.“
Dass der enorm wichtige Spielmacher Konstantin Bauer (Fußbruch) bis zum Ende der Saison ausfällt, macht die Sache nicht leichter. „Wir können einen Top-Spieler wie Konstantin nicht komplett ersetzen, aber wir haben sehr gute Alternativen, die sich gut eingearbeitet haben“, erklärt Schmidt. So könnte etwa der in der Winterpause verpflichtete Brandon Henze eine Chance bekommen.