Luxemburg erkämpfte sich in Bulgarien einen redlich verdienten Punkt, der aber von äußeren Einflüssen begleitet wurde.
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Wenn der VAR bzw. die Unparteiischen bei der klarsten aller Tätlichkeiten nach rund vier gespielten Minuten zwischen Bulgarien und Luxemburg nicht eingreifen und die Aktion nur mit gelb ahnden, dann muss sich der europäische Verband mit Blick in die Vergangenheit (gestrecktes Bein nach 37' gegen Pinto in Georgien, Rücknahme eines Elfmeters in der 21.' gegen die Slowakei) die Frage nach Sinn und Zweck eines VAR und eines Regelwerks gefallen lassen.
Denn hätte Bulgariens Kolev nach rund vier Minuten nach den geltenden Regeln rot wegen einer mehr als klaren Tätlichkeit an Seid Korac gesehen, wäre es vermutlich zu einem anderen Spielverlauf gekommen. Dass Kolev früh hätte vom Platz fliegen müssen bestätigen auch Schiedsrichterexperten gegenüber FuPa Luxemburg. So entwickelte sich dann eine Anfangsphase, die klar den Gästen gehörte, Chancen blieben mit wenigen Ausnahmen auf beiden Seiten aber Mangelware.
Nach einer Viertelstunde vertändelte Gästetorwart Moris den Ball, Krastev gelangte an das Leder und zog ab, doch Jans klärte für seinen geschlagenen Torwart. Im direkten Gegenzug versuchte Curci es in Bedrängnis mit einem Heber, sein Versuch ging jedoch weit über das Tor. Auf sichtlich unebenem Rasen hatten beide Auswahlen Probleme mit der Spielgestaltung. Außer einer Unzahl an gelben Karten, das Gros durchaus berechtigt, gab es bis zur Pause nichts Nennenswertes mehr zu berichten.
Der zweite Durchgang gestaltete sich ganz ähnlich. Freunde des gepflegten Passspiels kamen nicht auf ihre Kosten, die eines Fußballs, der aus purem Einsatz besteht, dagegen durchaus. Die dickste Gelegenheit der Partie hatte Carlson nach einer Stunde, als sein Kopfball nach Freistoß von links nur knapp über die Latte ging. Während der nach der Pause eingewechselte Rodrigues nur ein Schatten seiner selbst blieb kam Kevin D’Anzico in der 61.‘ zu seinem ersten Länderspieleinsatz und gab einen guten Einstand.
Einen Freistoß von Despodov kratzte Moris nach 68 Minuten aus seinem unteren, linken Eck. In einer zerfahrenen Schlussviertelstunde waren es ein Kopfball von Korac nach Ecke sowie eine Flanke von Dimitrov, die zum Torschuss wurde, die in der Nachspielzeit Toren noch am nächsten kamen, ehe das torlose Remis feststand.
Seid Korac wurde nach dem Spiel gegenüber RTL sehr deutlich: „Ich glaube, das letzte Mal habe ich bei den Pupilles (d.Red: U9) auf einem solchen Platz gespielt.“ Zudem gab er zu Protokoll, dass es zu „hundert Prozent“ rot gegenüber seinem Gegenspieler nach vier Minuten hätte geben müssen.