Die Überraschung ist perfekt: Der BSV Leutherheide ist neuer Hallenstadtmeister in Nettetal. Im Finale bezwangt der B-Ligist die klassenhöhere Mannschaft von TIV Nettetal deutlich mit 6:0. Vorjahressieger SC Union Nettetal enttäuschte derweil und schied als Gruppendritter mit sieben Punkten bereits in der Vorrunde aus.
Der Oberligist hatte im Vorfeld angekündigt, mit einem Mix-Team aus erster und zweiter Mannschaft anzutreten – und schonte größtenteils seine besten Hallenspieler. Parallel absolvierte das Oberligateam um 15 Uhr eine Laufeinheit. Allerdings riefen auch dievorhandenen Kicker in den ersten beiden Spielen nicht die nötige Leistung ab, um gegen die Kreisklassenteams zu bestehen.
Im ersten Gruppenspiel traf Nico Zitzen in den Schlusssekunden immerhin zum 3:3-Unentschieden für Union gegen TIV Nettetal; im zweiten Spiel gegen den späteren Turniersieger aus Leutherheide hatte Nettetal mit 1:2 hingegen das Nachsehen hatte. Nach dem 13:0-Kantersieg gegen die DJK Sportfreunde Leuth war Union schließlich auf Schützenhilfe angewiesen, um noch das Halbfinale zu erreichen. Allerdings konnte der C-Ligist TV Lobberich zum Abschluss trotz guter Leistung gegen TIV Nettetal nicht bestehen (0:3). Und auch die Leuther warfen im Derby gegen Leutherheide alles in die Waagschale, musste sich nach einer packenden Partie aber mit 3:4 geschlagen geben. Damit war das überraschende Aus für Union Nettetal besiegelt.
Spannung herrschte jeweils in den Halbfinal-Partien. Dramatisch wurde es vor allem im ersten Spiel zwischen TIV und SuS Schaag. Die Schaager führten bis zwei Sekunden vor Schluss mit 3:2, ehe TIV zum 3:3-Ausgleich traf. Anschließend verließ TIV nach Neunmeterschießen mit 7:6 den Platz.
Im anderen Halbfinale führte Kaldenkirchen bereits mit 2:0 gegen Leutherheide, als man kurz vor Schluss noch den Ausgleich zum 2:2 kassierte. Im anschließenden Neunmeterschießen hielt BSV-Keeper Marcel Hebben gleich fünf Versuche, den entscheidenden von Kaldenkirchens Kevin Kleier – insgesamt brauchte es 22 Schützen. Auch das Spiel um Platz drei musste im Neunmeterschießen ermittelt werden, weil die Partie nach den regulären 15 Minuten keinen Sieger fand. Hier hatte der TSV dann am Ende mit 12:11 die Nase vorne.
Das Finale zwischen TIV und Leutherheide begann spannend. Doch als Jannik Borger nach Zuspiel von Berat Deniz zum 1:0 erhöhte und wenig später Patrick Jansen auf 2:0 erhöhte, war der Bann gebrochen und Leutherheide spielte sich förmlich in einen Rausch. Deniz, Lorenz Terporten, Matthias Terporten und Moritz Leutgeb schraubten das Ergebnis mit ihren Toren auf 6:0 hoch.
„Wir sind sehr zufrieden. Wir haben Union in der Vorrunde geschlagen und hatten auch gegen TIV in der Gruppenphase unsere Möglichkeiten. Gegen Leuth hatten wir dann Glück, das in der letzten Sekunde dann doch noch das Tor für uns fällt. Das Ergebnis im Finale spricht dann für sich und wir sind am Ende verdient Stadtmeister geworden“, so BSV-Trainer Stefan Hillebrandt. Für Leutherheide war es der erste Hallentitel seit 1988. „Es war ein tolles Turnier. Wir sind mit dem Ablauf und auch mit der Leistung zufrieden“, sagte TIV-Trainer Sezai Özcan, der allerdings beim 0:1 im Finale ein Foulspiel vor dem Passspiel monierte.
Während TIV Nettetal bereits seine Mastersteilnahme in Dülken zusicherte, fällt die Entscheidung beim amtierenden Hallenstadtmeister aus Leutherheide erst Anfang der Woche. Als möglicher Nachrücker hat der TSV Kaldenkirchen bereits seine Bereitschaft signalisiert, sollten die Masters-Verantwortlichen eine Wild-Card an den Tabellendritten vergeben.