2025-03-21T13:38:57.392Z

Allgemeines
Trainierte zuvor beim 1. FC Saarbrücken und beim TSV 1860 München: Ex-Neuhadern-Trainer Manfred Leonhart.
Trainierte zuvor beim 1. FC Saarbrücken und beim TSV 1860 München: Ex-Neuhadern-Trainer Manfred Leonhart. – Foto: FuPa/Markus Nebl

„Bricht mir echt das Herz“: Leonhart tritt überraschend bei Neuhadern zurück

Münchner Bezirksligist im Abstiegskampf

Der FC Neuhadern steht zum Start in die Winterpause ohne Trainer da: Manfred Leonhart trat überraschend zurück – dem jüngsten Aufwärtstrend zum Trotz.

München – Eigentlich zeigte der Trend beim FC Neuhadern zuletzt nach oben. Trotzdem trat Cheftrainer Manfred Leonhart jetzt zurück. „Mir ist die Entscheidung wahnsinnig schwergefallen“, sagt Leonhart. „Mir macht das Trainer-Dasein grundsätzlich Spaß. Zuletzt hat es aber mehr Energie gekostet, als ich Kraft daraus ziehen konnte.“

Die Entscheidung reifte bei Leonhart während der Saison – die 0:3-Derbyniederlage gegen Wacker München brachte das Fass schließlich zum Überlaufen. Der ehemalige Jugendtrainer des TSV 1860 München hat die Spieler am Montag über seine Entscheidung informiert.

Neuhadern nach „Vollkatastrophenstart“ zuletzt im Aufwind

Leonharts Start begann in Neuhadern verheißungsvoll. „Es funkte sofort“, sagte er bei seinem Amtsantritt im Oktober 2023. Die ersten beiden Spielen unter seiner Leitung gewann der FCN eindrucksvoll. Am Ende landeten die Haderner Jungs nach einer kräftezehrenden Saison auf dem zufriedenstellenden achten Platz. In dieser Saison wollte der Verein in ruhigere Fahrwasser, daraus wurde aber nichts.

„Unser Start war eine Vollkatastrophe“, sagt Leonhart. Nach zwei unglücklichen Auftaktpleiten gegen die Spitzenteams Raisting und Bad Heilbrunn (jeweils 1:2) folgte für Neuhadern der Super-GAU: Aufgrund eines Melde-Fehlers waren die eigenen Spieler zeitweise nicht im bayerischen Ligabetrieb versichert. Die Konsequenz: Die beiden nächsten Spiele wertete der Verband als Niederlage und auch im Anschluss verharrten die Münchner lange als Schlusslicht.

Ex-1860-Trainer und Teile des Vereins „nicht auf einer Wellenlänge“

Die Trendwende erfolgte Anfang September. Nach dem 1:1 gegen den VfL Denklingen holte der FC Neuhadern aus den folgenden drei Spielen sieben Zähler und gab die rote Laterne ab. Trotz schwieriger Personallage: Zwischenzeitlich half Leonhart gar selbst in der Innenverteidigung aus oder musste auf Jugendspieler setzen, die eigentlich selbst in ihrem Ligaalltag benötigt wurden.

Der Grund dafür lag nicht allein an einer Verletztenmisere, sondern auch an fehlender Ernsthaftigkeit mancher Spieler. Besonders kurzfristige Absagen zu Trainingseinheiten und zu Spielen ärgerten Leonhart. Kollidierten da die Erfahrungen aus dem Nachwuchsleistungszentrum mit dem Amateurfußball?

„Ich bin aber nicht sauer auf Einzelne, will mir aber ein Stück weit selbst treu bleiben.“

Manfred Leonhart über seinen Rücktritt beim FC Neuhadern.

„Das würde ich nicht sagen. Mir war klar, dass der Verein, die Mannschaft und ich Kompromisse eingehen werden“, sagt Leonhart. „Ich war aber offenbar mit Teilen der Mannschaft und mit den Verantwortlichen einfach nicht auf einer Wellenlänge.“ Vorhaben, den Verein ein Stück weit zu professionalisieren, scheiterten, oder wurden gar nicht erst angegangen.

Trotz allem fällt Leonhart der Abschied extrem schwer. „Es gibt manche Spieler, bei denen bricht es mir echt das Herz, weil die Leidenschaft ohne Ende hatten. Ich bin nicht sauer auf Einzelne, will mir aber ein Stück weit selbst treu bleiben.“

Ob Leonhart überhaupt wieder ein Cheftraineramt übernimmt, lässt er aktuell offen. „Ich peile jetzt nicht die wahnsinnige Fußball-Karriere an. Ich mache jetzt erstmal eine Pause. Wenn ich im Sommer wieder Lust bekomme und die Bedingungen passen, bin ich für vieles offen.“

Aufrufe: 021.11.2024, 15:15 Uhr
Boris ManzAutor